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Die Farbe des Todes: Ein Veronica-Sloan-Thriller (German Edition)

Die Farbe des Todes: Ein Veronica-Sloan-Thriller (German Edition)

Titel: Die Farbe des Todes: Ein Veronica-Sloan-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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natürlichen Todesursachen gesprochen, aber etwas in ihr wunderte sich darüber. Wenn die Chip-Träger tatsächlich wegen ihrer Gesundheit und ihres risikolosen Lebenswandels ausgesucht worden waren, war es doch merkwürdig, dass gleich mehrere gestorben waren. Die Ärzte mochten ja an natürliche Todesursachen geglaubt haben – aber konnten diese Menschen nicht auch ermordet worden sein? Von dem gleichen Ungeheuer, das bei seinen jüngsten Überfällen und den ganz offensichtlichen Morden dann sein wahres Gesicht gezeigt hatte?
    Das musste sie rauskriegen. Aber natürlich wollte sie Dr. Tate nicht vorwerfen, dass er sich irrte oder gar etwas verschleierte. Also hatte Ronnie beschlossen, selbst ein bisschen nachzuforschen.
    Als Erstes brauchte sie eine Liste aller Chip-Träger. Zum Glück hatte der junge Mann, mit dem sie in ihrem ersten Studienjahr zusammen gewesen war, in einem Apple Store gearbeitet und sich als Meister der Online-Selbstjustiz betrachtet. Folglich verstand sie sich darauf, an Daten heranzukommen.
    Nachdem ihre Wege sich damals getrennt hatten, hatte der Mann interessanterweise eine Social-Media-Website aufgebaut, auf der Menschen, die ihr Leben bedeutungslos fanden, sich im Cyberspace mit den Avataren anderer, die ihr Leben ebenfalls öde fanden, treffen konnten. Alle logen sich wunderbare Geschichten zusammen, wie toll sie waren, wie schön, wie wohlhabend, wie erfolgreich. Sie lebten glücklich in einem Fantasieland – wohl wissend, dass nichts davon der Wahrheit entsprach. Ihre Avatare gingen zur Schule, bezahlten ihre Rechnungen, heirateten, kauften Häuser, zogen Kinder groß … und das alles, ohne dass sie selbst jemals einen der Menschen hinter den anderen Avataren zu Gesicht bekamen. Aber das spielte keine Rolle. Solange ihre kleinen Vertreter im Cyberspace glücklich und reich waren, störte es nicht, dass die Menschen dahinter in Wirklichkeit traurig, gelangweilt und einsam blieben. Ronnie kapierte das einfach nicht, aber heutzutage schienen alle dieses Spiel mitzumachen und das Leben in Cybertopia mehr zu lieben als ihre jeweilige Realität.
    Ihr Exfreund hatte natürlich ein riesiges Vermögen damit gemacht, und jetzt konnte er die Hände in den Schoß legen und lebte zurückgezogen irgendwo in Südkalifornien.
    Ronnie schickte ihm ein stilles Dankeschön dafür, dass er ein guter Lehrer gewesen war, wenn auch kein guter Liebhaber – und auch kein treuer. Dann schlich sie sich in das Netzwerk des Tate Forschungsinstituts ein und suchte nach den OEP -Dateien. Die Einzelheiten über Chip und Mikrokamera waren gut geschützt, aber daran hatte sie ohnehin kein Interesse. Sie brauchte nur eine Namensliste.
    Sie musste ein bisschen herumsuchen, und währenddessen befürchtete sie jeden Augenblick, Sykes’ Schritte wieder im Flur zu hören. Doch endlich wurde sie fündig.
    »Ja!«
    Rasch kopierte sie die Dateien auf die Mikrofestplatte. Dann überlegte sie, was sie vielleicht außerdem noch gebrauchen konnte. Die Daten von Leannes Chip kamen nicht infrage, denn sie würde es nicht aushalten, sich die Ermordung noch einmal anzusehen. Aber die Sicherungskopien von Leannes Computer zu Hause waren etwas anderes. Sykes hatte sie aus Ronnies Dienststelle mitgebracht, daher stand es ihr doch wohl zu, sie mitzunehmen. Aber sie vermutete, dass ihr Herr Kollege gleich bei seiner Rückkehr danach schauen würde, und wenn auch nur, um sich zu überzeugen, dass sie heute Abend nicht mehr daran arbeitete.
    Sicherheitshalber kopierte sie alle Dateien auf die Mikrofestplatte. Gerade hatte der Computer den Datenträger wieder ausgeworfen, da hörte Ronnie im Flur schon Jeremy und Dr. Cavanaugh miteinander sprechen.
    »Detective Sloan«, sagte die hübsche Ärztin, als sie den Raum betrat, »ich habe gehört, dass es Ihnen für heute reicht.«
    »Ich glaube ja.«
    Eileen Cavanaugh trat zu ihr, kauerte sich vor ihren Bürosessel und schaute ihr in die Augen. »Wie schlimm ist das Kopfweh?«
    »Schwach und dumpf.«
    »Ihre Pupillen sehen gut aus. Verspüren Sie irgendwo Taubheit oder Kraftlosigkeit?«
    »Nein.«
    »Übelkeit oder Brechreiz?«
    »Auch nicht. Ehrlich, ich bin einfach nur fix und alle. Es waren ein paar lange Tage.«
    Die blonde Frau richtete sich wieder auf und sah Sykes an. »Ich denke, Sie können sie unbesorgt nach Hause bringen.«
    Verflixt noch mal, hatte Jeremy die Frau etwa gebeten, sie zu untersuchen?
    »Sie hat angeboten, kurz zu checken, welche Fortschritte deine Genesung macht,

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