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Die Farbe des Todes: Ein Veronica-Sloan-Thriller (German Edition)

Die Farbe des Todes: Ein Veronica-Sloan-Thriller (German Edition)

Titel: Die Farbe des Todes: Ein Veronica-Sloan-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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ließ sich auf einen Küchenstuhl fallen und sagte: »Erzähl mir bitte alles.«
    »Ich habe mich mit Wilders getroffen. Heute ist er nicht mehr ganz so am Boden zerstört.«
    Ronnie verdrehte die Augen.
    »Und mit dem leitenden Architekten auch, Frank heißt er. Er ist vorgestern auch bei der Besprechung dabei gewesen.«
    Ronnie erinnerte sich an den Mann. Er war sofort aufgestanden und aus dem Raum gestürzt, als Kilgore die Zivilpersonen entlassen hatte.
    »Und während wir zusammensaßen, kam ein Anruf von Kilgore.«
    Ja, sie erinnerte sich auch gut an Kilgore, diesen dienstbeflissenen Chef des Secret Service im Weißen Haus. »Und wie geht’s unserem Mr. Happy?«
    »Er war gar nicht so happy, sondern ganz schön außer sich. Hat so laut geredet, dass ich mithören konnte. Anscheinend haben Dr. Tates Fragen heute Nachmittag den Präsidenten wachgekitzelt. Er hat ein paar Telefonate geführt, zum Beispiel mit den Chefs der CIA und des Secret Service, und dabei hat er rausgefunden, dass jemand – den Wünschen aller Menschen in diesem Land zum Trotz – entschieden hat, dass es unter dem Weißen Haus weiterhin Notfalltunnel geben soll.«
    »Aha? Tja, klare Sache. Weil sie beim letzten Mal ja so prima funktioniert haben.«
    Mark lachte in sich hinein. »Offenbar hätte der Präsident darüber informiert werden müssen, aber irgendjemand hatte beschlossen, dass er davon nichts zu wissen brauchte.«
    »Und die Ermittler, die einen brutalen Mord aufklären wollen, brauchen auch nichts davon zu wissen, stimmt’s?«
    »So ist es. Ach, übrigens, das ist noch top secret. Wenn du irgendwas ausplauderst, werfen sie dich in eine fensterlose Zelle und lassen dich nie wieder ans Tageslicht.«
    »Kapiert.« Ronnie nahm sich ein Glas, füllte es mit Eis und goss Milch darauf. Dass Mark angewidert den Mund verzog, ignorierte sie. Ob er die Milch ekliger fand oder das Eis, vermochte Ronnie nicht zu sagen. Normalerweise trank Mark nicht einmal seinen Bourbon mit Eis.
    Als er sein Essen aus der Mikrowelle genommen hatte, deutete Ronnie auf die Besteckschublade. »Und haben sie eine Führung für dich gemacht?«
    »Mr. Phoenix-Gruppe und Mr. Secret Service höchstpersönlich. Sie schwören, dass es der einzige Tunnel ist. Man kommt durch eine Geheimtür rein, in der Wand mit den Sicherungen, unten am Fuß der Treppe im zweiten Untergeschoss.«
    Ronnie nickte. »Deswegen also ist der Mörder so nah an der Treppe geblieben, als er Leanne umgebracht hat. Wenn er irgendwas gehört hätte, wäre er gleich im Tunnel verschwunden.«
    »Genau. Das Teil ist ungefähr eine halbe Meile lang und endet im Keller einer Maschinen- und Lagerhalle, ganz in der Nähe vom Washington Monument. Stell dir das mal vor!«
    Na klar. Genau da, wo am Unabhängigkeitstag der Bär los gewesen war. Dort hatten sich die Menschen zu Tausenden gedrängt, sodass ein einzelner niemandem aufgefallen wäre. Damit war auch erklärt, warum sie keinen Hinweis darauf gefunden hatten, dass jemand durch das elektronische Sicherungssystem des Weißen Hauses ins Gebäude hineingelangt war. Und dass ihr geisterhafter Täter trotz starker Präsenz von Polizei, Militär, Wachposten und anderen möglichen Zeugen in den Keller hinein- und auch wieder herausgekommen war, als er Leanne Carrs Kopf zurückbrachte.
    A propos … »Glaubst du, dass er den Kopf gleich nach dem Mord im Tunnel versteckt hat?«
    »Gar keine Frage – wir haben eine Blutlache gefunden, auf einer Plastikplane, darauf muss der Kopf gelegen haben. Und das ist noch nicht alles.«
    Ronnies Puls beschleunigte sich. »Was habt ihr denn noch gefunden?«
    Daniels rührte in seinem Essen, führte eine vollgeladene Gabel zum Mund, und während er noch kaute, fing er an zu sprechen: »Eine wahre Goldgrube.«
    Ihr Herz setzte aus. »Waffen?«
    »Ein Messer. Schwarze Kleidung. Verschmiertes Blut. Die Kriminaltechniker haben alles mit ins Labor genommen – vielleicht haben wir Glück, und sie finden ein paar Fasern oder Abdrücke. Ich hoffe bloß, der Mörder hat nicht damit gerechnet, dass wir sein Versteck so schnell finden.«
    Ronnie hatte da nicht viel Hoffnung. Der Täter war ja nicht dumm. Bestimmt war ihm klar gewesen, dass auch andere von der Existenz des Tunnels wussten, selbst wenn die Polizei und die Ermittler keine Ahnung hatten. Er hatte davon ausgehen müssen, dass früher oder später einer der Eingeweihten auf die Beweismittel stoßen würde. Folglich bezweifelte Ronnie, dass er in dem unterirdischen

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