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Die Farbe des Todes: Ein Veronica-Sloan-Thriller (German Edition)

Die Farbe des Todes: Ein Veronica-Sloan-Thriller (German Edition)

Titel: Die Farbe des Todes: Ein Veronica-Sloan-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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Gesprächs in der Küche waren die Bilder einfach weitergelaufen.
    Und Himmel noch mal, waren die scharf!
    »Das ist unser Opfer«, wisperte sie, während Leannes pfirsichfarben lackierte Fingernägel über die bloße Brust eines nackten Mannes glitten, den sie offenbar voller Lust und Verlangen betrachtete. Sein Gesicht beachtete sie dabei nicht, sondern konzentrierte sich ganz und gar auf den Körper. Ronnie und Mark sahen zu, wie sie ihre Finger in sein krauses Haar grub und sich hinunterbeugte, seine Nippel leckte und ihren Mund dann weiter wandern ließ, über seine Taille und seine Bauchmuskeln und noch weiter nach unten.
    »Wow!«, rief Daniels, als klar wurde, dass sie jetzt einen Blowjob aus der Vogelperspektive zu sehen kriegen würden.
    Ronnie lief zum Sofa, griff nach ihrem Taschencomputer und stoppte die Diashow. Doch als sie auf das letzte Bild schaute, überlegte sie es sich noch einmal – hmm, nicht beschnitten – und ging ganz aus dem Programm heraus.
    »Soll ich denn jetzt mal das Popcorn machen?«, fragte Mark.
    »Das wollte ich gerade tun, aber ich glaube, ich habe den Appetit verloren«, gestand Ronnie.
    Vieles an diesem Job drückte bei ihr den Ekelknopf. Aber zu sehen, wie eine Frau wenige Tage vor ihrer brutalen Ermordung in einem schwach beleuchteten Zimmer an einer Wand heißen Sex hatte, wirkte wie ein Hammerschlag auf diesen Knopf.
    »Auch wenn das ganz schön fies ist, müssen wir rauskriegen, wer dieser Mr. Prachtpimmel ist«, murmelte Daniels. Er kannte Ronnie so gut, dass er wusste, wie ihr davor graute, zurückzugehen und die ganze Szene von vorn anzuschauen.
    Aber es führte kein Weg daran vorbei, und sie würden nicht in der Lage sein, den Mann an seinem erigierten Penis zu erkennen, mit dem sie leider in Nahaufnahme konfrontiert waren.
    »Ich weiß.« Ronnie warf sich wieder auf die Couch. Sie spürte, wie ihre Kopfschmerzen sich erneut meldeten.
    »Soll ich dir das abnehmen?«, fragte Mark. In seinem Tonfall lag nichts Anzügliches. Er machte Ronnie dieses Angebot nicht, weil er sich einen voyeuristischen Kick davon versprach, sondern weil er wusste, wie schwer ihr das Zuschauen fiel.
    »Nein«, sagte sie mit einem resignierten Seufzer. »Ich muss da ran. Aber danke.«
    Wie peinlich es Ronnie auch sein mochte, sich in Anwesenheit eines anderen etwas Derartiges anzuschauen, sie wusste einfach, dass vier Augen mehr sahen als zwei und dass sie Mark mit seinem anderen Blickwinkel brauchte. Außerdem erschien es ihr weniger unangenehm, sich diese Sache heute Abend mit Mark anzusehen, als die Diashow morgen mit Sykes durchzustehen. Allein die Vorstellung war unerträglich.
    »Kannst du hierbleiben und mir helfen, mich da durchzuquälen? Ich hab hier Bilder von einer ganzen Woche, und ich denke mal, ich sollte nicht nur rauskriegen, wer dieser Typ ist, sondern auch, wie oft das passiert ist.«
    »Bist du sicher?« Marks Ton war ein bisschen schroff, so als sei ihm der Gedanke plötzlich peinlich.
    »Ja.«
    »Okay. Warte mal eben.« Er ging zum Badezimmer, als käme er jeden Tag in die Wohnung.
    Seltsam, wie unkompliziert er war – wie unkompliziert sie miteinander umgingen. Vielleicht spürte Ronnie aus diesem Grund keine sexuelle Spannung zwischen ihnen, auch wenn es Mark da anscheinend anders ging. Für sie war er einfach Mark Daniels – er aß wie ein Schwein, nörgelte rum, dass er ein Bier brauchte, ging mal eben pissen. Einfach ihr Partner. Kein Mann, den sie sexuell attraktiv fand.
    Trotzdem würde es alles andere als witzig sein, hier mit ihm zu sitzen und zuzuschauen, wie andere Sex hatten. Doch es musste sein. Ronnie wusste, dass sie nach ihrer Kopfverletzung keinen Alkohol trinken durfte, aber sie wünschte sich sehnlichst, sie könnte einfach in ihre Speisekammer gehen, eine Flasche Scotch holen und sich ein Gläschen genehmigen.
    »Okay«, sagte Mark, als er zurückkam und sich neben sie auf die Couch fallen ließ. Er hatte einen Notizblock aus der Tasche gezogen und schlug ihn auf. »Damit ich notfalls den Schwanz und die Eier von dem Typen aufzeichnen kann.«
    Jetzt musste Ronnie doch kichern. »Du Blödmann.« Dann wurde sie ernst und rief die Dateien wieder auf. Sie scrollte zurück zu einem Bild, das aussah, als würde Leanne vollständig bekleidet einen beleuchteten Flur entlanggehen. Dort startete Ronnie das Programm erneut.
    »Hey, das ist ja im Weißen Haus!« Mark beugte sich vor und stützte die Ellbogen auf die Knie.
    »Ja, stimmt.« Ronnie erkannte den Flur

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