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Die Farbe Des Zaubers

Die Farbe Des Zaubers

Titel: Die Farbe Des Zaubers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Lederkleidung schlüpfen und einen Spaziergang mit Reyk machen. Der Falke war die einzige Gesellschaft, die sie jetzt ertragen würde.
    Die Sänfte setzte sich in Bewegung. Chenaya seufzte und schlug die Arme um sich, denn sie fror.
    Originaltitel: Keeping Promises Copyright: © 1985 by Robin W. Bailey
    Harran
Am Fluß
    Diane Duane
    ...Aber wer vermochte je über den Wagemut in den Herzen standhafter Frauen zu berichten? Über ihren starken Willen, und darüber, wie weibliche Kraft sich gegen allen Widerstand einen Weg durch die Nacht bahnt, durch den Tod, und kein Nein als Antwort gelten läßt? Doch noch steht der Amboß des Rechtes fest auf dem Boden, und Schmied Schicksal hämmert dort das Schwert. Sollte diese Kraft, diese grimmige Gabe, mißbraucht und unerfüllt im Dunkeln brüten, wird sie Vergeltung suchen. Seltsam sind die Wege des Lebens, denn wird die Macht zum Guten verwendet, wird sie sie dennoch suchen, doch auf ganz andere, seltsame Weise ...
    An diesem Tag stieg der Rauch in Freistatt zum Himmel empor und hob sich als rußiges, verwehtes Banner vom Blau des Frühwinters ab. Ein Teil dieses Rauches erhob sich von Altären und sollte die Aufmerksamkeit des einen oder anderen Gottes erregen, tat es jedoch nicht. Die meisten Unsterblichen waren viel zu sehr damit beschäftigt zuzusehen — manche bestürzt, andere erfreut, einige in göttlicher Geistesabwesenheit —, wie ihre Gläubigen gegeneinander in den Krieg zogen, die Stadt in Stücke rissen und die Stücke anzündeten. Ein oder zwei Götter verließen die Stadt sogar. Das versuchten auch viele Nichtgötter: einigen glückte es. Von jenen, die blieben, fanden viele Nichtunsterbliche den Tod in den Unruhen oder den Feuerstürmen, die durch die Stadt tobten. Niemand machte sich die Mühe, sie alle zu zählen, nicht einmal die Götter. Einer starb an diesem Tag in Freistatt, der nicht ganz ein Sterblicher, aber auch nicht ganz ein Gott war. Sein Tod war deshalb ungewöhnlich, weil er bemerkt wurde — nicht nur einmal, sondern dreimal.
    Er selbst bemerkte es natürlich. Harran hatte fast sein ganzes Leben im Umfeld des Todes gearbeitet, sowohl als Heilerpriester der Göttin Siveni Grauaugen, als auch als Barbier und Heiler der Ersatzstiefsöhne. Er kannte die unvermeidliche Folge dieser Art von Schwertwunde, die ihm der große dunkle Reiter zugefügt hatte. Keine Hoffnung , dachte er mit kühler Überlegung, während er mit dem Jungen, den er sich über die Schulter geworfen hatte, davontaumelte. (1) Der verstand mit seiner Klinge umzugehen. Von diesem Gedanken abgesehen und einem Stich schmerzlicher Sorge um den von einem Pfeil getroffenen Jungen, den er hatte retten wollen, blieb ihm keine Zeit für irgend etwas außer Verwirrung.
    Diese Verwirrung war in letzter Zeit schon fast zum Dauerzustand bei ihm geworden. Erstens, weil die echten Stiefsöhne zurückgekehrt waren und Harran ihre Rückkehr nicht so komisch finden konnte, wie er früher gedacht hatte. Aber damals hatte er nicht damit gerechnet, daß sie ihn für einen Verräter halten würden, weil er in ihrer Abwesenheit die falschen Stiefsöhne unterstützte. Doch genausowenig hatte er damit gerechnet, daß er solche Probleme mit seiner verlorenen Göttin Siveni haben würde, nachdem er sie herbeibeschworen hatte. Ihre Erscheinung, und ihr Versuch, Freistatt dem Erdboden gleichzumachen — was die klumpfüßige Bettlerin vereitelt hatte, die er als schwachsinnige Arbeitskraft benutzt hatte —, verwirrte ihn solcherart, daß er zu nichts mehr fähig war. Mriga die Schwachsinnige war jetzt Mriga die Göttin. Das hatte derselbe Zauber verursacht, der Siveni auf die Straßen von Freistatt holte. Und durch diesen Zauber war Harran flüchtig selbst ebenfalls zu einem Gott geworden. (2)
    Doch seine flüchtige Göttlichkeit hatte ihm die Welt auch nicht klarer gezeigt. Nachdem er so plötzlich Mriga — die sich Sivenis angenommen und sie dorthin gebracht hatte, wohin Götter eben gehen — und während des Zaubers seine Hand verloren hatte, die rasch und unerwartet ersetzt wurde (durch eine von Mriga), war Harran in die Kaserne der falschen Stiefsöhne zurückgekehrt. Von da an hatte er ständig Handschuhe getragen, viel getrunken und versucht, sich klar zu werden, was er als nächstes mit seinem Leben machen sollte. Aber irgendwie war er nie viel zum Denken gekommen.
    Und dann hatten die echten Stiefsöhne ihre alte Kaserne gestürmt und in Vashankas Namen die >Verräter< niedergemetzelt, von

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