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Die Farbe Des Zaubers

Die Farbe Des Zaubers

Titel: Die Farbe Des Zaubers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Eine Hand für einen Gott , von Diana Duane in Geschichten aus der Diebeswelt: Sturm über Freistatt , Bastei-Lübbe 20122
    (3) Eine Hand für einen Gott , von Diane Duane in Geschichten aus der Diebeswelt. Sturm über Freistatt , Bastei-Lübbe 20122

Zalbar
Wenn der Geist dich bewegt
    Robert Lynn Asprin
    »Schläft er?«
    »Ob er schläft? Pah! Er ist mal wieder sinnlos besoffen!«
    Zalbar hörte die Stimmen der Nutten wie aus weiter Ferne und wollte sich diese Verdächtigungen verbitten. Er schlief nicht und war auch nicht sinnlos betrunken. Er konnte jedes Wort verstehen, das gesagt wurde. Seine Augen waren lediglich geschlossen, das war alles — und sie ließen sich verdammt schwer öffnen. Es lohnte sich auch gar nicht.
    »Ich verstehe nicht, wie Madame ihn überhaupt aushält. So gut sieht er auch nicht aus, und reich ist er ebenfalls nicht.«
    »Vielleicht hat sie eine Schwäche für ausgesetzte Hunde und Verlierer.«
    »Wenn das so ist, fällt es mir zum erstenmal auf, seit ich hier bin.«
    Ein Verlierer? Er? Wie konnten sie das sagen? War er nicht ein Höllenhund? Einer der gefürchtetsten Krieger in Freistatt?
    Zalbar bemühte sich klar zu denken und wurde sich bewußt, daß er auf einem Stuhl saß oder vielmehr nach vorn gekippt war und mit dem Kopf auf einem harten Gegenstand lag — ein Tisch wahrscheinlich. Unter seinem Ohr war eine Lache klebriger Flüssigkeit. Er hoffte inbrünstig, daß es nur vergossener Wein war.
    »Dann wird uns wohl nichts übrigbleiben, als ihn wieder zu seiner Kammer hochzuschleppen. Komm, hilf mir.«
    Das wäre ja noch schöner! Ein Höllenhund, der wie ein gewöhnlicher Suffkopf durch ein Hurenhaus getragen wurde!
    Zalbar sammelte sich, um aufzustehen und seine Meinung zu sagen...
    Er fuhr erschrocken im Bett hoch, in dieser plötzlichen Klarheit, zu der es manchmal zwischen einem gewaltigen Rausch und dem unvermeidlichen Kater kommt.
    Er hatte geschlafen! Nachdem er sich drei Tage lang gezwungen hatte, wach zu bleiben, war er so dumm gewesen zu trinken!
    Angespannt ließ er den Blick um sich schweifen, voll Angst, weil er wußte, was er finden würde.
    Nichts. Er war allein in der Kammer im Aphrodisiahaus, die durch Myrtis' Duldsamkeit und Großzügigkeit zu seiner Kammer geworden war. Es war nicht hier!
    Er zwang sich, sich zu entspannen, und ließ sich von Erinnerungen wie von einer Schmutzwelle überspülen.
    Er hatte nicht bloß getrunken, er hatte sich vollaufen lassen! Und nicht zum erstenmal, wie ihm bewußt wurde, als seine Erinnerung ihm zahllose Wiederholungen vors innere Auge rief. Die unzähligen Entschuldigungen, hinter denen er sich verkrochen hatte, wurden durch die erbarmungslose Hand der Selbstverachtung zur Seite gerissen. Es wurde zur Gewohnheit! War schon viel mehr die Wirklichkeit als das hehre Selbstbildnis, an das er sich zu klammern versuchte.
    Fröstelnd in seinem Elend, bemühte sich Zalbar, diese zeitweilige Klarheit zu nutzen, um sich seine Lage durch den Kopf gehen zu lassen.
    Was war aus ihm geworden?
    Bei seiner Ankunft in Freistatt als Hauptmann der von Prinz Kadakithis' ausgewählten Leibwache waren er und seine Kameraden von Seiner Königlichen Hoheit eingesetzt worden, mit Verbrechen und Korruption in dieser verrufenen Stadt aufzuräumen. Es war harte und gefährliche Arbeit gewesen, aber eine ehrliche, auf die ein Soldat durchaus stolz sein konnte. Die Bürger hatten angefangen, sie Höllenhunde zu nennen — ein Titel, den sie selbstzufrieden hingenommen und dem gerecht zu werden, sie sich sogar besonders bemüht hatten.
    Dann waren die Stiefsöhne erschienen, eine hochmütige Söldnertruppe, und einer der Höllenhunde, Tempus Thaies, hatte seine Kameraden einfach verlassen, um diese Dahergelaufenen zu führen. Damit hatte der Niedergang der Höllenhunde begonnen. Sie waren von da an nur noch gewöhnliche Leibwächter, während ihre bisherigen Pflichten als Ordnungshüter den Stiefsöhnen übertragen wurde. Und dann waren auch noch die Beysiber aus einem fernen Land gekommen. Der Prinz hatte sich in die Beysa, ihre Kaiserin, verliebt und es ihr überlassen, die Höllenhunde durch fischäugige Gardisten ihrer eigenen Wahl zu ersetzen.
    Da sie im Palast nicht mehr erwünscht waren, hatte man ihnen den Auftrag erteilt, >die Freudenhäuser und Spielhöhlen im Norden der Stadt im Auge zu behalten<. Wann immer sie versuchten, bei irgendwelchen Verbrechen in der Innenstadt einzugreifen oder etwas gegen das dortige Chaos zu unternehmen, wurden

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