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Die Farbe Des Zaubers

Die Farbe Des Zaubers

Titel: Die Farbe Des Zaubers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Gemächer befinden sich ja auch im ersten Stock —, doch der Rest des Fischvolks hastet in Schwärmen zu seinen Schiffen! Für die Kaserne oder Abwind können wir nicht viel tun, aber wenn wir nicht rasch etwas unternehmen, verlieren wir die ganze Stadt. Ich habe alle Männer eingesetzt, Deiche oberhalb der Brücke zu errichten, aber ich brauche mehr!«
    »Kann jemand Zip eine Nachricht zukommen lassen?« fragte Randal rasch. »Teil ihm mit, wenn wir die Flut lenken können, wird sie vielleicht die Fischäugigen weit hinaus aufs Meer treiben — das dürfte uns seine Hilfe sichern. Laß Jubal das gleiche ausrichten.«
    Straton öffnete den Mund, als wolle er widersprechen, doch dann schloß er ihn wortlos wieder. Einen Augenblick lächelte er fast. »Es würde tatsächlich ein paar Probleme lösen«, sagte er nachdenklich. Dann schüttelte er sich und funkelte den Zauberer an.
    »Gut. Ich weiß deinen Rat zu schätzen! Aber was ich von dir wirklich will, ist magische Hilfe. Also sieh zu, daß du dich mit deinen Zaubersprüchen da hinausbegibst und etwas gegen diese Wolken unternimmst!«
    Randal zog eine Braue hoch. »Wenn es möglich ist, werde ich es. Aber du weißt genau, daß ich das Gleichgewicht nicht stören darf, wenn es sich um einen natürlichen Regen handelt.«
    »Und wenn nicht? Hast du bereits an diese Möglichkeit gedacht?«
    Der Magier runzelte noch die Stirn, als Straton sich umdrehte und die Stufen hinunterstapfte. Dann seufzte er tief und griff nach der Klinke der Balkontür.
    Schon ein geringer Druck genügte. Die Tür krachte gegen die Wand, und ein feuchter Windstoß wirbelte Schriftstücke durch die Turmkammer. Randal achtete nicht darauf, sondern trat hinaus, und Lalo folgte ihm.
    Der Wind toste aus dem Nordosten. Reihen von Wolkenbänken trieben unaufhaltsam seewärts, als würden sie von unsichtbaren Händen geschoben. Randal schloß die Augen, hob das Gesicht in den Wind, dann murmelte er etwas und malte ein Zeichen in die Luft. Lalo veränderte seine Sicht, wie der Magier es ihn gelehrt hatte, und sah Linien violetten Feuers, die flüchtig schwankten und schließlich vom Sturm zerrissen wurden. Dann wurde sein Blick hoch, geradewegs in die Wolken gezogen, und er sah, wie er im Reich der Götter GESEHEN hatte.
    Etwas bewegte sich dort mit den Wolken, etwas, das nicht Teil von ihnen war — Formen, die nicht dazu paßten, Geister, denen es ein boshaftes Vergnügen bereitete, die Elemente zu dirigieren. Sie tobten umher, ohne auf ihn zu achten — es hätte einer gebieterischeren Persönlichkeit als Lalo bedurft, sie zu beunruhigen. Aber waren es Dämonen? Lalo hatte noch nie zuvor Sturmgeister gesehen; er wußte nur, daß er diese nicht mochte.
    Mit einem Ruck riß sich Lalo los, und seine normale Sicht kehrte zurück — das zumindest hatte er bereits aus Randals Unterricht gelernt. Er schaute rasch auf Randal. Die Augen des Magiers waren geschlossen, das Gesicht verzerrt, seine Hände bewegten sich, aber es war offensichtlich, daß es nicht genügte, was er tat. Nach einer kurzen Weile erschauerte er und sank zurück.
    Er öffnete die Augen. »Hexerei ...«, murmelte er.
    »Schwärzeste Hexerei, und ich glaube, ich weiß auch wessen. Diesen Dämonen haftet ein Nisigestank an. Das Luder wirkt ihre Teufeleien, und ihre Schutzzauber halten. Ich glaube, nicht einmal Ischade könnte jetzt an sie heran!«
    Lalo schluckte. Wenn es nicht möglich war, in Roxanes Haus einzudringen, war Gilla verloren. Sein Blick wanderte benommen über regenglänzende, hinter Schleiern verborgene Dächer zum schlammigen Band des Flusses. Nebel verbarg das Ufer jenseits der Brücke, wo Roxanes Haus lag, wo sich Gilla jetzt befand...
    »Was werdet Ihr tun?« fragte er den Zauberer.
    »Ich habe ebenfalls eine Machtkugel«, antwortete Randal nachdenklich. »Vielleicht kann ich mit ihr Roxanes Zauber aufheben. Ich werde es jedenfalls versuchen.« Er blickte Lalo an.
    »Ich sehe keine Möglichkeit, Euch dabei zu helfen«, beantwortete der Maler die Frage, die er in den Augen des Zauberers sah. »Aber wenn meine Hände schon nicht für Magie taugen, können sie doch Deiche ebensogut errichten wie andere es fertigbringen. Ihr werdet mich dort unten finden.« Er deutete auf den Fluß. Wenn er schon nichts tun konnte, Gilla zu helfen, wollte er doch zumindest in ihrer Nähe sein, wenn der Fluß alles mit sich riß.
    Durch den Fluß bestand für Gilla jedenfalls keine Gefahr. Die Zauberblase, in die Roxane ihr Haus gehüllt

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