Die Farben der Finsternis (German Edition)

weinte viel, wenn das Haus leer war. Zwei Tage war er schon nicht zur Uni gegangen. Wozu auch? Was hatte das für einen Sinn? Jetzt weinte er auch, um zwei Uhr morgens in seinem Badezimmer, beim Anblick seines Spiegelbilds, als könnte es ihm sagen, wer er war. Als könnte irgendetwas diesen Hohlraum in seinem Inneren ausfüllen. Irgendetwas hatte ihn zerstört; ihm fehlte etwas. Hin und wieder hörte er sich schreien und das hörte erst auf, wenn er schrie.
    Er hob das Messer und ritzte mit gesenktem Blick die einzigen Wörter in seine nackte Brust, die einen Sinn ergaben. Es tat nicht weh. Nichts war so schmerzhaft wie das, was hinter seinen Augen geschah. Er erwog, in sein Zimmer zurückzugehen, doch stattdessen klappte er den Toilettendeckel hinunter und setzte sich hin. Er wollte nicht, dass Blut auf den Badezimmerteppich tropfte. Er wollte keine Schweinerei veranstalten. Gedankenlos schnitt er sich die Pulsadern auf, die abwesende Geste eines Geistesabwesenden, und lehnte den Kopf an den Spülkasten. Er war so kalt wie der Weltraum. Danach weinte er nicht mehr.
    Als sie morgens die Tür aufbrachen, hatte Elroys Tod entgegen seinem Wunsch doch eine Schweinerei angerichtet. Aber die Worte, die er sich in die Brust geritzt hatte, waren noch lesbar. Ihretwegen schrie sein Mitbewohner, nicht wegen des Bluts auf den blassen gesprungenen Fliesen um seinen ausgebluteten Körper.
    Chaos im Dunkel.

Danksagung
    Wie immer bedanke ich mich herzlich bei meiner Lektorin Jo Fletcher und bei meiner Agentin Veronique Baxter für die kontinuierliche Unterstützung. Ihr rockt! In diesem Jahr möchte ich mich außerdem bei Ray und Matt Marshall von Festival Film bedanken, weil ihnen das erste Buch so gut gefallen hat, dass sie eine Fernsehserie daraus machen wollen. Viel Glück, Leute! Je länger ich das Schreiben als Fulltime-Job betreibe, umso wichtiger wird die Freundschaft mit anderen AutorInnen – ohne dieses hilfreiche Netzwerk käme ich nicht mehr aus. Und ein großes Dankeschön an alle meine echten Freunde, weil sie mich immer wieder von der Arbeit abhalten, damit wir zusammen Spaß haben. Ich finde euch alle großartig. Zu guter Letzt bedanke ich mich sehr bei dem Erfinder des Internets, weil es die Recherche kolossal erleichtert. Die schreibende Zunft salutiert.

    SP

Autor Bio
    Sarah Pinborough
wurde 1972 in Buckinghamshire geboren und lebt heute nur ein paar Meilen von ihrem Geburtsort entfernt, nachdem sie in ihrer Kindheit die Welt bereist hat (ihr Vater war Diplomat). Mit acht Jahren packte sie ihren Koffer und verließ den Mittleren Osten, um dann zehn Jahre in einem Internat zu verbringen.
    Die Erinnerungen an diese Zeit geben ihr viel Material für ihre Mysterythriller und Horrorgeschichten.

Widmung
    Für Beth
    Gute Freunde und schöne Zeiten sind selten genug.
    Auf nach L. A., viel Erfolg, du Star – und bereite schon mal das Gästezimmer vor.

Copyright-Seite
    eISBN 978-3-7090-0086-1
    Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.
    Übereinstimmungen und Ähnlichkeiten mit lebenden Personen oder Familien sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.

    Aus dem Englischen von Anne Brauner.
    Umschlaggestaltung von init, Büro für Gestaltung, Bielefeld, unter Verwendung eines Fotos von iStockphoto.com
    Titel der Originalausgabe: The Shadow of the Soul. The Dog-Faced Gods Book Two
    Copyright © Sarah Pinborough, 2011
    First published in Great Britain in 2011 by Gollancz
    An imprint of the Orion Publishing Group, London
    Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2011 by Otherworld im Verlag Carl Ueberreuter GmbH

    www.otherworld-verlag.com

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