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Die Farben der Magie

Die Farben der Magie

Titel: Die Farben der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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sich Zweiblum.
    Rincewind kratzte sich am Kinn. »Hrun?«
    »Aber wir haben ihm im Tempel das Leben gerettet!«
    »Nun, wenn du mit angreifen vielleicht töten meinst…« Rincewind überlegte kurz. »Ich bezweifle, ob er dazu fähig wäre. So etwas paßt nicht zu ihm. Wahrscheinlich würde er sich damit begnügen, uns auszurauben, zu fesseln und den Wölfen zu überlassen.«
    »Ich bitte dich…«
    »So ist das nun mal im wirklichen Leben«, sagte Rincewind scharf. »Ich meine, du läufst hier mit einer Truhe herum, in der sich viel Gold befindet. Wer alle seine Sinne beisammen hat, versucht früher oder später, sich etwas davon zu schnappen – wahrscheinlich früher.« Normalerweise würde ich eine solche Gelegenheit sofort nutzen, fügte er in Gedanken hinzu. Wenn ich nicht gesehen hätte, was die Kiste mit habgierigen Fingern anstellt.
    Dann ging ihm ein inneres Licht auf, und er sah von Hrun zum Ikonographen. Der Bilderkobold wusch gerade seine Wäsche in einem winzigen Trog, während die Salamander in ihrem Käfig dösten.
    »Jetzt habe ich eine Idee«, murmelte er. »Was streben Helden in erster Linie an?«
    »Gold?« vermutete Zweiblum.
»Nein. Ich meine, was wollen sie wirklich? «
Der Tourist runzelte die Stirn. »Ich verstehe nicht ganz«, murmelte er unsicher. Rincewind griff nach dem Bildkasten.
»Hrun«, sagte er. »Kommst du bitte mal hierher?«

    D ie Tage verstrichen friedlich. Zugegeben, einmal versuchte eine kleine Gruppe von Brückentrollen, Rincewind, Zweiblum und Hrun in einen Hinterhalt zu locken, und in einer Nacht schlichen sich Räuber heran – dummerweise verzichteten sie darauf, die Schlafenden sofort zu töten; statt dessen nahmen sie sich zuerst die Truhe vor. In beiden Fällen verlangte (und erhielt) Hrun doppelte Bezahlung.
    »Wenn uns etwas zustößt, so kann niemand den magischen Bildkasten bedienen«, sagte Rincewind. »Und dann bekommst du keine Bilder von Hrun mehr, verstanden?«
    Der Barbar nickte und betrachtete die letzte Aufnahme. Sie zeigte Hrun in typisch heldenhafter Pose, mit einem Fuß auf einem Haufen erschlagener Trolle.
    »Ich und du und kleiner Freund Zwei Blumen, wir kommen alle gut miteinander aus, ja?« erwiderte er. »Und dann morgen, am nächsten Tag… Vielleicht können wir machen ein noch besseres Bild, ja?«
    Er wickelte das Bild vorsichtig in Trollhaut und schob es zu den anderen in die Satteltasche.
    »Es scheint zu klappen«, sagte Zweiblum bewundernd, als Hrun vorausritt, um das Gelände zu erkunden und nach Gefahren Ausschau zu halten.
»Natürlich«, bestätigte Rincewind. »Sich selbst mögen Helden am liebsten.«
    »Weißt du eigentlich, daß du inzwischen ziemlich gut mit dem Ikonographen umgehen kannst?«
    »Ja.«
    »Vielleicht interessiert dich das hier.« Zweiblum reichte dem Zauberer ein Bild.
»Was ist das?« fragte Rincewind.
    »Oh, nur ein Bild aus dem Tempel.«
    Rincewind starrte darauf hinab und riß entsetzt die Augen auf. Es zeigte einige Tentakel, und der Vordergrund bestand aus einem großen, schwieligen, fleckigen und unscharfen Daumen.
    »Die Geschichte meines Lebens«, stöhnte er dazu leise.

    » D u hast gewonnen«, sagte Verhängnis und schob einen Stapel Seelen über den Spieltisch. Die übrigen Götter entspannten sich erleichtert. »Irgendwann revanchiere ich mich«, fügte der nun zerknirscht wirkende Gott hinzu.
    Die Lady lächelte und blickte in zwei Augen, die wie Löcher im Universum aussahen.

    U nd dann gab es nur noch die Ruine im Wald und eine in der Brise zerfasernde Staubwolke am Horizont. Und eine hochgewachsene schwarze Gestalt, die auf einem verwitterten, moosbewachsenen Meilenstein saß. Er wirkte wie jemand, der sich ungerecht behandelt fühlt, den man fürchtet, obgleich er einziger Freund der Armen und bester Arzt für die tödlich Verwundeten ist.
    Tod hatte natürlich keine Augen, was ihn jedoch nicht an der Beobachtung hinderte, daß Rincewind in der Ferne verschwand. Wenn sein Gesicht beweglich gewesen wäre, hätte er jetzt sicher die Stirn gerunzelt. Tod war immer sehr beschäftigt, aber trotzdem beschloß er nun, sich ein Hobby zuzulegen. Es hieß Rincewind. Irgend etwas an dem Zauberer ärgerte ihn maßlos, zum Beispiel der Umstand, daß er keine Verabredungen einhielt.
    IRGENDWANN KRIEGE ICH DICH, MEIN LIEBER, sagte Tod mit einer Stimme, die wie zufallende Sargdeckel aus Blei klang. WART'S NUR AB.

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    » M an nannte ihn Wyrmberg, und er erhob sich fast eine halbe Meile über

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