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Die Farben der Sehnsucht

Die Farben der Sehnsucht

Titel: Die Farben der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DEBBIE MACOMBER
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Schmerz erstickte ihre Stimme beinahe. „Das bedeutet mir viel. – Aber die Hochzeit ist abgeblasen. Jordan und ich haben uns vor einigen Tagen darauf geeinigt, alles abzusagen. Ich bin nur hier, weil ich noch einige Angelegenheiten erledigen muss, bevor ich mir einen neuen Job und eine neue Wohnung suche.“
    „Weiß Jacqueline schon Bescheid?“
    „Ich habe noch nicht mit den Donovans geredet.“
    „Hast du dich schon entschieden, wohin du ziehst?“
    „Nein“, sagte sie, „aber das ist kein Problem. Als Kind bin ich öfter umgezogen als ein Möbelwagen.“
    Colette fand die Kraft zu lächeln. Also würde Alix davonlaufen. Nun, auch sie war geflohen. Doch in den letzten Monaten hatte sie erkannt, dass die einzige Person, vor der sie floh, sie selbst war. Nicht Christian, nicht die Umstände, nur sie allein.
    Einige Minuten lang schwieg Alix. „Susan glaubt nicht, dass ich Jordan eine gute Ehefrau sein würde – und sie sollte es wissen.“ Alix wollte es wie einen Scherz klingen lassen, doch Colette fand es nicht lustig. „Du musst zugeben, dass sie auf diesem Gebiet erfahrener ist als Jordan oder ich.“
    „Das sehe ich anders.“ Colette stemmte die Hände in die Hüften und musste sich zusammenreißen, um sich ihre Wut nicht anmerken zu lassen. „Verstehst du nicht, wie woh l sich die Menschen in deiner Gegenwart fühlen?“, fragte sie. Sie drehte sich um, angelte zwei Becher vom Regal, schenkte Kaffee ein und reichte Alix einen. „Du bist die perfekt e Frau für Jordan. Und wenn er das noch nicht bemerkt hat, ist er nicht der Mensch, für den ich ihn gehalten habe.“
    Tränen schimmerten in Alix’ Augen, als sie mit beiden Händen den dampfenden Becher umklammerte. „Du bist eine gute Freundin.“
    „Ich wäre echt schockiert, wenn Jordan zuließe, dass du wegziehst. Er ist klug genug, um zu wissen, was er an dir hat.“
    Alix stellte ihre Tasse auf einen Arbeitstisch, der in der Nähe stand, und schniefte. „Ich wünschte, das wäre wahr.“
    „Alix, bist du hier?“
    Der Klang von Jordans Stimme war offensichtlich ein Schock für Alix, und sie rutschte von ihrem Hocker. Mit aufgerissenen Augen warf sie Colette einen flehentlichen Blick zu.
    „Alix!“, wiederholte er.
    Als sie nicht antwortete, trat Colette aus dem Büro in den Verkaufsraum. „Sie ist hier.“
    Wenn Alix schon zerzaust aussah, war das nichts im Vergleich zu Jordan. Er hatte offenbar in seinen Kleidern ge schlafen, denn alles, was er am Leibe trug, war heillos zerknittert. Seit Tagen hatte er sich nicht rasiert, und sein Haar stand ihm wirr vom Kopf ab.
    Jordan betrat das kleine Büro und blieb in der Tür stehen. Alix begriff, dass sie in der Falle saß, und Colette bemerkte die Panik, die in ihrem Blick stand.
    „Woher weißt du, dass ich hier bin?“, wollte Alix wissen. Ihre Stimme klang wütend und abwehrend.
    „Ein Freund von mir hat dich gesehen. Er hat mich geholt“, antwortete Jordan.
    Die junge Frau war nun bis an die Wand zurückgewichen.
    „Alix!“ Vor Erleichterung fiel die Anspannung von Jordan ab. „Alix, wo warst du, um Himmels willen? Ich war krank vor Sorge. Deshalb habe ich alle Leute angerufen, die mir eingefallen sind … Ich wusste nicht, was ich tun sollte, als ich dich nicht finden konnte. Niemand, nicht einmal Jacqueline oder die Leute im Café wussten, wo du steckst.“
    „Ich habe einige Tage bei Grandma Turner verbracht.“
    „Bei Grandma?“ Er war verblüfft. Anscheinend war es ihm nicht in den Sinn gekommen, seine eigene Großmutter anzurufen.
    Colette fühlte sich wie das fünfte Rad am Wagen und hätte gern das Büro verlassen, wenn Jordan nicht den Eingang versperrt hätte.
    „Bei ihr warst du?“ Jordan schüttelte den Kopf. „Warum?“
    „Ich liebe deine Großmutter“, erwiderte Alix.
    „Und ich liebe dich“ , sagte Jordan. „Alix, ich kann nicht zulassen, dass du einfach so aus meinem Leben verschwindest. Wenn ich das täte, wäre ich der größte Trottel unter der Sonne. Du hast versucht, mir mitzuteilen, wie unglücklich du warst, aber ich habe nicht zugehört. Ich dachte … Oh, ich weiß nicht, was ich dachte. Die Hochzeit ist egal“, sagte er. „Ganz egal. Du bist das Einzige, was zählt. Und du willst die große Feier nicht – also wird es sie nicht geben. Vorbei, abgesagt, vergessen. Wenn du eine kleine Feier im Kreise der Familie und einiger Freunde willst, dann werden wir es so machen. Aber, bitte, heirate mich. Ich brauche dich.“
    Alix blieb starr an der

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