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Die Farben des Alls

Die Farben des Alls

Titel: Die Farben des Alls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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nackter Todesangst. Irgendwo auf diesem Planeten trafen Montano und seine Leute Vorbereitungen, die tödlichen Strahlen freizusetzen…
    Denk daran: wir werden ein Lhari-Raumschiff zu Studienzwecken haben, werden herausfinden, wie es angetrieben
     
     



 
     
    wird, werden den Katalysator sehen und analysieren, werden herausfinden, woher er stammt, werden ihre Aufzeichnungen durchforschen und ihre Routen kennenlernen. Wir wissen jetzt, daß wir während der Delta-Phase nicht sterben, wir können alle Informationen verwenden…
    Denk daran: du wirst wieder deine menschliche Gestalt haben und trotzdem im All unterwegs sein, mit Angehörigen deiner eigenen Rasse!
    Das war ein paar Tote wert!
    Auch den Tod von Vorongil? Wie er dort stand und mit ihm sprach, hätte er auch – sag es! Du hast mit ihm gesprochen wie mit deinem Vater! Ach Pops! Vater! Was würdest du an meiner Stelle tun?
    Unbewegt kam seine Stimme aus der wie zugeschnürten Kehle, als er Vorongil ansah und sagte: »Es war sehr freundlich von Ihnen, mir das alles zu zeigen, Sir. Aber die Kameraden werden mich einen Drückeberger nennen; sollte ich nicht irgendwo mit Hand anlegen?«
    »Hm, vielleicht hast du recht, Weißschopf«, erwiderte Vorongil. »Laß mich mal überlegen. Ja, dort drüben ist die letzte Bunkerzeile. Da hinten – siehst du die Erhebungen? Du kannst prüfen, ob sie leer oder voll sind, dann brauchen wir uns später nicht extra darum zu kümmern. Du kannst dich gern dort drin umsehen, das Robotergerät ist sehr interessant.«
    Barts innere Spannung stieg; er hatte sich Gedanken gemacht, wie er in sein Bunkerversteck käme. Nun hakte er nach: »Sie sind nicht verschlossen?«
    »Verschlossen?« Der spärliche Schopf des alten Lhari hob und senkte sich vor Erstaunen. »Weshalb? Hier landen doch nur unsere eigenen Raumfahrzeuge. Und was sollten wir denn mit dem Zeug anfangen, als es wieder mit zurückzunehmen? Weshalb also abschließen? Du warst zu lange auf der Walz unter dem diebischen Menschenvolk! Es wird Zeit, daß du dich wieder unter anständigen Leuten bewegst. Also, nun ab mit dir!«
    Die Worte hatten Bart einen solchen Stich versetzt, daß er sich steif verabschiedete. Der Orangeton des Streifens kam ihm bereits dunkler vor…
    Wenn er in Rot überging, war er tot.
    Es stimmte. Die Lhari stählen nicht. Sie schienen nicht einmal Unaufrichtigkeit zu kennen.
    Doch sie hatten gelogen – hatten die ganze Menschheit belogen…
    Vielleicht, weil sie unsere Mentalität kannten. Weil sie wußten, daß wir ihre Raumfahrzeuge, ihre Geheimnisse und ihr Leben stehlen würden!
    Der dunkler werdende Streifen schien der einzig wahrnehmbare Gegenstand in einer fremden, gleißenden Welt zu sein. Er schritt die Reihe der Bunker ab, wobei er überlegte, daß es nicht nötig war, nachzusehen, ob die Bunker voll oder leer waren; die Lhari würden nicht mehr lange genug am Leben sein, um ihr Gleitmittel einzuladen, das besser war als Graphit. Sie wären bald alle tot.
    Tot. Ringg, sein Freund und Bordkamerad. Der bärbeißige alte Rugel. Vorongil…
    Ob Vorongil einen Sohn hatte?
    Mein Vater ist tot. Würde Vorongils Sohn darauf warten, daß sein Vater aus dem All zurückkehrte, und ihn dann niemals wiedersehen?
    Der letzte Bunker war leer. Er sah das Orange des Plastikstreifens und trat mit so lautem Herzklopfen ein, daß er fast meinte, der Laut käme von außerhalb… Er kam von außerhalb. Schritte.
    »Keine Bewegung!« kommandierte eine Stimme in der Raumsprache. Bart blieb wie angewurzelt stehen. Er zitterte. Vorsichtig blickte er sich um.
    Montano stand hinter ihm> bekleidet mit einem Raumanzug, der den Kopf frei ließ. Dunkle Kontaktlinsen verbargen seine Augen. Und in der Hand hielt er eine entsicherte Feuerwaffe, deren Mündung auf Barts Herz zielte.

Kapitel 10
     
    Nachdem der erste Moment wilder Panik vorüber war, wurde Bart der Zusammenhang klar. Montano war nicht in der Lage, ihn von einem Lhari zu unterscheiden. Er blieb bewegungslos stehen und sagte mit ruhiger Stimme: »Ich bin’s, Montano – Bart Steele.«
    Der Mann ließ die Waffe sinken und steckte sie weg. »Beinahe hätte ich dich umgemäht«, meinte er. »Hast du es geschafft?« Er ging um Bart herum und überprüfte die Verriegelung des Bunkers. »Komisch, daß du dir gerade diesen hier als Versteck ausgesucht hast!«
    »Es wäre überhaupt nicht komisch gewesen, wenn ich zwei oder drei Lhari bei mir gehabt hätte«, konterte Bart. Nachdem Montano seine Waffe jetzt wieder

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