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Die Farm am Eukalyptushain

Die Farm am Eukalyptushain

Titel: Die Farm am Eukalyptushain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara McKinley
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Fummel ein bisschen gewagt – aber zum Teufel damit! Wer hat, der hat, und wenn sie davon erstarren, haben sie zumindest eine Zeit lang ein anderes Gesprächsthema als immer nur ihre Schafe.«
    Harriet lächelte. Das kleine schwarze Kleid hatte kaum das Nötigste bedeckt, und da Rosas Figur ausnehmend toplastig war, hatten die Männer von Emerald kaum den Blick von ihr wenden können. Rosa hatte sich den falschen Beruf ausgesucht. Schauspielerin hätte sie werden sollen – aber sie verstand es auch bei Gericht, im Rampenlicht zu stehen, und vielleicht genügte ihr das. »Ich finde es schön, dass wir zwei Wochen miteinander verbringen können.« Harriet fuhr schneller. »Schade, dass Belinda es nicht schafft. Wäre toll gewesen, wenn wir alle drei hätten kommen können.«
    Rosa zog eine Grimasse. »Sie hat mit Papierkram und Drogendealern alle Hände voll zu tun. Ich beneide sie kein bisschen.«
    »Ich musste auch lange betteln, damit sie mich gehen ließen. Zum Glück stand mir noch Urlaub zu. Aber ich bin überrascht, dass du auch fahren konntest.«
    »Ich habe seit Monaten nicht mehr freigehabt«, seufzte Rosa. »Wenn ich zurückkomme, wird mich ein Berg Arbeit erwarten, aber Mums Geburtstag war mir wichtiger.« Sie lachte vergnügt. »Man kann leicht versumpfen und versauern, wenn man nicht aufpasst, und es wurde Zeit, dass ich mal ausreiße und ein bisschen Leben in die alte Bude bringe.«
    Harriet zog eine Braue hoch. Rosa würde niemals versauern; dazu hatte sie viel zu viel Energie. Und ausreißen? Bei ihrem Äußeren konnte man sie leicht immer noch für einen Wildfang halten, doch hinter dieser Fassade verbarg sich eine junge Frau, die ihre Arbeit sehr ernst nahm. Allerdings – so, wie sie heute aufgelegt war, mochte der Himmel den Männern von Belvedere gnädig sein.
    Rosa zupfte ihr enges Top zurecht und lehnte sich mit geschlossenen Augen zurück. Ihre schlanken Beine steckten in einer engen, bunten Patchwork-Jeans mit einem breiten violetten Ledergürtel. Sie war barfuß, und ihre Zehenringe und eine silberne, türkisbesetzte Fußkette funkelten in der Sonne. »Die endlose Straße, das ist es«, seufzte sie. »Wind in den Haaren, Sonne im Gesicht.« Sie klappte ein Auge auf und grinste Harriet an. »Aber nur für ein Weilchen – in diesen leeren Weiten kriegt man sonst Platzangst.«
    Harriet wusste, dass das Leben in jeder Kleinstadt schwierig war, doch wenn die winzigen Siedlungen auch noch Hunderte von Meilen auseinander lagen, erhielt das Wort »Nachbarschaftshilfe« eine ganz eigene Bedeutung. Dennoch spürte sie von Neuem den Reiz des australischen Outback, als sie durch das endlose ockergelbe Land mit seinen Termitenhügeln, grünen Weiden und anmutigen Eukalyptusbäumen fuhren. Das alles war von einer einfachen Pracht, und der Himmel war so hoch und weit über der harten Schönheit des Landes, dass sie die Generationen, die vor ihnen hier gelebt hatten, beinahe zu spüren glaubte. Wie Billy Birdsong es oft gesagt hatte – sie waren hier wirklich im Herzen des Großen Traums. »Traumlandschaften«, murmelte sie. »Wir fahren durch Traumlandschaften.«
    Rosa blinzelte in der Sonne. »Du wirst mir doch jetzt nicht lyrisch, oder, Hat?«
    Harriet lächelte. »Vielleicht«, gab sie zu. »Aber so hat Catriona es mal genannt, und ich muss ihr Recht geben. Die Majestät dieser Gegend bringt die Romantikerin in mir zum Vorschein. Ich kann’s nicht ändern.«
    Rosa nickte. »Majestätisch ist es ja vielleicht«, sagte sie. »Aber versuch nur mal, mehr als zwei Monate hintereinander hier zu leben. Es ist heiß, trocken und voller Fliegen. Es gibt Frost und Überschwemmungen, und man kommt nicht weg. Die Männer sind meistens von der starken, wortkargen Sorte – ziemlich langweilig, wenn du mal ein bisschen lachen möchtest –, und wahrscheinlich rennen sie eine Meile weit weg, wenn ein Mädchen auch nur so aussieht, als könnte es sich auf sie stürzen. Da ist mir Sydney schon lieber.«
    Harriet war nicht sicher, ob sie diese Auffassung teilte. Für sie war diese endlose Weite verlockend nach dem lärmenden Treiben von The Rocks, wo sie in einem kleinen viktorianischen Reihenhaus wohnte. Die Straße war frei von Autos und die Luft so rein, dass ihr davon schwindlig wurde. Sie vermisste das morgendliche Verkehrschaos der Großstadt und das Gedränge auf den Gehwegen nicht; schon vor langer Zeit hatte sie begriffen, dass dies eine andere Welt war, eine Welt, in der sie sich wohl fühlte. »Dumusst

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