Die Feen - Hallmann, M: Feen

Titel: Die Feen - Hallmann, M: Feen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maike Hallmann

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reinschauen, nur nehmen.«
    »Oh-oh«, sagte Oliver plötzlich ahnungsvoll und zog ein Gesicht, als habe er Zahnschmerzen.
    Als jeder einen Zettel hatte, durften sie sie aufklappen. In Bennys Zettel klebte ein dicker gelber Punkt.
    »Und nun gehen alle zu dem Schild, dessen Farbe dem Punkt in ihrer Karte entspricht«, ordnete Mister Ross an. »Mister Hegeling, wenn Sie es wagen, auch nur daran zu denken, Ihr Schild zu tauschen, dann … so ist gut. Meine Herren, ich darf um etwas Bewegung bitten, solange wir alle noch jung sind.«
    »Nee, oder?«, sagte das Spitzmausgesicht Robert Stone entrüstet, als sich Benny bei den Gelben einfand. Stone schaute zu Cooper hinüber, der bei den Dunkelgrünen stand und nur mit den Schultern zuckte.
    »Meine Herren«, rief Mister Ross und klatschte in die Hände. »Die Gruppen, in denen Sie sich soeben zusammengefunden haben, sind die neu gegründeten Firmen einer noch unbekannten Natur und eines jeweils noch ungefundenen Namens! Und es sind die Gruppen, in denen Sie die nächsten Wochen und Monate zusammenarbeiten werden. Falls in der einen oder anderen Gruppe keine allzu große Freude über die Zusammensetzung herrschen sollte, so bitte ich Sie, sich bewusst zu machen, dass man sich seine Kollegen in den seltensten Fällen aussuchen kann. Wie Sie sehen, hat unsere Gruppe gelb nur vier Firmengründer – das macht nichts. Ihnen fehlt eine vorsichtige Person, die Sie ein wenig bremst, wir werden sehen, welche Auswirkungen das hat. Denken Sie alle noch einmal kurz darüber nach, welche Aufgabe Sie in Ihrer neuen Firma haben werden – liefern Sie die Ideen? Sind Sie für die strategische Planung zuständig? Sorgen Sie dafür, dass Projekte abgeschlossen werden? Jede Ihrer Firmen ist mit allen menschlichen Ressourcen versorgt, die benötigt werden.«
    »Sie haben uns aufs Glatteis geführt«, sagte Oliver vorwurfsvoll und warf einen wirklich nur ganz kurzen Seitenblick auf Cooper, der so weit wie möglich von ihm entfernt stand, aber doch unzweifelhaft in seiner Gruppe war.
    »Nicht wahr?«, strahlte Mister Ross. »Schieben Sie sich die Tische zu Konferenztischen zusammen. Setzen Sie sich innerhalb Ihrer Firmen miteinander hin und arbeiten Sie ein Firmenprofil aus. Hier bei mir gibt es Bögen mit einigen Hinweisen, was Sie bedenken sollten. Ihre Firma braucht einen Namen, die Aufgabenbereiche wollen verteilt werden, und Sie sollten sich überlegen, ob in Ihrer Firma alle gleichberechtigt sind oder ob Sie gemeinsam jemanden wählen, der letzten Endes, etwa im Streitfall, die Entscheidungen trifft. Auch die Betreuung der Finanzen ist ein nicht ganz unwesentlicher Bestandteil des Erfolgs. Es würde mich begeistern, wenn wir am Ende dieser Stunde bereits den ersten Auftrag besprechen könnten.«
    »Au, das wäre fein!«, jubelte Richard in hohem Falsett und klatschte in die Hände.
    »Mister Dickenson, ich wäre sehr unglücklich, wenn ich Ihrer Firma einen Teil des verfügbaren Startkapitals entziehen müsste. Immerhin ist es wesentlich für Ihrer aller Noten, ob Ihre Firmen erfolgreich sind oder nicht.«
    »Die Rosarote Panther AG wird eine solche Benachteiligung keinesfalls klaglos hinnehmen!«, empörte sich Richard. Bedauernd dachte Benny, wie viel netter es wäre, mit ihm und Oliver in einer Gruppe zu sein. Aber immerhin hatte er Callahan. Und statt Cooper war nur die Spitzmaus in seiner Gruppe gelandet. Und, am allerwichtigsten: Die Firmenbesprechungen würden nicht auf Spanisch stattfinden. Man musste dankbar für das sein, beschloss er, was man bekam.

12 Eine stürmische Nacht
    12 EINE STÜRMISCHE NACHT
    D er Stalldienst verlief ungefähr so herzlich wie immer – in der vergangenen Woche hatte sich eine Routine aus kurzen Brummlauten eingeschlichen, mit der sie sich über das Nötigste verständigten. Die einzige Unterbrechung bestand aus Coopers Bemerkung, bei Graham & Sons – der neu gegründeten Firma von Benny – sei ja alles noch sehr unkoordiniert, und nach allem, was er von Stone gehört hätte, sei es wohl unwahrscheinlich, dass sich das noch ändere. Benny erwiderte darauf nichts, weil es ihm zu blöd war, und Cooper schaute hochzufrieden drein, als sei er sicher, Benny tief getroffen zu haben.
    Benny scherte sich nicht drum. Inzwischen fiel ihm an Cooper zunehmend mehr auf, was ihm missfiel. Die dünne, zu hohe Stimme, der schlurfende Gang, dazu offenbar die phänomenale Fähigkeit, im Lauf weniger Minuten neue dicke Pickel hervorzubringen, die beim letzten