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Die Feinde des Geisterjaegers

Die Feinde des Geisterjaegers

Titel: Die Feinde des Geisterjaegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Delaney
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das Messer und die Wasserflasche an meinem Gürtel.
    »Und pass auf dich auf, Junge«, warnte der Spook. »Das ist gefährlich. Wenn du Zweifel hast, dann kehr lieber um, es wird dir niemand übel nehmen.«
    Ich nickte ihm dankbar zu und ging die Stufen hinunter. Das Wasser war so kalt, dass mir der Atem stockte, aber als es mir bis zur Brust ging, fühlte ich mich schon besser. Mit einem leisen Lächeln zu Alice stieß ich mich von den Stufen ab, holte tief Luft und versuchte, zu dem Unterwassertunnel zu tauchen.
    Sehr weit kam ich nicht. Das Wasser widersetzte sich mir und trieb mich wieder an die Oberfläche. Entweder nutzte ich die Schwimmzüge, die ich gelernt hatte, nicht richtig, oder ich war einfach nicht stark genug. Erneut holte ich tief Luft und versuchte es noch einmal. Gleich darauf kam ich prustend wieder an die Oberfläche und kam mir ein wenig dumm vor. Ich würde es nie schaffen, Arkwright zu holen. Wir mussten doch Deana um Hilfe bitten.
    Ich schwamm an den Rand, bis meine Füße die Stufen erreichten. Doch plötzlich fiel mir etwas ein, was Arkwright mir gesagt hatte.
    »Wenn ein Taucher tief hinunter will, dann ist es für ihn am leichtesten, einen großen Stein mitzunehmen, der ihn schnell hinunterzieht …«
    »Alice, lauf zum Strand zurück und bring mir zwei der schwersten Steine, die du finden kannst!«, keuchte ich.
    Alice und der Spook sahen mich verwundert an.
    »Mit einem Gewicht in jeder Hand sinke ich schnell ab und kann mich in den Tunnel ziehen«, erklärte ich.
    Keine fünf Minuten später war Alice mit zwei schweren Steinen zurück. Ich hielt sie an meine Brust gepresst, ging die Stufen hinunter, bis mir das Wasser bis zur Taille ging, holte tief Luft und sprang.
    Das Wasser schlug über meinem Kopf zusammen und schnell sank ich nach unten. Der Tunnel lag direkt vor mir, ich ließ die Steine fallen und schwamm darauf zu, wobei ich mir die Schulter anstieß. Nach zwei weiteren Zügen wurde es stockdunkel. Ich bekam Panik. Vielleicht hatten wir uns geirrt und dieser Gang führte gar nicht direkt in das Gebäude daneben?
    Ich versuchte, meine Arme zu benutzen, wie Arkwright es mir beigebracht hatte, doch dazu war der Tunnel zu eng, und ich stieß mir heftig die Ellbogen an den Wänden an. Mittlerweile wurde der Wunsch nach Luft übermächtig. Wieder und wieder trat ich mit den Beinen aus, während der Druck in meiner Brust immer stärker wurde. Ich versuchte, mich zu beruhigen. An der Oberfläche konnte ich die Luft wesentlich länger anhalten. Wo war hier der Unterschied? Solange ich keine Panik bekam, würde alles gut gehen.
    Nach zwei weiteren Beinzügen war ich zu meiner Erleichterung aus dem Tunnel heraus und stieg nach oben, wo das Wasser etwas heller wurde. Ich hatte das Gefühl, dass neben mir etwas Großes war, doch schon drang mein Kopf an die Wasseroberfläche, und ich stieß den Atem aus, den ich so lange angehalten hatte, um zwei tiefe, willkommene Atemzüge zu tun. Mit Armen und Beinen ließ ich mich auf der Stelle treiben. Es war dunkel im Turm, doch oben konnte ich die vier schmalen Fenster erkennen. Drei waren nur schwach zu sehen, doch durch das vierte schien der Mond herein. Hoffentlich würden sich meine Augen bald an die Dunkelheit gewöhnen, damit ich sehen konnte, was ich tat.
    Nach ein paar Schwimmzügen stieß ich mit den Zehen an die Stufen und war gleich darauf aus dem Wasser gestiegen und stand tropfend auf den Fliesen. Ich blieb still stehen, während ich darauf wartete, besser sehen zu können. Langsam wurden die Dinge im Turm deutlicher. Ich sah ein formloses Bündel an der Wand lehnen. Das musste Arkwright sein. Ich machte drei vorsichtige Schritte in seine Richtung. Plötzlich glaubte ich, über mir Stimmen zu hören. Überrascht sah ich zum Fenster hinauf.
    »Tom!«, rief eine Stimme.
    Es war Alice. Sie musste sich auf die Schultern des Spooks gestellt und über die Wasserspeier hinaufgeklettert sein wie ich.
    »Alles in Ordnung?«
    »Alles klar, Alice. So weit, so gut. Ich glaube, ich habe ihn gefunden.«
    »Ich habe etwas für dich!«, rief Alice. »Eine Kerze. Versuch sie zu fangen! Fertig?«
    Im nächsten Moment fiel etwas zu mir herunter. Ich machte zwei Schritte und griff danach, verfehlte es aber. Es schlug auf dem Boden auf, doch trotz der Finsternis brauchte ich nicht lange, um die Kerze zu finden. Ich hob sie auf und sah wieder zum Fenster hinauf.
    »Jetzt kommt deine Zunderdose«, warnte Alice. »Lass sie nicht fallen, Tom, ich will nicht,

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