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Die Festung der Perle

Die Festung der Perle

Titel: Die Festung der Perle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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Redefluß des kleinen Mannes und fragte ihn, ob ihn das Licht nicht auch störe.
    Jaspar Colinadous benutzte die Gelegenheit, um stehenzubleiben und Sand aus seinen Pantoffeln zu schütteln. Ungeduldig wartete Oone auf die beiden. »O nein, mein Freund! Übernatürliche Welten sind häufig sonnenlos, da sie keinem der Gesetze folgen, die für unsere Welt gelten. Sie können flach sein, oder Halbkugeln, oval oder kreisförmig. Manche haben sogar die Gestalt eines Würfels. Sie existieren nur als Satelliten der Reiche, die wir »real« nennen, und hängen daher nicht von Sonne, Mond oder einem Planetensystem ab, sondern richten sich nach den Erfordernissen - geistigen, imaginären oder philosophischen - von Welten, die ihrerseits eine Sonne als Wärmequelle brauchen und einen Mond für die Gezeiten. Es gibt sogar eine Theorie, wonach unsere Welten die Satelliten sind und diese übernatürlichen Welten die Geburtsstätten aller unserer Realitäten.« Jaspar Colinadous hatte jetzt das letzte Sandkorn aus seinen Schuhen entfernt und war bereit, Oone zu folgen, die nicht mehr länger gewartet hatte, sondern schon vorgegangen war.
    »Vielleicht ist dies hier das Land, in welchem Arioch herrscht, mein höllischer Schutzpatron«, sagte Elric. »Das Land, aus dem das Schwarze Schwert stammt.«
    »Durchaus möglich, Prinz Elric. Sieh nur, da will sich gerade so ein Höllengeschöpf auf deine Freundin und uns stürzen. Und wir haben keine Waffe!«
    Der dreiköpfige Vogel mußte ungeheuer hoch geflogen sein. Elric hatte ihn nicht kommen sehen. Doch jetzt stürzte er sich mit atemberaubender Geschwindigkeit von oben herab. Der Albino rief Oone eine Warnung zu, worauf sie davonlief. Vielleicht hoffte sie, den Vogel abzulenken. Er sah wie eine riesige Krähe aus. Zwei Köpfe waren in das Gefieder am Hals gesteckt, der dritte steuerte, weit vorgereckt, den Anflug. Die Flügel waren ausgebreitet. Mit ausgestreckten Krallen stürzte der Vogel auf die Frau zu.
    Elric lief los und schrie den Vogel an. Auch er hoffte, dadurch das Ungeheuer abzulenken.
    Sein grauenvolles Krächzen dröhnte in Elrics Ohren. Der Vogel verlangsamte seinen Sturzflug geringfügig, um besser auf die Frau zielen zu können.
    In dem Moment hörte Elric hinter sich die Stimme Jaspars: »Jack Drei-Schnabel, du böser, böser Vogel!«
    Das Ungeheuer flatterte mit den Flügeln und reckte alle drei Hälse nach der Gestalt mit dem Turban, die mit einer wachsamen Katze auf dem Arm entschlossen über den Sand stapfte.
    »Was ist los, Jack? Ich dachte, dir sei lebendiges Fleisch verboten?« Jaspar Colidanous Stimme klang verächtlich. Schnurri knurrte und funkelte das Biest an, das viel größer als die kleine Katze war.
    Mit höhnischem Krächzen landete der Vogel im Sand und rannte blitzschnell auf Oone zu, die verblüfft stehengeblieben war. Doch jetzt lief sie wieder los. Das dreiköpfige Monster hinterher.
    »Jack! Jack! Denk an die Strafe!«
    Das Vogelgeschrei klang höhnisch. Elric lief durch den Sand und überlegte krampfhaft, wie er Oone retten könnte.
    Da schwirrte etwas dicht über seinem Kopf dahin und fächelte ihm Kühlung zu. Ein schwarzer Schatten sauste auf das Ding zu, das Jaspar Colidanous Jack Drei-Schnabel genannt hatte.
    Es war die schwarzweiße Katze. Sie stürzte sich mit ihrem kleinen Körper auf den Vogelhals in der Mitte und krallte sich im Gefieder fest. Mit schrillem Schrei wirbelte die dreiköpfige Riesenkrähe herum und versuchte, mit den beiden anderen Schnäbeln das lästige Katzenvieh zu treffen, was ihr aber nicht gelang.
    Zu Elrics Erstaunen wurde die Katze immer praller und größer, als nähre sie sich von dem Lebensstoff des Vogels, der im Gegenzug immer mehr zu schrumpfen schien.
    »Böser Jack Drei-Schnabel! Böser, böser Jack!« Jaspar Colinadous stolzierte zu dem Vogel hinüber. Er machte schon eine komische Figur, als er so mit dem Finger drohte.
    Die Krähe schnappte zwar, biß jedoch nicht zu. »Ich habe dich gewarnt. Jetzt mußt du verenden. Wie bist du überhaupt hergekommen? Na, ich nehme an, du bist mir gefolgt, als ich meinen Palast verließ.« Er kratzte sich am Kopf. »Ich kann mich zwar nicht mehr daran erinnern, daß ich den Palast verließ. Aber, was soll’s …«
    Jack Drei-Schnabel krähte wieder und blicktete mit vor Angst halb wahnsinnigen Augen in die Richtung seiner ursprünglichen Beute. Oone kam näher.
    »Ist das Biest ein Haustier von dir, Jaspar Colinadous?«
    »Keineswegs, Mylady. Es ist mein Feind. Der

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