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Die Festung der Perle

Die Festung der Perle

Titel: Die Festung der Perle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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Vogel wußte, daß ich ihn nur noch einmal warnen würde. Aber ich glaube nicht, daß er erwartete, mich hier anzutreffen. Deshalb besaß er auch die Unverschämtheit, eine lebende Beute anzugreifen. Er dachte wohl, er käme ungestraft davon. Aber das war wohl nichts, was, Jack?«
    Als Antwort kam ein Krächzen, das beinahe mitleiderregend klang. Die kleine schwarzweiße Katze glich einer blutgierigen Vampir-Fledermaus, wie sie gierig den Lebenssaft des Ungeheuers einsog.
    Voll Entsetzen sah Oone, wie die Krähe langsam zu einem kleinen, weißlichen Ding zusammenschrumpfte. Endlich setzte Schnurri sich dick und fett hin und begann gemächlich, sich zu putzen. Dabei schnurrte die Katze so laut, daß sie ihrem Namen alle Ehre machte. Jaspar Colinadous war offensichtlich mit seinem Schoßtier zufrieden. Er tätschelte seinen Kopf. »Fein gemacht, Schnurri! Jetzt kann man aus dem armen Jack nicht mal mehr Soße für das Brot eines alten Mannes machen.« Stolz strahlte er seine beiden Gefährten an. »Diese Katze hat mir schon bei vielen Gelegenheiten das Leben gerettet.«
    »Wie hast du das fliegende Ungeheuer genannt?« wollte Oone wissen. Ihr schönes Gesicht war gerötet, und ihr Atem ging schneller. Plötzlich mußte Elric an Cymoril denken, obwohl er nicht genau sagen konnte, worin die Ähnlichkeit bestand.
    »Ach, dieser Jack versetzte das Fürstentum, das ich vorher besuchte, in Angst und Schrecken.« Jaspar Colinadous deutete auf seine prächtige Kleidung. »Und dadurch brachte ich es zu Ruhm und Ansehen bei den Bewohnern. Jack Drei-Schnabel kannte Schnurris Macht genau und hatte immer Angst vor ihm. Als ich dorthin kam, terrorisierte Jack das Land. Ich zähmte ihn - naja, eigentlich gelang es Schnurri -, ließ ihn aber leben. Er war ein nützlicher Aasfresser, und in der Provinz herrschte grauenvolle Hitze in diesem Sommer. Als ich durch den Riß im Gewebe des Multiversums fiel, muß er hinterher gekommen sein, ohne zu wissen, daß Schnurri und ich schon hier waren. Das ist alles, Lady Oone. Kein großes Geheimnis.«
    Die Traumdiebin holte tief Luft. »Auf alle Fälle bin ich dir für deine Hilfe sehr dankbar, Jaspar Colinadous.«
    Der kleine Mann nickte. »Aber jetzt sollten wir zum Marador-Tor gehen. Im Haifischrachen lauern noch weitere Gefahren auf uns. Allerdings können wir nicht mehr so überrascht werden. Sie sind auf der Karte eingezeichnet.«
    »Wenn ich doch nur eine Waffe hätte!« stöhnte Elric. »Ich wäre zuversichtlicher, ganz gleich, ob es eine Illusion wäre oder nicht!« Leicht verstimmt marschierte er mit den beiden anderen auf die Berge zu.
    Die Katze blieb zurück und leckte sich die Pfoten wie eine brave Hauskatze, die soeben eine Maus in der Speisekammer erwischt hatte.
    Das Gelände wurde steiler, als sie an die flachen Hügel vor den Felsen des Haifischrachens gelangten. Da erblickten sie einen großen dunklen Spalt in den Felsen. Das war der Schlund, der sie in das nächste Land führte. In der Hitze der kahlen Landschaft sah der Paß kühl, beinahe einladend aus. Doch kam es Elric so vor, als bewegten sich dort Gestalten. Weiße Schemen flackerten vor der schwarzen Öffnung.
    »Was für Leute leben hier?« fragte er Oone, die ihm die Karte nicht gezeigt hatte.
    »Hauptsächlich solche, die den Weg verloren haben oder zu ängstlich wurden und nicht weiter hineingehen wollten. Man nennt den Paß auch Tal der Furchtsamen Seelen.« Die Traumdiebin zuckte mit den Schultern. »Aber ich glaube kaum, daß uns von denen Gefahr droht. Zumindest keine große. Sie schließen sich der Macht an, die jeweils den Paß beherrscht.«
    »Und die Karte sagt nichts Genaueres?«
    »Nur, daß wir vorsichtig sein sollen.«
    Elric hörte hinter sich ein Geräusch. Schnell drehte er sich um, um der vermeintlichen Gefahr ins Auge zu sehen. Doch es war nur Schnurri; er wirkte ein bißchen runder, und das Fell war etwas glänzender als zuvor, doch er hatte wieder seine natürliche Größe.
    Jaspar Colinadous lachte und beugte sich vor, damit die Katze ihm auf die Schulter springen konnte. »Wir brauchen wirklich keine Waffen. Nicht, wenn uns ein so niedliches Tierchen verteidigt, oder?«
    Die Katze leckte ihm das Gesicht.
    Elric spähte in den dunklen Paß hinein und versuchte zu ergründen, was sie dort erwartete. Einen Augenblick lang kam es ihm so vor, als sehe er einen Reiter auf einem silbergrauen Pferd. Der Mann trug eine fremdartige Rüstung, die weiß, gelb und grau schimmerte. Das Pferd des Kriegers

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