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Die Festung der Titanen: Die Götterkriege 4 (German Edition)

Die Festung der Titanen: Die Götterkriege 4 (German Edition)

Titel: Die Festung der Titanen: Die Götterkriege 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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die Herausforderung annehmen. Es ist nicht Havalds Kampf. Er hat Besseres zu tun.«
    Ragnar schüttelte stur den Kopf. »Er muss kämpfen«, presste er hervor.
    Zokora zog auf ihre unnachahmliche Art eine Augenbraue hoch. »Ach ja? Warum muss er das? Warum soll er für Elsine bluten?«
    »Es geht … um seine Legende«, brachte Ragnar mühsam hervor. »Die Kor … müssen verstehen, dass er der Wanderer ist. Er braucht diesen Kampf, damit … sie an ihn glauben!«
    »Das ist Unsinn, Ragnar«, widersprach ich. »Du weißt, dass es mir nicht um die Legenden geht. Sollen sie doch über dich singen, alter Freund, du hast es ebenso verdient! Zokora hat recht, die Hüterin ist besser dazu geeignet, diesen Kampf zu bestreiten.«
    »Zokora«, sagte Ragnar rau. »Ich dachte … du verstehst es!«
    »Hhm«, begann sie und legte ihren Kopf schräg, als sie mich eindringlich musterte. »Ich gebe zu, diesen Aspekt habe ich nicht bedacht.« Sie sah zu Ragnar hin und nickte kaum merklich. »Du bist nicht so dumm, wie du tust.«
    »Es ist ein Geheimnis«, grinste Ragnar, auch wenn ihm anzusehen war, dass ihm jedes Wort Schmerzen bereitete. »Behalte es für dich.«
    Ich sah von ihm zu ihr. »Um was geht es hier?«, fragte ich die beiden misstrauisch.
    »Wenn es jeder weiß, ist es kein Geheimnis«, stellte Zokora kühl fest und stand auf, um mich mit ihren dunklen Augen zu durchbohren. »Dein Freund Ragnar hat recht, die Kor müssen an dich glauben. Also nehme Ragnars Axt und lasse diesen lächerlichen Stab hier liegen, du wirst schwerlich die Barbaren damit besiegen können.«
    »Was ist hier los?«, hörte ich Serafines Stimme und drehte mich um, gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie sie sich durch den Eingang duckte. Sie hatte wohl Zokoras letzte Worte gehört und schien nicht mit ihr übereinzustimmen. »Ich dachte, wir hätten uns darauf geeinigt, dass Havald nicht kämpfen wird? Er ist zu schwer verletzt!«
    »Tatsächlich sind die Wunden selbst nicht das Problem«, äußerte Zokora gelassen. »Das Gift und der Blutverlust allerdings haben ihn zu sehr geschwächt.« Sie musterte Ragnars Axt, die neben ihm an seiner Bettstatt lehnte. »Ragnarskrag wird ihm die Kraft geben, die er braucht.«
    Ich schüttelte unverständig den Kopf. »Erkläre mir, weshalb du deine Meinung geändert hast.«
    »Es ist einfach«, sagte Zokora mehr zu Serafine als zu mir. »Betrachtet man es nüchtern, ist Havald kein guter Kämpfer. Doch es ist weder sein eher mangelndes Kampfgeschick noch Seelenreißer, der ihn zu dem macht, der er ist. Es ist vielmehr der Respekt, den man ihm entgegenbringt. Deshalb hören andere auf ihn.« Sie sah Serafine und mich eindringlich an. »Er will diesem Land den Frieden bringen … dazu muss er sich den Respekt der Kor verdienen. Nur so hat sein Wort auch bei ihnen Gewicht.«
    Serafine schüttelte stur den Kopf. »Ich will ihn dort nicht kämpfen sehen.«
    »Wir haben das Lager der schwarzen Legionen erkundet«, sagte Zokora bedächtig. »Und die Soldaten dort belauscht. Sie wissen, wer Havald ist, und sie halten ihn für unbesiegbar und vermengen bereits seine Legende mit der der zweiten Legion. Sie wissen, dass er der Engel des Todes ist und dass der Nekromantenkaiser ihn fürchtet. Legenden und Aberglaube können uns nützen. Wenn er also hier kämpft und den Tarn für Delgere und Elsine erringt, werden sie umso unwilliger sein, gegen ihn und seine Legion in die Schlacht zu ziehen. Manchmal werden Schlachten nur dadurch gewonnen, dass der Gegner einen überschätzt.«
    »Was ist, wenn Havald nicht gewinnt?«, fragte Serafine besorgt. »Schau ihn dir doch an, er ist bleich wie ein Leichentuch und kann kaum gerade stehen!«
    »Seras«, erinnerte ich die beiden. »Ich stehe hier und kann euch hören. Solltet ihr nicht mich dazu befragen?«
    »Nein«, sagte Zokora ungerührt. »Wir wissen bereits, wie du entscheiden wirst.« Ihr Lächeln wurde geradezu bösartig. »Zudem haben wir übersehen, dass Havald nicht alleine kämpfen wird.«
    »Nicht?«, fragte Serafine erstaunt. »Ich dachte, die Kämpfer treten einzeln gegeneinander an?«
    »Ja«, nickte Zokora und lächelte schmal. »Wie du weißt, hat es bereits Kämpfe gegeben, einer der Gewinner kämpfte zusammen mit einem gezähmten Löwen, und zwei der anderen haben ihren Kampf auf dem Rücken ihrer Pferde bestritten. Es spricht also nichts dagegen, dass Havald auf Zeus reitet.«
    Ragnar fing an zu lachen.
    Ich sah besorgt zu ihm hin, vielleicht litt auch er

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