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Die Festung der Titanen: Die Götterkriege 4 (German Edition)

Die Festung der Titanen: Die Götterkriege 4 (German Edition)

Titel: Die Festung der Titanen: Die Götterkriege 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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die Wirkung von Zokoras Trank deutlich nachgelassen hatte. »Du hättest mich warnen können!« Da sie meine Decke zur Seite geschoben hatte und ich reichlich blank dalag, wollte ich die Decke wieder über mich ziehen und fluchte erneut, als gleich drei Dutzend Feuer in meiner linken Hand loderten.
    »Ich habe dir gesagt, dass ich deine Wunde säubern will«, teilte mir Zokora unbeeindruckt mit und ließ mich umgehend noch einmal beinahe von meiner Bettstatt springen, als sie die Wunde zusammenpresste. »Und dass du deine linke Hand nicht benutzen sollst, Ragnar hat dir die Knochen dreier Finger zertrümmert.«
    »Daran …«, presste ich heraus, »kann ich mich nicht erinnern!« Jetzt wusste ich wenigstens, warum sich meine Hand so schrecklich anfühlte.
    »Du hast geschlafen«, teilte mir Zokora mit. »Das mag es erklären.«
    Irgendwie hatte ich das Gefühl, diese Schlacht zu verlieren, abgesehen davon, dass der Schmerz mir gerade den Atem nahm. Schwer atmend sah ich zu, wie sie fester drückte und zuerst wässriges, dann dunkleres Blut aus der Wunde quoll. Zokora nickte zufrieden und hörte auf zu drücken, während ich erleichtert und schwer atmend in mich zusammensackte.
    »Wie …«, keuchte ich. »Wie sieht es aus?«
    Zokora beugte sich über die Wunde und roch daran, um dann zufrieden zu nicken. »Gut«, stellte sie fest. »Das Gift hat seine Wirkung verloren, und du heilst schneller, als ich es erwartet hätte.«
    »Schnell genug, um heute noch zu kämpfen?«
    »Hhm«, meinte sie und schaute mich nachdenklich an. »Der erste Wettstreit findet in zwei Kerzenlängen statt. Die Hüterin hat sich bereit erklärt, in den Ring zu treten, und sie zeigt sich zuversichtlich. Warum willst du es nicht ihr überlassen?«
    »Weil Elsine mich darum bat.«
    »Nun, wenn das so ist …« Sie stand auf, um von meinem Bett zurückzutreten. »… dann stehe auf.«
    Ich musterte sie misstrauisch und setzte mich aufrecht hin, um meine Beine über die Bettkante zu schwingen.
    »Komm«, sagte sie. »Steh auf. Es ist kein Schwertstreich, nur ein kleines Loch, und der Muskel ist kaum beschädigt.«
    Ich versuchte es, mein Bein weigerte sich jedoch, das Gewicht zu halten, jemand stieß mir ein rotglühendes Eisen in die Wunde, aus der nun frisches Blut herausschoss, und ich fiel hilflos auf mein Bett zurück.
    »Damit hast du deine Antwort«, sagte sie nüchtern und griff nach einem Verband. »Es ist, wie ich vermutet habe, der Pfeil hat die Schlagader gestreift, belastest du dein Bein zu sehr, kann sie reißen und du würdest verbluten. Die gute Nachricht ist, dass die Naht gehalten hat.« Sie schmierte einen ekelhaft riechenden Brei auf die Wunde und wickelte den Verband fest um die Wunde.
    »Während wir warten, ob die Wunde durch den Verband blutet, kannst du mir erklären, warum du überhaupt kämpfen willst. Es ist Elsines Kampf, und was hier geschieht, hat wenig Nutzen für Askir.«
    Der Verband hielt, doch der Schmerz ließ nur langsam nach und trieb mir den Schweiß auf die Stirn. »Der Wettkampf war ein Vorwand, um Arkins Lager nahe zu kommen«, teilte ich ihr keuchend mit.
    »Richtig«, nickte sie. »Wir wollten versuchen, Arkins Lager auszuspähen und den steinernen Schädel zu finden, der den Fluch enthält, mit dem der Verschlinger gebunden ist. Dann galt es noch herauszufinden, wonach Arkin in der Festung der Titanen graben lässt. Erkläre mir jetzt noch, wie du das tun willst, wenn du vor aller Augen mit irgendwelchen Barbaren kämpfst.« Sie bedachte mich mit einem harten Blick. »Ohne Seelenreißer bist du kein besonders guter Kämpfer.«
    »Ich bin seit unserem letzten Kräftemessen besser geworden«, teilte ich ihr erhaben mit.
    »Das mag sein«, nickte sie und tippte mir so hart auf mein Brustbein, dass ich das Gefühl hatte, sie hätte mir damit sämtliche Luft zum Atmen genommen. »Nur bist du zurzeit so schwach, dass es nicht mehr als einen Finger braucht, um dich zu besiegen.« Sie erbrachte den Beweis und drückte fester gegen meine Brust, sodass ich hilflos rücklings in mein Bett fiel. »Selbst mit deinem Schwert erginge es dir nicht anders«, fügte sie ernsthaft hinzu. »Wir wissen aus Erfahrung, dass es unwillig ist, wehrlose Opfertiere anzunehmen, die keine echten Gegner sind. Und wen von uns würdest du opfern wollen, um wieder zu genesen?«
    Mein Blick teilte ihr mit, dass sie die Antwort wissen müsste.
    »Eben«, sagte sie gelassen. »Ich habe nicht die Absicht, meine Kunst an dir zu üben,

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