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Die Festung der Titanen: Die Götterkriege 4 (German Edition)

Die Festung der Titanen: Die Götterkriege 4 (German Edition)

Titel: Die Festung der Titanen: Die Götterkriege 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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davonritte?«
    »Nichts«, sagte der Schwertmajor gelassen. Er tat eine großzügige Geste. »Reitet nur davon und überlasst uns das Feld, niemand wird Euch hindern.«
    »Ihr versteht, dass wir misstrauisch sind?«, fragte Serafine mit falscher Freundlichkeit.
    Usmar schnaubte verärgert. »Kriegsfürst Arkin ist dafür bekannt, dass er sein Wort hält. Hätten wir euch haben wollen, hätten wir euch schon längst geholt.«
    »Würdet Ihr etwas anderes sagen, wäre es eine Falle?«, fragte sie, und er seufzte.
    »Ich habe keine Lust, mit Euch die Klingen zu kreuzen, Schwertobristin«, sagte er kurz. »Wenn Ihr Fragen oder Beschwerden habt, wendet Euch an den Kriegsfürsten, Ihr werdet bald die Gelegenheit dazu erhalten. Dort«, meinte Usmar und wies nach vorne. »Unser Lager. Jetzt dauert es nicht mehr lange.«
    Während wir weiterritten, sah ich mich neugierig um. Es war seltsam für mich, in das Lager der vierzehnten Legion einzureiten. Es war aufgebaut wie das Lager einer kaiserlichen Legion, ein Rechteck, dessen äußere Seiten von den Zelten der Infanterie gesäumt waren, immer wieder unterbrochen von Gräben und Spießen, die einen Kavallerieangriff erschweren sollten. Weiter innen fanden sich die Lagerplätze der Kavallerie, entlang der vier Ausfallwege verteilt, es folgten die Zelte der Unteroffiziere und Offiziere, bis dann, im Zentrum, die Zelte des Generalsstabs und provisorische Gebäude der Logistik zu finden waren.
    Wenn eine Armee zu lange an einem Ort lagerte, war es schwierig, die Mannschaften beschäftigt zu halten. Irgendwann war jede Rüstung geflickt, jeder Riss genäht, und endloses Exerzieren verlor selbst für diejenigen seinen Reiz, die nicht selbst exerzieren mussten, sondern nur die Kommandos gaben. Demzufolge gab es einige Soldaten, die, erlaubt oder nicht, die Muße fanden, unseren Weg zu säumen und mich genauso neugierig zu mustern.
    Als ein dunkler Spiegel hatte Zokora einmal das Kaiserreich Thalak im Verhältnis zu Askir beschrieben, Worte, die ich wieder einmal bestätigt fand, als ich durch das Lager ritt. Womit ich nicht gerechnet hatte, waren die furchtsamen Blicke, die auf mir ruhten. Zwar nickte mir der eine oder andere respektvoll zu, es gab sogar einige, die salutierten, aber im Großen und Ganzen hatte ich das Gefühl, nur laut buh rufen zu müssen, um die halbe Legion in Furcht und Schrecken zu versetzen.
    Auf der anderen Seite wäre wohl die Reaktion meiner Legionäre auch nicht viel anders ausgefallen, wäre Kolaron Malorbian in das Lager der zweiten Legion eingeritten. Das Problem mit Kriegen, dachte ich bitter, ist, dass oftmals beide Seiten ernsthaft glauben, für die richtige Sache einzustehen.
    Was mir zuallererst auffiel, war der Zustand der Soldaten. Zokora und Varosch hatten dieses Lager bereits ausgespäht und mir berichtet, dass es eine Versorgungsknappheit gab und die Soldaten ihnen erschöpft erschienen wären. Doch es war etwas anderes, es mit eigenen Augen zu sehen. Die Götter alleine wussten, was diese Männer und Frauen auf dem Tausende Meilen langen Marsch hierher alles gesehen, erduldet und erlitten hatten. Nicht einer der Männer und Frauen, die den Weg säumten, sah wohlgenährt aus, viele erschienen mir abgemagert, einige kamen mir regelrecht vor wie Haut und Knochen, ein Wunder, dass sie noch gerade stehen konnten. Tief eingefallene Wangen und Augen, die in ihren Höhlen fiebrig glänzten, dies war der Eindruck, den ich von der vierzehnten Legion gewann. Ich warf einen Blick zu Usmar hin, auch er war kaum gut genährt zu nennen, wenn es den Offizieren doch offensichtlich ein wenig besser ging.
    Vor allem aber lastete die Stille auf mir. In einem kaiserlichen Lager war es immer laut, Leute riefen, Pferde wieherten, andere fluchten und schimpften, und wenn das nicht reichte, dröhnten die Stimmen der Sergeanten über das Lager, die wieder einen Grund gefunden hatten, einem Untergebenen das Leben schwer zu machen.
    Nichts davon hier, Arkins Soldaten standen am Weg oder sahen in ihren Tätigkeiten auf, als wir vorüberritten, aber alles war still, nur das leise Klopfen der Hufe oder das Schnauben der Pferde war zu hören.
    Serafine und ich tauschten einen besorgten Blick, offenbar wusste auch sie nicht, was sie davon halten sollte.
    Usmar hatte mich wohl beobachtet, denn jetzt nickte er grimmig. »Ich sehe, Ihr habt Augen im Kopf, Lanzengeneral.« Er sah sich rasch um, um dann leiser weiterzusprechen. »Ihr werdet bald verstehen, warum es dem

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