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Die Festung der Titanen: Die Götterkriege 4 (German Edition)

Die Festung der Titanen: Die Götterkriege 4 (German Edition)

Titel: Die Festung der Titanen: Die Götterkriege 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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Runde um. »Ich nehme an, man ist sich gegenseitig schon bekannt?«
    »So ist es«, sagte Elsine.
    »Also gut«, strahlte Arkin und rieb sich die Hände. »Dann wollen wir uns jetzt dem Festmahl widmen.«
    Wir sahen einander gegenseitig fragend an, Elsine zuckte mit den Schultern, ich tat es ihr nach, also setzten wir uns an die reich gedeckte Tafel, der Kriegsfürst an das Kopfende, die alte Enke, Elsine und die Hüterin Serafine, mir und Delgere gegenüber.
    Die Rekruten traten von hinten an uns heran und schenkten uns aus den Flaschen ein, doch es war kein Wein, der in unsere Kelche floss, sondern feiner Sand, und als sie die silbernen Glocken von unseren Tellern hoben, lagen dort nur Steine.
    Einen Moment starrten wir nur stumm auf das »Festmahl«.
    Die alte Enke fasste sich als Erste.
    »Ha«, meinte sie. »Ein guter Streich! Wollt Ihr uns nicht einen guten Appetit wünschen?«
    »Wohl kaum.« Arkin hob ernst seinen Kelch an, damit wir den Sand in dem Kristall auch gut sehen konnten. Sein Blick schwenkte zu mir herüber.
    »Ich darf Euch beglückwünschen, Lanzengeneral«, sagte er bitter. »Vorhin, noch während des Wettkampfs, kehrte mein Späher zurück und berichtete mir, was mit meinem Nachschub geschehen ist. Stellt Euch meine Verwunderung vor, als ich erfuhr, dass Ihr auch mitten im unwirtlichsten Gebiet der Steppe ein Lager eingerichtet habt, von dem aus Ihr jeden Nachschub abfangen könnt, der von Rangor aus seinen Weg hierher sucht.« Er stellte seinen Kelch hart ab. »Es sind nur drei Tagesmärsche bis zu Eurer Felsenfeste, doch nach dem Bericht meines Spähers kann ich es mir sparen, gegen Eure Stellung anzurennen, wir können also auch hierbleiben, verrecken werden wir so oder so. Sagt, wie fühlt es sich an, zwanzigtausend Mann zum Hungertod verurteilt zu haben?«
    Ich schaute zu Aleyte hin, dem Verschlinger, der in seiner Rekrutenuniform hinter Arkin stand. Er schaute nur höflich geradeaus, offenbar hatte er nicht vor, sich auf uns zu stürzen. Jedenfalls im Moment noch nicht.
    Ich schaute in Arkins brennende Augen. »Wir liegen miteinander im Krieg. Ihr hättet nicht anders gehandelt, hättet Ihr eine so offensichtliche Schwäche bei uns festgestellt. Also solltet Ihr Euch die Frage selbst stellen, es war Eure Entscheidung, hier so lange zu lagern.«
    »Mitnichten«, sagte Arkin grimmig. »Ich hatte nicht die Wahl.«
    »Warum nicht?«, fragte Kaiserin Elsine interessiert. Sie hob ihren Kelch an und schüttete ihn langsam neben sich aus, sah zu, wie der Sand aus dem kostbaren Kristall rann. »Ihr lagert seit fast zehn Wochen hier. Am Anfang müsst Ihr noch über Vorräte verfügt haben, warum seid Ihr nicht direkt zur Feste Braunfels durchgestoßen?«
    »Der Kaiser gab mir den Auftrag, mit meinen Legionen hier zu lagern, bis die Ausgrabungen abgeschlossen sind«, entgegnete Arkin. »Als es länger dauerte, als die Priester ursprünglich gedacht haben, und ich ihm die Nachricht zukommen ließ, dass wir hier verhungern, während seine Priester in alten Trümmern graben, ließ er mir mitteilen, dass es seine Legionen wären und es eine Ehre ist, für ihn zu sterben.« Er hob seinen Kelch an und leerte ihn langsam aus, sah zu, wie der Sand auf seinen Teller rieselte. »Nachdem Ihr mir den Nachschub abgeschnitten habt, so kärglich er auch war, ist dies alles, was wir noch besitzen.« Er fixierte mich mit seinem Blick. »Ich hoffe, Ihr genießt Euren Sieg, Lanzengeneral, aber wir wollen ja weder kleinlich noch unfreundlich sein …«
    Er gab ein Zeichen, und die Rekruten traten vor und nahmen uns Kelche und Gedeck vom Tisch, um sie gegen andere auszutauschen. Diesmal war es Wein, der in die Kelche floss, und unter den Schalen offenbarte sich Hasenbraten. Dürrer zwar, aber fetter waren auch die Hasen nicht, die wir bei uns in den Eintopf warfen.
    »Es war schwer genug, dieses Mahl aufzutreiben«, sagte Arkin und tat eine einladende Handbewegung. »Greift ruhig zu, es gibt kein Gift, wenn Ihr es wünscht, koste ich gerne vor.«
    »Wozu dann dieses Schauspiel eben?«, fragte Serafine, während sie sich einen Bissen abschnitt und nach kurzem Zögern zum Mund führte.
    Arkin kaute fertig, er schien Mühe zu haben, nicht allzu schnell zu schlingen, vielleicht stimmte das Gerücht, dass er sonst auch nur das aß, was die Mannschaften erhielten. Dürr genug war er dafür.
    »Wir stehen mit dem Rücken zur Wand.« Er wischte sich den Mund ab und trank einen tiefen Schluck, um sich sogleich nachschenken zu

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