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Die Festung der Titanen: Die Götterkriege 4 (German Edition)

Die Festung der Titanen: Die Götterkriege 4 (German Edition)

Titel: Die Festung der Titanen: Die Götterkriege 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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lassen. »Diesen Umstand sollte es verdeutlichen, damit ihr versteht, warum ich das tun muss, weshalb ich euch hergebeten habe. Wenn ihr es wünscht, erlaube ich euch, das Lager zu inspizieren, ihr werdet die Vorratszelte genau so leer vorfinden wie meinen Magen.« Er spießte einen neuen Bissen auf und hielt ihn auf der Messerspitze in meine Richtung. »Ich lud Euch ein, Lanzengeneral, um Euch zu Eurem Sieg zu gratulieren und Euch einen ungewöhnlichen Vorschlag zu unterbreiten.« Er schaute kurz zu Delgere hinüber. »Und, natürlich, um Euch wie versprochen den Tarn zu überreichen, da der letzte Kontrahent sich zurückgezogen hat, hat der Lanzengeneral den Wettkampf ja für Euch gewonnen.«
    »Dann lasst Euren Vorschlag hören«, sagte Elsine, die sich wenig Sorgen darüber zu machen schien, ob der Braten vergiftet war, und herzhaft dem Mahl zusprach. Währenddessen hatte ich Gelegenheit, den Rekruten hinter ihr zu beobachten, der mit glänzenden Augen zusah, wie sie über den armen Hasen herfiel. Als sie kaute, schluckte er, um verlegen wegzusehen, als er feststellte, dass mein Blick auf ihm ruhte.
    Ich kannte Hunger, zumindest dieser Rekrut spielte ihn nicht.
    »Mein ursprünglicher Auftrag lautete, wie ihr euch vielleicht denken könnt, die Ostlande zu nehmen und die Kor dazu zu bewegen, in die Ostmark einzufallen. Es scheint eine gewisse Tradition bei ihnen zu bestehen, gegen eure Mauern anzurennen, bis sie mit blutigen Köpfen umfallen, nun, es hätte mir meine Soldaten geschont, wäre es nach Plan gegangen«, sagte Arkin unverblümt.
    »Die Kor werden nicht für Euch kämpfen«, ließ Delgere ihn überraschend bestimmt wissen.
    Arkin nickte mit einem höflichen Lächeln. »Das habe ich mittlerweile auch verstanden. Ich sagte ja, dies war der ursprüngliche Plan. Doch dann stießen die Priester des Gottkaisers auf eine halb vergrabene Stele in einer Höhle, als sie nach einem Ort suchten, an dem sie ihre blutigen Rituale durchführen konnten, ohne meine Soldaten mit den Schreien allzu sehr zu belästigen.« Er tupfte sich vornehm den Mund ab. »Da sie ihre Opfer aus den Reihen meiner Soldaten beziehen, die sie wahllos oder nach dem geringsten Vorwand dafür mitten in der Nacht aus ihren Betten holen, ist es schlecht für die Moral, wenn man seine Kameraden schreien hört. Ich bat die Priester deshalb, die Angelegenheit etwas diskreter zu gestalten.«
    »Wie freundlich von Euch«, sagte Serafine schneidend höflich.
    »Ja, nicht wahr?«, sagte Arkin ungerührt und legte das Tuch zur Seite. Er hatte seinen Teller bereits leer gegessen. »Die Priester sorgen dafür, dass die Streitkräfte loyal zu ihrem Gott und Kaiser bleiben. Man hat uns ganz besonders ausgezeichnet, indem man der vierzehnten und fünfzehnten Legion den Hohepriester Kortanus mitgegeben hat, einen Priester des vierten Rangs, der seinen eigenen Hofstaat mitführt. Dieser besteht aus sieben weiteren Priestern, und keiner von ihnen würde es auch nur wagen, seinen Gott und Kaiser damit zu verärgern, dass er ihm nicht jede Nacht opfert.« Er ließ seinen brennenden Blick über uns streifen. »Ich habe fast mehr gute Männer und Frauen an die Schwarzröcke verloren als an Seuchen, Naturgewalten und aufmüpfige Ureinwohner. Als ich den Hohepriester Kortanus darauf ansprach, teilte er mir mit, dass es eine Ehre wäre, für den Kaiser zu sterben und mir, wenn ich es so wünsche, gerne diese Ehre zuteilwerden könnte. Danach bat ich ihn, den Kaiser dort zu ehren, wo wir die Schreie nicht hören können.« Sein Blick bohrte sich in Serafine. »Hättet Ihr anders entschieden?«, fragte er dann kalt.
    »Ich würde ihm nicht dienen«, sagte Serafine.
    »Ja. Mag sein«, knurrte er. »Ich hörte, man meldet sich in Askir freiwillig zu den Legionen.« Ich sah, wie seine Wangenmuskeln mahlten, als er versuchte, ruhig zu bleiben. »Meine Eltern hatten die Wahl, mich freiwillig der Legion zu übergeben oder zuzusehen, wie ich und meine Geschwister auf der Stelle erschlagen worden wären. Ich bin seit meinem vierten Lebensjahr bei den Legionen, ich kenne es nicht anders.«
    Serafine wich seinem Blick nicht aus.
    »Ich bleibe dabei«, gab sie zurück. »Ihr dient dem falschen Herrn.«
    »Ihr wolltet mir einen Vorschlag unterbreiten«, erinnerte ich ihn.
    Ich sah wenig Grund dafür, Mitleid mit den schwarzen Legionären zu haben, solange sie bereit waren, gegen uns in den Krieg zu ziehen. Auch in den Südreichen geschah es oft genug, dass man in den Kriegsdienst

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