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Die Festung der Titanen: Die Götterkriege 4 (German Edition)

Die Festung der Titanen: Die Götterkriege 4 (German Edition)

Titel: Die Festung der Titanen: Die Götterkriege 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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Kriegsfürsten so wichtig war, Euch zu Ehren dieses Festmahl abzuhalten.«

Sand und Steine
    9 Wie es aussah, hatte Arkin eigens für das Festmahl ein Zelt herrichten lassen, und er hatte sich sichtlich Mühe gegeben. Links vor dem Zelt bewegten sich träge die Legionsflaggen der vierzehnten und fünfzehnten Feindlegion im schwachen Wind, darüber hing das Banner von Thalak. Auf der rechten Seite hingegen hingen Banner, die ich nicht erwartet hatte, hier zu sehen: eine Kopie des Banners der zweiten Legion, die Flagge Askirs, mit dem goldenen Drachen auf blutrotem Grund, daneben, weiß auf grün, ein Banner mit einem Blumenmotiv, das mir nicht geläufig war, dann noch ein Banner mit einem weißen Ring auf dunkelblauem Grund.
    Usmar erlaubte sich ein knappes Lächeln, als er meinen Blick verfolgte. »Arkin legt Wert auf das Protokoll. Die Blume der Wahrheit steht für Kaiserin Elsine und der weiße Ring für die Kor. Tatsächlich aber ist es das Banner der Elfen, die hier einst lebten, wir fanden Hinweise darauf bei unseren Ausgrabungen in der Festung der Titanen.«
    Ich musterte ihn misstrauisch. Bislang war Usmar mir weder als zuvorkommend noch als höflich erschienen, wenn ich mich recht erinnere, trachtete er kürzlich noch danach, einem von uns die Seele zu rauben.
    Ein leises Schnauben ertönte, als eines der Pferde vor dem Zelt Zeus begrüßte, es war das von Elsine, ich erkannte es nur, weil es schwer gewesen war, ein Pferd zu finden, das bereit war, die Kaiserin auf seinem Rücken zu tragen. Pferde besaßen einen untrüglichen Instinkt und waren nicht geneigt, Raubtiere auf ihrem Rücken zu dulden, wenn sie schon Sivrets Wolfskrieger mieden, wie sah es da bei einem Drachen aus?
    »Hüterin Aleahaenne, Hüterin Delgere …« Unwillkürlich zog ich eine Augenbraue hoch, als Usmar die Schamanin so nannte. »… und die Drachengeborene sind bereits eingetroffen und erwarten euch«, teilte uns Usmar mit einem knappen Lächeln mit, als er absaß und einem der Wachen vor dem Zelt das Zeichen gab, Zeus’ Zügel entgegenzunehmen. »Bitte folgt mir«, sagte er dann mit einer leichten Verbeugung und betrat vor mir das Zelt.
    Das Zelt war wohl eher dafür gedacht, Nachschub vor der Unbill des Wetters zu schützen, viermal länger als breit, war es fast dreimal so groß wie ein kaiserliches Generalszelt und nicht in einzelne Räume unterteilt. Hier und da war es bereits verblichen, aber man hatte das Zeltleinen offenbar schwarz eingefärbt, und ohne die vielen Kerzenständer wäre es wohl stockdunkel gewesen.
    In der Mitte des Zeltes stand eine langgezogene Tafel mit etwa zwei Dutzend Stühlen daran, kostbar gedeckt mit silbernen Tellern, Bechern und Besteck und prachtvoll von drei vielarmigen Leuchtern erhellt. Zwei Schritt hinter den Stühlen stand jeweils ein Rekrut in Ausgehuniform, mit blütenweißen Handschuhen und einem Blick, der stur geradeaus ging, als wollten sie durch ihre Haltung alleine schon ausdrücken, dass sie gar nicht anwesend waren. An der Stirnseite des Tischs stand Arkin, scheinbar freundlich ins Gespräch mit Delgere, der Hüterin, und Elsine vertieft, zwei Schritt weiter rechts von dieser kleinen Gruppe stand ein kleiner Tisch, darauf eine offene Schachtel aus poliertem Rosenholz, schon vom Eingang her sah ich darin die Stücke des Tarn liegen. Alle Stücke, auch jenes, das Elsine und Delgere als Letztes noch gefunden hatten.
    Elsine zog scharf die Luft ein. Ich folgte ihrem Blick und fand dort, in der Uniform eines Rekruten, Aleyte stehen, dessen schiefes Lächeln fast entschuldigend wirkte.
    Ich sah zu Delgere hin, ich wusste von ihr, dass alleine der Gedanke, dass der Verschlinger in ihrer Nähe sein könnte, sie in Angst und Schrecken versetzen würde, doch sie schien ihn nicht erkannt zu haben. Was kein Wunder war, denn mir fiel ein, dass nur Zokora und ich ihn so kennengelernt hatten. Was mich daran erinnerte, dass Varosch hier sein sollte. Ich sah mich verstohlen um, konnte ihn aber nicht entdecken. Es gab Dinge, für die Seelenreißer doch gut gewesen war.
    »Lanzengeneral von Thurgau, der Engel des Todes, auch genannt Havald, der Wanderer!«, kündigte mich Schwertmajor Usmar mit fester Stimme an, während zwei Soldaten hinter mir den Eingang des Zelts zuzogen und dort Position bezogen.
    »Der Ehrengast«, begrüßte mich Arkin scheinbar erfreut, als er sich mit einer entschuldigenden Geste von den drei Seras abwandte. »Dann werden wir wohl bald beginnen können!« Er sah sich in der

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