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Die Festung der Titanen: Die Götterkriege 4 (German Edition)

Die Festung der Titanen: Die Götterkriege 4 (German Edition)

Titel: Die Festung der Titanen: Die Götterkriege 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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verlieben konnte.«
    »Elsine sagt, ich wäre nicht gestorben, das kalte Wasser des Ask und das Gift hätten mich derart gelähmt, dass mein Herz so langsam schlug, dass ich nicht verblutet bin, als dieser verrückte Priester mich erstach und mir die Kehle durchschnitt. Diese Maerbellinae … sie kam, bevor die Wirkung des Gifts nachließ, und konnte mich auf diese Weise noch gerade rechtzeitig heilen. Es brauchte nur, bis ich mich davon erholte.«
    Dass ich dabei auch meine Seele verloren hatte, verschwieg ich ihr, es war genug an Offenbarungen für heute.
    »Ehrlich gesagt«, lächelte sie, »beruhigt mich das. Ich finde es befremdlich, wenn Tote wiederauferstehen … es gehört sich einfach nicht.« Ich blinzelte überrascht. Dass sie so reagierte, hatte ich nicht erwartet. »Allerdings meinte ich das nicht«, fuhr sie dann ernster fort. »Ich sprach von Jerbil. Ich erkenne ihn in dir wieder, obwohl ihr so verschieden seid. Was ich wiedererkenne, ist wohl das, was die Seele ausmacht.« Sie legte mir eine Hand auf die Brust. »Genau deshalb kannst du dich nicht verlieren. Anders als diese Seelenreiter trägst du nur eine Seele in dir … und die gehört ursächlich dir. Und was auch immer geschieht, das wird sich nicht ändern. Deshalb werde ich dich auch immer lieben können.« Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und gab mir einen Kuss. »Dich«, sagte sie leise. »Egal welchen Namen du auch trägst oder welches Leben du auch lebst, ich werde dich lieben.«
    »Danke«, erwiderte ich rau und hatte Mühe, dieses eine Wort herauszubekommen, so sehr schnürte es mir den Hals zu.
    »Ich bin noch nicht fertig«, lächelte sie und holte tief Luft. »Sag mir, verstehe ich das richtig …«, sie warf einen schnellen Blick zu Zokora und Varosch hin, »… dass du weißt, was Seelenreißer dir gegeben hat?«
    Ich nickte langsam.
    »Ich denke schon«, sagte ich langsam. »Es fühlt sich so an … als ob ich nur danach greifen müsste. Es ist … es ist, als ob ich in einer großen Bibliothek stehe«, versuchte ich ihr zu erklären. »Mit all diesen Büchern … ich brauche sie nur herauszunehmen, um zu lernen, was in ihnen steht, und manchmal …« Ich schluckte. »Manchmal habe ich das Gefühl, als kämen sie mir unaufhaltsam näher, als ob ich keine Wahl hätte, als ob sie darauf bestehen, gelesen zu werden.«
    »Doch du hast Angst davor«, stellte Zokora fest. »Selbst in deinen Träumen kämpfst du dagegen an.«
    »Ist das ein Wunder?«, fragte ich sie aufgebracht. »Ich will diese Leben nicht leben, ich will nicht erfahren, wer sie waren, wer sie liebte, wen sie liebten, was sie zu dem Ort führte, an dem sie mir begegneten und von mir erschlagen wurden!«
    »Götter!«, hauchte Serafine. »Kein Wunder, dass dich die Nachtpferde reiten!«
    »Ja«, sagte die alte Enke und schaute mich nachdenklich an. »Davor würde sogar ich mich fürchten. Sag, Havald, glaubst du, dass dich die Götter ausgewählt haben, der Engel des Todes zu sein?«
    Widerstrebend nickte ich. »Ja. Auch wenn ich es nicht wahrhaben will, zu vieles spricht dafür.«
    »Dann glaubst du auch, dass dies das Schicksal ist, das sie für dich bestimmt haben?«
    Ich lachte bitter. »Ich glaube, dass ich mich diesem Schicksal nicht fügen will!«
    »Doch du glaubst, dass du in diesen … Büchern einen Weg finden kannst, wie wir die Priester davon abhalten können, das Grab zu öffnen?«
    »Es braucht mein Schwert dazu. Solange sie es nicht haben, bleibt das Grab verschlossen.«
    »Ja«, knurrte sie. »Es wurde ja auch noch nie eine Tür aufgebrochen, zu der der Schlüssel fehlte. Meinst du wahrhaftig, die Priester lassen sich davon aufhalten?«
    Wohl eher nicht. Sie hätte es nicht fragen brauchen, das wussten wir hier alle.
    Jetzt sah sie mich fast schon mitleidig an. »Wie lange wirst du brauchen, bis du dir eingestehst, dass es etwas ist, das du tun musst? Dass du die Bücher dieser Leben lesen musst, damit du zu dem wirst, zu dem die Götter dich bestimmt haben? Dir muss bewusst sein, dass du so, wie du jetzt bist, Kolaron Malorbian kaum entgegentreten kannst. Du würdest nicht einen Lidschlag lang gegen ihn bestehen.«
    »Der Prophezeiung nach werde ich auf Seelenreißer enden«, erinnerte ich sie bitter. »Das würde ich nicht als gegen ihn bestehen bezeichnen.«
    »Aber auch nur, weil du noch nicht herausgefunden hast, wie die Worte sich auslegen lassen«, sagte Zokora ruhig.
    »Nur, weil du es ständig wiederholst, wird es nicht

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