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Die Festung der Titanen: Die Götterkriege 4 (German Edition)

Die Festung der Titanen: Die Götterkriege 4 (German Edition)

Titel: Die Festung der Titanen: Die Götterkriege 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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Vorhaben ablenken konnte.
    Die Festung der Titanen lag weit von jedem Strang des Weltenstroms entfernt, für einen Maestro gab es nicht viel, auf das er zugreifen konnte, doch es war genug für mich. Eine Welle von Magie raste auf das Tor des priesterlichen Lagers zu, ließ es in seinen Angeln erzittern und fegte zugleich ein halbes Dutzend Soldaten von dem roh zusammengezimmerten Wehrgang hinunter. Die nächste Druckwelle ließ es bersten.
    Ich hörte die Hornsignale des Alarms, raue Stimmen, die Befehle schrien, aber meine nächste Geste fegte fast ein Dutzend gegnerische Soldaten von den Beinen und ließ sie haltlos über den Boden rollen, als wären es nur Puppen.
    Wieder fiel eine Wolke von Pfeilen auf uns herab, wieder verfehlte sie uns, und diesmal bediente ich mich eines Tricks, eines Zaubers, den der Nekromantenkaiser mir selbst auf dem Kronrat vorgeführt hatte, und schickte dem Windstoß eine Welle von Angst, Panik und Verzweiflung hinterher.
    Einer der Priester trat mit wutverzerrtem Gesicht aus seinem Zelt heraus und hob die Hände an, um mir einen Strahl von schwarzem Rauch entgegenzuschicken, doch Seelenreißer hatte genügend dieser dunklen Priester erschlagen, sodass mir der Zauber bekannt war … und alleine dadurch schon viel von seinem Schrecken verlor. Ein Gedanke, eine Geste, ein Zupfen an einem Faden der Magie reichte aus, um dem Priester seinen eigenen Zauber entgegenzuschicken, sodass er gezwungen war, ihn fallen zu lassen, was mir Zeit gab, ihn in dieses goldene Netz einzuhüllen und zu mir heranzuziehen, wo Seelenreißer bereits auf ihn wartete.
    Noch während seine Seele schreiend zu seinem unheiligen Gott gezogen wurde, nahm ich von ihm das Wissen, das ich brauchte.
    Ein einziges Talent, dachte ich beeindruckt, nur ein Talent, das verhinderte, dass ein Angriff aus der Ferne einen treffen konnte … Götter, was machte es für einen Unterschied!
    »Dort«, rief Azaras und deutete auf eine Sklavin, die sich gerade hinter einer umgestürzten Tonne in Sicherheit bringen wollte. Wieder sandte ich das goldene Netz aus, doch diesmal achtete ich darauf, dass es sich nicht zu fest zuzog und aus Versehen ihre Knochen brach. Während sie noch zu uns hinüberschwebte, warf ich mit einer anderen Geste gut zwei Dutzend Soldaten zu Boden und ließ sie an der Panik teilhaben, die ich im Lager so freizügig verteilte.
    »Solante sei Dank, du lebst!«, rief Azaras, als er der verwirrten Dunkelelfe auf die Beine half. »Du musst mit mir kommen, greife meine Hand!«
    Sie sah uns nur mit großen Augen an, während um uns herum Pfeile einschlugen und einer der Priester einen Blitz nach mir warf, den ich einfing und in eine silbrige Kugel verwandelte, die ich über meiner Schulter schweben ließ. Die Magie darin kam mir gerade recht, ich konnte sie gebrauchen.
    Als Vianka noch immer nur sprachlos starrte, packte Azaras sie, und ich suchte nach der Hexe Enke, die in unserem Lager gebannt auf die Oberfläche ihres Tees schaute, um zu verfolgen, was gerade hier geschah.
    Bereit? , fragte ich sie, sie nickte, und ich griff nach der silbrigen Schnur, die sich nun zwischen Enke und mir spannte, zog die Fäden auf und warf mit einer entschlossenen Geste die beiden dunklen Elfen durch den Spalt, der sich vor uns auftat und so schnell wieder schloss, als wäre er nie gewesen.
    Ich sah noch, wie die beiden Elfen hart neben Enke auf dem Boden aufschlugen, dann wandte ich mich dringenderen Dingen zu, etwa den drei Priestern, die gerade am Tor zu der Rampe aufgetaucht waren, die in die Tiefe und vielleicht zum Grab des dunklen Gottes führte.
    Einer dieser Priester hielt einem unglücklichen Sklaven seinen Dolch an die Kehle, sah meinen Blick auf ihm ruhen und zog mit einem gehässigen Lächeln dem Sklaven den Dolch durch die Kehle. Blut spritzte und schien noch in der Luft zu verschwinden; in meiner Sicht der Magie sah ich, wie der Priester es auffing und wie Garn aus einem Bündel Wolle seinen Zauber daraus spann; Blutmagie, ohne Zweifel die verdorbenste und zugleich mächtigste Art, einen Zauber zu wirken.
    Ich dankte den Göttern dafür, dass ich nicht wissen musste, wie derjenige, dessen Wissen ich nun nutzte, dazu gekommen war. Es reichte, dass ich den Zauber verstand, der sich mir wie ein vielschichtiger Knoten darstellte, den der Priester gerade für sich spann.
    Ich hatte zuvor gedacht, es ginge nur um das Blut, das diese Art von Magie so verpönt machte, doch es war mehr, weit mehr, denn nun konnte ich sehen,

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