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Die Festung der Titanen: Die Götterkriege 4 (German Edition)

Die Festung der Titanen: Die Götterkriege 4 (German Edition)

Titel: Die Festung der Titanen: Die Götterkriege 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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dass es die Seele des Opfers war, die diesem Zauber seine Kraft gab. Für Ekel und Abscheu war allerdings keine Zeit, der Priester hatte seinen Zauber fast schon zu Ende gewoben. Doch Magie war ein empfindliches Ding, der kleinste Fehler konnte alles zunichtemachen, ein Fehler oder jemand wie ich, der an einem Faden zupfte, noch während man einen anderen spann …
    Der Faden riss … und der Zauber entlud sich dort, wo die drei Priester standen, riss sie in Stücke und hüllte den Eingang zur Rampe in einen blutigen Nebel.
    Das also hatte er mir zugedacht, stellte ich grimmig fest, als ich unbeirrt einen Fuß vor den anderen setzte.
    Aus den Augenwinkeln und auch in der Sicht der Magie, über die ich nun verfügte, sah ich Zokora und Varosch links von mir über die Mauer klettern. Ein Soldat hatte sich dort hinter ein paar Kisten versteckt, denselben Kisten, die mir gestern Nacht Deckung geboten hatten, doch als er aufschreckte und herumwirbelte, stand Zokora bereits da, zog ihm ihren Dolch durch die Kehle und ließ ihn überraschend sanft zu Boden gleiten. Varosch hatte die Tür der Artefaktekammer bereits erreicht, jemand hatte seit letzter Nacht die Tür dort mit neuen Brettern verstärkt und eines dieser schweren, unhandlichen Vorhängeschlösser angebracht, ein Schlag mit dem Schaft seiner Armbrust ließ es aufspringen, und einen Lidschlag später waren beide bereits in der Kammer verschwunden. Ich hoffte nur, dass sie den Schädel dort noch vorfinden würden.
    Ich ging weiter und sah, wie sich die Sklaven in ihrem Lager duckten oder flach auf den Boden legten, viel Deckung gab es dort nicht zu finden, wenigstens konnte ich erleichtert aufatmen; keiner der Soldaten war auf die Idee gekommen, die Sklaven als Geiseln zu verwenden.
    Der Grund fand sich in dem Wissen des Priesters, den ich eben erschlagen hatte, keiner der schwarzen Soldaten hätte auf Geiseln Rücksicht genommen, Gleiches vermuteten sie von uns, deshalb hatten sie es erst gar nicht versucht.
    Doch während ich langsam auf den Eingang zu der Tunnelrampe zuging, zogen sich auch die schwarzen Soldaten vor mir zurück, kein Pfeil flog mehr in meine Richtung, auch die überlebenden Priester waren nirgendwo zu sehen. Für einen langen Moment kehrte auf diesem Schlachtfeld Stille ein, nur von einem fernen »Kraha!« unterbrochen. Ich blickte auf und sah dort oben Konrad seine Kreise ziehen.
    Langsam ging ich weiter und erreichte den Eingang zur Rampe. Dort fand ich mich einer Gruppe Soldaten gegenüber, doch diese dachten nicht daran, mir Widerstand zu bieten, vielmehr gingen sie vor mir auf die Knie, senkten ihre Köpfe und legten ihre Waffen vor sich auf den staubigen Boden.
    Ich sah die Rampe hinter ihnen hinab, die etwa siebzig Schritt weit steil in die Tiefen der Festung der Titanen führte, nur Dunkelheit erwartete mich dort unten. Dann wies ich auf den Sergeanten, der die kleine Truppe anführte. »Sag mir, warum du die Waffen niederlegst«, befahl ich ihm.
    »Ser«, antwortete er, ohne vom Boden aufzusehen. »Wir haben Befehl dazu erhalten. Es ist nicht mehr unser Kampf, der, den Ihr sucht, erwartet Euch am Fuß der Rampe! Ser!« So, wie er zitterte, erwartete er wohl einen tödlichen Streich von mir, doch auch wenn ich mir vorgenommen hatte, nicht durch falsche Rücksicht unser Vorhaben zu gefährden, war es mir dennoch zuwider, jemanden zu erschlagen, der sich ergeben hatte, also sandte ich nur ein magisches Licht vor mir die Rampe hinab … um zuzusehen, wie die Dunkelheit am Fuß der Rampe es aufsaugte und verlöschen ließ. Ein Trick, den ich von Zokora bereits kannte.
    »Geht«, wies ich die Soldaten an und deutete zum Eingang hin, was sie sich nicht zweimal sagen ließen, rasch griffen sie ihre Waffen und rannten hinaus.
    Was geschieht?, hörte ich die alte Enke fragen. Konrad sagt, alle haben sich von dir zurückgezogen und scheinen nur noch abzuwarten.
    Ich weiß es nicht , gab ich ihr Antwort, während ich Seelenreißer und meinen Stab fester griff, erneut ein magisches Licht beschwor und langsam die Rampe hinunterging. Doch ich denke, wir werden es bald herausfinden.

Fass, Hündchen, fass!
    21 Während ich langsam in die Tiefe hinabstieg, bewunderte ich die glitzernden und schimmernden Strukturen in dem grünen Glas, aus dem Wände, Decke und Boden der Tunnelrampe gefertigt waren. In unseren Legenden waren die Titanen stets als ungeschlacht und dumm dargestellt worden, mächtig zwar, doch den Göttern, die sie herausgefordert

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