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Die Festung der Titanen

Die Festung der Titanen

Titel: Die Festung der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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Rich­tung we­hen und un­se­re Au­gen trä­nen. Has­tig brach­ten Rag­nar und ich uns in Si­cher­heit.
    »Ich ver­ste­he nicht, wie­so es ih­nen nichts aus­macht«, be­schwer­te sich Rag­nar, als wir dann ei­ne Stel­le in der Nä­he un­se­rer Pfer­de ge­fun­den hat­ten, die ab­seits von dem Tru­bel lag. »Sie müs­sen sich doch selbst fast schon wie Räu­cher­fleisch füh­len!«
    »Ich neh­me an, sie sind es ge­wöhnt«, mein­te ich schul­ter­zu­ckend und stopf­te mei­ne Pfei­fe.
    »Göt­ter«, seufz­te Rag­nar, als er es sich am Fuß ei­nes der ver­krüp­pel­ten Bäu­me, die es hier gab, ge­müt­lich mach­te. Er leg­te sei­ne Axt zur Sei­te, und ich lehn­te See­len­rei­ßer an den Baum, um mich dann ne­ben Rag­nar zu set­zen. »Ich wuss­te nicht, dass Pfer­de­dung so stin­ken kann.«
    »Was viel­leicht dar­an liegt, dass es nicht nur Pfer­de­dung ist«, mein­te ich und wies mit mei­nem Pfei­fenstiel auf einen Stam­mes­krie­ger, der ein paar Schrit­te wei­ter ge­ra­de ei­ne Zie­ge molk.
    »Was dann auch er­klä­ren wür­de, warum das Es­sen in den letz­ten Ta­gen mehr und mehr nach Zie­gen­schei­ße schmeckt!« Er riss einen Halm des dür­ren Step­pen­gra­ses aus und spiel­te da­mit her­um, wäh­rend er zu ei­nem der an­de­ren Bar­ba­ren­la­ger hin­über­sah, die uns von al­len Sei­ten um­ga­ben.
    Dort stand ei­ne jun­ge Se­ra, die ge­ra­de ei­nem Step­pen­ha­sen die Haut ab­zog, wäh­rend sie mit ei­nem der Stam­mes­krie­ger schä­ker­te und lach­te. Als die­ser un­se­re Bli­cke wahr­nahm, tat er ei­ne Ges­te in un­se­re Rich­tung, die man nicht ken­nen muss­te, um zu ver­ste­hen, dass sie we­nig freund­lich ge­meint war, und stampf­te da­von. Die Se­ra sah zu uns her­über, und da Rag­nar nun ein­mal Rag­nar war, schenk­te er ihr ein Lä­cheln. Was die Se­ra nur da­zu ver­an­lass­te, ihr Mes­ser in den Ha­sen zu ram­men und mit er­ho­be­nem Haupt und vol­ler Ver­ach­tung da­von­zu­ge­hen, um den halb ge­häu­te­ten Ha­sen an dem Ast bau­meln zu las­sen.
    »Autsch«, mein­te Rag­nar und ver­zog das Ge­sicht, als er sah, an wel­cher Stel­le die Se­ra ihr Mes­ser in den ar­men Ha­sen ge­trie­ben hat­te. »Das sieht nicht so aus, als ob sie uns mö­gen!«
    »Be­dan­ke dich bei Her­grimms Blut­rei­tern da­für«, mein­te ich und rief die Glut mit mei­nem Dau­men her­bei, um dann zu paf­fen, bis die Pfei­fe zog. »Was er­war­test du, wenn sie seit Jahr­hun­der­ten je­den Vor­wand nut­zen, um ih­re La­ger zu über­fal­len, ih­re Frau­en zu schän­den und ih­re Män­ner zu er­schla­gen? Es ist ein Wun­der, dass sie sich nicht auf uns stür­zen.«
    »Das wä­re mir lie­ber als die­se Ver­ach­tung«, knurr­te Rag­nar ver­bit­tert. »Kann man ih­nen nicht ein­fach sa­gen, dass wir nichts da­mit zu tun ha­ben? Lang­sam schlägt es mir auf das Ge­müt, wenn je­der mich so an­sieht, als wä­re ich nicht ein­mal den Dreck un­ter den Fin­ger­nä­geln wert.«
    »Die Blut­rei­ter rit­ten un­ter der Flag­ge As­kirs und die Kor kön­nen sich noch gut dar­an er­in­nern, wie die drit­te Le­gi­on hier ge­wü­tet hat.« Ich seufz­te und wies auf das ge­gen­über­lie­gen­de La­ger. »Was willst du tun, Rag­nar? Willst du dort hin­ge­hen und sa­gen, dass wir die Wahr­heit nicht wuss­ten? Sie wis­sen, dass un­se­re Le­gio­nen die Mau­ern der Grenz­fes­ten be­setzt hiel­ten, sie wis­sen, dass wir Sol­da­ten aus­ge­schickt ha­ben, um ih­re La­ger zu zer­stö­ren. Meinst du, es reicht, wenn wir ih­nen sa­gen, dass es uns leid­tut, dass die Ost­mark sie mit Ab­sicht so her­aus­ge­for­dert hat? Dass man woll­te, dass sie im­mer wie­der ge­gen das Un­recht auf­be­gehr­ten, das man ih­nen an­tat? Dass man sie da­zu ge­bracht hat, ge­gen die Grenz­fes­ten an­zu­ren­nen, da­mit Her­grimm mehr Gold für die Ost­mark for­dern konn­te?«
    »Ja«, nick­te Rag­nar grim­mig. »Ich kann mir vor­stel­len, wie sie das auf­neh­men wür­den!« Er sah hin­über zu Ma’tar, der sich am La­ger­feu­er mit Ma­hea un­ter­hielt. »Selbst un­se­re Bar­ba­ren hal­ten Ab­stand zu uns. Ver­sucht man mit ei­nem freund­lich ins Ge­spräch zu kom­men oder ih­nen so­gar ein Bier aus dem ei­ge­nen kost­ba­ren Vor­rat

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