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Die Festung der Titanen

Die Festung der Titanen

Titel: Die Festung der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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hät­te es denn noch ge­schla­gen. Doch das tat es nicht, was auch der Grund war, wes­halb Ihr nicht ver­blu­tet seid.« Sie mus­ter­te mich durch­drin­gend. »Ma­ma Mae­r­bel­li­nae fand Euch kaum einen Docht, nach­dem Ihr ins Was­ser ge­wor­fen wur­det. Ih­re Ta­len­te auf dem Ge­biet der Hei­lung sind  … au­ßer­ge­wöhn­lich. Es ist ein Wun­der, dass Ihr noch lebt, doch es war nicht Sol­tar, der die­ses Wun­der wirk­te, sie war es, die Euch in ei­ne Star­re ver­setz­te, die es Eu­rem Kör­per er­laub­te, auch die­se töd­li­chen Wun­den zu hei­len. Dort liegt das Wun­der für Euch, dass Mae­r­bel­li­nae Euch zei­tig ge­nug fand und Ihr selbst so schnell heilt. Letz­te­res mag ein Ge­schenk Eu­res Got­tes sein, doch dass Ihr noch lebt, ver­dankt Ihr dem Gift, das Euch lähm­te, und der Heil­kunst mei­ner Schwes­ter.« Ihr Lä­cheln kehr­te kurz zu­rück. »Es bleibt ein Wun­der, Ser Ro­de­rik. Nach al­lem Da­für­hal­ten müss­tet Ihr in Sol­tars Reich wan­deln, aber die­ses Wun­der ge­stal­tet sich nicht ganz so, wie man es Euch glau­ben ma­chen woll­te.«
    Ich wuss­te nicht, wie­so, aber ich glaub­te ihr. Den­noch ließ es mich selt­sam un­be­rührt, dies zu er­fah­ren. Seit­dem ich er­wacht war, gab es we­nig ge­nug, das mich noch be­rühr­te, die Welt jen­seits der Mau­ern die­ses Gar­tens war mir nicht mehr wich­tig. Ich moch­te die­sen Gar­ten, den Teich und den Karp­fen dar­in  … und mehr woll­te ich nicht von die­ser Welt. Die­ser Leut­nant Sto­fisk hat­te mir einen Sta­pel von Be­rich­ten ge­bracht, er hat­te ge­sagt, sie wä­ren wich­tig, doch bis­lang hat­te ich mich noch nicht auf­raf­fen kön­nen, auch nur das Deck­blatt an­zu­he­ben.
    Ich wuss­te nicht mehr viel von mei­nem Le­ben vor dem At­ten­tat, bis dar­auf, dass die Ru­he, die ich jetzt fühl­te, zu­vor et­was Un­be­kann­tes für mich ge­we­sen war. Drau­ßen, vor die­sen Tem­pel­mau­ern, be­weg­te sich die Welt, aber mir war es mehr als recht, dar­an nicht mehr teil­zu­neh­men.
    »Warum er­zählt Ihr mir das al­les?«, frag­te ich sie. »Wer seid Ihr?«
    »Mein Na­me ist El­si­ne«, teil­te sie mir mit, wäh­rend ih­re Au­gen mein Ge­sicht ab­such­ten. »Sagt er Euch et­was?«
    Ich lausch­te in mich hin­ein und schüt­tel­te den Kopf. »Soll­te er?«
    »Ihr habt mich aus der Ge­fan­gen­schaft des Ne­kro­man­ten­kai­sers ge­ret­tet. Ihr und Eu­er über­ra­schend großer Freund.«
    Ich sah sie fra­gend an.
    »Er heißt Rag­nar«, teil­te sie mir mit ei­nem Lä­cheln mit. »Er ist ein Prinz der Var­lan­de.«
    Et­was reg­te sich in mir, ei­ne fer­ne Er­in­ne­rung an ei­ne ster­nen­kla­re Nacht, ein Gast­haus, ei­ne Men­ge Bier und ein Heim­weg durch einen dunklen Wald, des­sen Be­woh­ner wir durch lau­ten und falschen Ge­sang ver­schreck­ten, ob­wohl es wohl so ge­we­sen war, dass wir zum Teil auch auf al­len vie­ren gin­gen.
    »Mag er Bier?«
    Sie lach­te. »Nach al­lem, was ich von ihm hör­te, kann man das be­haup­ten.« Sie mus­ter­te mich ein­dring­lich. »Al­so habt Ihr Euch nicht voll­stän­dig ver­lo­ren.«
    Ich zuck­te mit den Schul­tern. »Ich weiß nicht, was ich ver­lo­ren ha­be. Manch­mal fühlt es sich an, als wä­re noch al­les da, nur weit ent­fernt und durch einen Ne­bel ver­bor­gen. Mir ist es recht so, denn ich glau­be, dass ich vie­les gar nicht wie­der wis­sen will.«
    »Doch Ihr wisst, wer Ko­laron Ma­lor­bi­an ist?«
    »Ja. Ein See­len­rei­ter, der nach dem Man­tel ei­nes to­ten Got­tes trach­tet.« Ich wies mit ei­ner Ges­te zum Tem­pel hin. »Man hat mir er­zählt, dass es der Wil­le der Göt­ter ist, dass ich mit ihm kämp­fen soll, um auf mei­nem ei­ge­nen Schwert zu en­den und den Men­schen Hoff­nung zu brin­gen.«
    Sie lach­te lei­se. »Ihr hört Euch be­geis­tert an.«
    »Ich glau­be nicht dar­an«, teil­te ich ihr mit. »Aber es war auch nicht das, was ich hat­te hö­ren wol­len, nach­dem ich eben ge­ra­de von den To­ten auf­er­stan­den war.«
    »Könnt Ihr Euch dar­an er­in­nern, was ge­sch­ah, nach­dem man Euch be­täub­te?«
    Ich schüt­tel­te den Kopf. »Ich glau­be, ich will es gar nicht wis­sen.«
    »Ja«, sag­te sie so lei­se, dass ich sie fast nicht ver­stand. »Das kann ich ver­ste­hen. Ich

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