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Die Festung der Titanen

Die Festung der Titanen

Titel: Die Festung der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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brauchst nicht zu den­ken, dass ich dich dort al­lei­ne hin­ge­hen las­se«, sag­te sie dro­hend.
    Tat­säch­lich hät­te ich sie nicht al­lei­ne hier zu­rück­ge­las­sen. »Wenn du dar­auf be­stehst«, ant­wor­te­te ich mit ei­nem Lä­cheln, was mir nur einen miss­traui­schen Blick ein­brach­te.
    »Auf der an­de­ren Sei­te«, warf Va­rosch ein. »Es ist nur ein Fest­mahl, was soll da schon ge­sche­hen. Es ist nur scha­de, dass Zo­ko­ra nicht da sein wird«, füg­te er mit ei­nem har­ten Lä­cheln hin­zu. »Sie hät­te es ge­nos­sen.«
    Als Schwert­ma­jor Us­mar fast zwei Ker­zen­län­gen spä­ter mit ei­ner Su’Te­net-Ka­val­le­rie auf un­ser La­ger zu­ge­rit­ten kam, fand er mich auf die­ser Bank sit­zend vor, wo ich in Ru­he mei­ne Pfei­fe rauch­te, wäh­rend Se­ra­fi­ne und En­ke zu­sam­men Wür­fel spiel­ten. Wir hat­ten uns al­le­samt her­aus­ge­putzt, Se­ra­fi­ne und ich tru­gen un­se­re Uni­for­men und die Al­te ihr, wie sie sag­te, bes­tes Kleid. Von ih­rem Ra­ben Kon­rad war weit und breit nichts zu se­hen, doch ich nahm an, dass er sich in der Nä­he be­fand.
    Der Schwert­ma­jor be­trach­te­te den idyl­li­schen An­blick vol­ler Miss­trau­en und nick­te knapp.
    »Ich se­he, ihr seid be­reit?«
    Ich nick­te.
    »Na denn«, mein­te Us­mar grim­mig und wies mit sei­nem Kopf auf Zeus, der mit den an­de­ren Pfer­den ge­sat­telt ne­ben un­se­rem Zelt stand. »Dann soll­tet ihr wohl auf­sit­zen, der Kriegs­fürst war­tet nicht ger­ne.«
    »Dann hät­tet Ihr pünkt­li­cher sein sol­len«, mein­te die al­te En­ke un­ge­rührt und sah zur Son­ne hoch. »Es ist schon deut­lich nach der ver­ein­bar­ten Zeit.«
    »Es gab noch et­was zu er­le­di­gen«, ließ Us­mar sie steif wis­sen.
    »Ja«, nick­te die al­te En­ke groß­mü­tig und pack­te den Wür­fel­be­cher ein. »Das hö­re ich in sol­chen Fäl­len oft.«
    Für einen Mo­ment schi­en der Schwert­ma­jor nicht zu wis­sen, was er dar­auf sa­gen soll­te, doch dann riss er sich zu­sam­men. »Um­so mehr ein Grund, dass wir nicht trö­deln soll­ten.«
    »Wir ha­ben nur auf euch ge­war­tet«, sag­te Se­ra­fi­ne mit ei­nem falschen Lä­cheln. »Wir konn­ten ja schlecht oh­ne eu­re Eh­ren­gar­de in eu­er La­ger rei­ten.«
    Was im­mer Us­mar dar­auf sa­gen woll­te, er spar­te es sich und zog nur sein Pferd her­um.
    »Über­trei­be es nicht«, mahn­te ich Se­ra­fi­ne lei­se an.
    »Er sagt, er will ei­ne See­le von uns ha­ben, wenn all dies hier vor­bei ist«, ant­wor­te­te Se­ra­fi­ne grim­mig. »Ich glau­be, wir ha­ben we­nig Grund, auf sein Ge­müt Rück­sicht zu neh­men.«
    Da­mit hat­te sie wohl recht.
    Wäh­rend wir quer durch die La­ger der Bar­ba­ren rit­ten, sah ich et­li­che von ih­nen auf­ste­hen und mir zu­ni­cken, ei­ni­ge ver­beug­ten sich so­gar an­satz­wei­se. Ein großer Un­ter­schied zu un­se­rer ers­ten Be­geg­nung mit den Kor hier, nur ei­nes hat­te sich nicht ge­än­dert, kei­ner der­je­ni­gen, die mich so ernst­haft grüß­ten, hat­te ein Lä­cheln für mich üb­rig. Tat­säch­lich aber war ich sehr mit mei­nen ei­ge­nen Ge­dan­ken be­schäf­tigt und grü­bel­te dar­über nach, dass Us­mar kei­ne An­stal­ten ge­macht hat­te, uns ent­waff­nen zu las­sen, und die Art, wie sei­ne zehn Sol­da­ten in zwei Fün­fer­rei­hen ne­ben uns her­rit­ten, ent­sprach tat­säch­lich mehr ei­ner Eh­ren­gar­de als ei­ner Ge­fan­ge­ne­nes­kor­te.
    »Sagt«, frag­te ich Us­mar lei­se. »Was wür­det Ihr tun, wenn ich jetzt ein­fach da­von­rit­te?«
    »Nichts«, sag­te der Schwert­ma­jor ge­las­sen. Er tat ei­ne groß­zü­gi­ge Ges­te. »Rei­tet nur da­von und über­lasst uns das Feld, nie­mand wird Euch hin­dern.«
    »Ihr ver­steht, dass wir miss­trau­isch sind?«, frag­te Se­ra­fi­ne mit falscher Freund­lich­keit.
    Us­mar schnaub­te ver­är­gert. »Kriegs­fürst Ar­kin ist da­für be­kannt, dass er sein Wort hält. Hät­ten wir euch ha­ben wol­len, hät­ten wir euch schon längst ge­holt.«
    »Wür­det Ihr et­was an­de­res sa­gen, wä­re es ei­ne Fal­le?«, frag­te sie, und er seufz­te.
    »Ich ha­be kei­ne Lust, mit Euch die Klin­gen zu kreu­zen, Schwer­to­bris­tin«, sag­te er kurz. »Wenn Ihr Fra­gen

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