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Die Festung der Titanen

Die Festung der Titanen

Titel: Die Festung der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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ei­nes Re­kru­ten, Aley­te ste­hen, des­sen schie­fes Lä­cheln fast ent­schul­di­gend wirk­te.
    Ich sah zu Del­ge­re hin, ich wuss­te von ihr, dass al­lei­ne der Ge­dan­ke, dass der Ver­schlin­ger in ih­rer Nä­he sein könn­te, sie in Angst und Schre­cken ver­set­zen wür­de, doch sie schi­en ihn nicht er­kannt zu ha­ben. Was kein Wun­der war, denn mir fiel ein, dass nur Zo­ko­ra und ich ihn so ken­nen­ge­lernt hat­ten. Was mich dar­an er­in­ner­te, dass Va­rosch hier sein soll­te. Ich sah mich ver­stoh­len um, konn­te ihn aber nicht ent­de­cken. Es gab Din­ge, für die See­len­rei­ßer doch gut ge­we­sen war.
    »Lan­zen­ge­ne­ral von Thur­gau, der En­gel des To­des, auch ge­nannt Ha­vald, der Wan­de­rer!«, kün­dig­te mich Schwert­ma­jor Us­mar mit fes­ter Stim­me an, wäh­rend zwei Sol­da­ten hin­ter mir den Ein­gang des Zelts zu­zo­gen und dort Po­si­ti­on be­zo­gen.
    »Der Eh­ren­gast«, be­grüß­te mich Ar­kin schein­bar er­freut, als er sich mit ei­ner ent­schul­di­gen­den Ges­te von den drei Se­ras ab­wand­te. »Dann wer­den wir wohl bald be­gin­nen kön­nen!« Er sah sich in der Run­de um. »Ich neh­me an, man ist sich ge­gen­sei­tig schon be­kannt?«
    »So ist es«, sag­te El­si­ne.
    »Al­so gut«, strahl­te Ar­kin und rieb sich die Hän­de. »Dann wol­len wir uns jetzt dem Fest­mahl wid­men.«
    Wir sa­hen ein­an­der ge­gen­sei­tig fra­gend an, El­si­ne zuck­te mit den Schul­tern, ich tat es ihr nach, al­so setz­ten wir uns an die reich ge­deck­te Ta­fel, der Kriegs­fürst an das Kopf­en­de, die al­te En­ke, El­si­ne und die Hü­te­rin Se­ra­fi­ne, mir und Del­ge­re ge­gen­über.
    Die Re­kru­ten tra­ten von hin­ten an uns her­an und schenk­ten uns aus den Fla­schen ein, doch es war kein Wein, der in un­se­re Kel­che floss, son­dern fei­ner Sand, und als sie die sil­ber­nen Glo­cken von un­se­ren Tel­lern ho­ben, la­gen dort nur Stei­ne.
    Einen Mo­ment starr­ten wir nur stumm auf das »Fest­mahl«.
    Die al­te En­ke fass­te sich als Ers­te.
    »Ha«, mein­te sie. »Ein gu­ter Streich! Wollt Ihr uns nicht einen gu­ten Ap­pe­tit wün­schen?«
    »Wohl kaum.« Ar­kin hob ernst sei­nen Kelch an, da­mit wir den Sand in dem Kris­tall auch gut se­hen konn­ten. Sein Blick schwenk­te zu mir her­über.
    »Ich darf Euch be­glück­wün­schen, Lan­zen­ge­ne­ral«, sag­te er bit­ter. »Vor­hin, noch wäh­rend des Wett­kampfs, kehr­te mein Spä­her zu­rück und be­rich­te­te mir, was mit mei­nem Nach­schub ge­sche­hen ist. Stellt Euch mei­ne Ver­wun­de­rung vor, als ich er­fuhr, dass Ihr auch mit­ten im un­wirt­lichs­ten Ge­biet der Step­pe ein La­ger ein­ge­rich­tet habt, von dem aus Ihr je­den Nach­schub ab­fan­gen könnt, der von Ran­gor aus sei­nen Weg hier­her sucht.« Er stell­te sei­nen Kelch hart ab. »Es sind nur drei Ta­ges­mär­sche bis zu Eu­rer Fel­sen­fes­te, doch nach dem Be­richt mei­nes Spä­hers kann ich es mir spa­ren, ge­gen Eu­re Stel­lung an­zu­ren­nen, wir kön­nen al­so auch hier­blei­ben, ver­re­cken wer­den wir so oder so. Sagt, wie fühlt es sich an, zwan­zig­tau­send Mann zum Hun­ger­tod ver­ur­teilt zu ha­ben?«
    Ich schau­te zu Aley­te hin, dem Ver­schlin­ger, der in sei­ner Re­kru­ten­uni­form hin­ter Ar­kin stand. Er schau­te nur höf­lich ge­ra­de­aus, of­fen­bar hat­te er nicht vor, sich auf uns zu stür­zen. Je­den­falls im Mo­ment noch nicht.
    Ich schau­te in Ar­kins bren­nen­de Au­gen. »Wir lie­gen mit­ein­an­der im Krieg. Ihr hät­tet nicht an­ders ge­han­delt, hät­tet Ihr ei­ne so of­fen­sicht­li­che Schwä­che bei uns fest­ge­stellt. Al­so soll­tet Ihr Euch die Fra­ge selbst stel­len, es war Eu­re Ent­schei­dung, hier so lan­ge zu la­gern.«
    »Mit­nich­ten«, sag­te Ar­kin grim­mig. »Ich hat­te nicht die Wahl.«
    »Warum nicht?«, frag­te Kai­se­rin El­si­ne in­ter­es­siert. Sie hob ih­ren Kelch an und schüt­te­te ihn lang­sam ne­ben sich aus, sah zu, wie der Sand aus dem kost­ba­ren Kris­tall rann. »Ihr la­gert seit fast zehn Wo­chen hier. Am An­fang müsst Ihr noch über Vor­rä­te ver­fügt ha­ben, warum seid Ihr nicht di­rekt zur Fes­te Braun­fels durch­ge­sto­ßen?«
    »Der Kai­ser gab mir den Auf­trag, mit mei­nen

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