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Die Festung der Titanen

Die Festung der Titanen

Titel: Die Festung der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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das Pla­teau, auf dem die zwei­te Le­gi­on ihr La­ger auf­ge­schla­gen hat. Wenn sie Tag und Nacht durch­lau­fen, kön­nen sie in zwei Ta­gen dort sein, dann ist es nur noch ein Schritt durch das Tor, und er ist in As­kir.«
    »Das hört sich nach ei­nem ver­nünf­ti­gen Plan an.«
    »Ja«, sag­te die al­te En­ke. »So ist es. Doch dein Freund will nicht hö­ren, er sagt, er lässt dich nicht im Stich.« Sie wies mit ih­rem Dau­men über ih­re Schul­ter zu un­se­rem Zelt. »Ge­he zu ihm, und brin­ge ihm Ver­stand bei. Zur Not prü­ge­le ihn ihm ein, das scheint die ein­zi­ge Spra­che zu sein, die die Var­län­der ver­ste­hen, nur sei vor­sich­tig, wo du ihn triffst.«
    »Sein Kopf ist un­ver­letzt«, grins­te Va­rosch. »Und dort liegt das Pro­blem.«
    »Ich sag­te, es sind nur Krat­zer«, be­gehr­te Rag­nar auf und be­dach­te mich mit ei­nem fun­keln­den Blick. »Ich will nicht, dass man von mir sagt, ich hät­te dich im Stich ge­las­sen!«
    Ich mus­ter­te ihn prü­fend. Er er­schi­en mir bes­ser als am Tag zu­vor, den­noch roch ich un­ter sei­nen fri­schen Ver­bän­den die­sen un­er­träg­li­chen Ge­ruch.
    »Du weißt, was ein Split­ter an­rich­ten kann«, sag­te ich ver­nünf­tig. »Wenn die Wun­de schwärt, bläht sich dein Kör­per auf wie ein Ka­da­ver, und dann dau­ert es nicht lan­ge, bis du ei­ner bist. Ein an­stän­di­ger Krie­ger der Var­lan­de wie du fällt in der Schlacht und stirbt nicht an Dumm­heit auf sei­nem La­ger.«
    »Dann füh­re mich zur Schlacht«, blieb Rag­nar stur.
    »Tut mir leid«, heu­chel­te ich Be­dau­ern. »Zur­zeit gibt es kei­ne Schlacht für dich. Ab­ge­se­hen da­von, kannst du mir das nicht an­tun.«
    »Was?«, frag­te er miss­trau­isch.
    »Esi­re. Du weißt, was sie mit mir tun wür­de, müss­te ich ihr die Nach­richt dei­nes To­des über­brin­gen.«
    »Wahr«, mein­te er rau und ließ sei­nen Kopf schwer auf sein Kis­sen fal­len. »Es ist nicht so, dass ich hier ster­ben will, Ha­vald.« Er sah auch zu Si­vret hin, der schwei­gend ne­ben sei­nem La­ger stand. »Aber es sind nur fünf klei­ne Lö­cher!«
    »Die je­den an­de­ren um­ge­bracht hät­ten. Rag­nar«, drang ich in ihn, »du weißt, dass es ver­nünf­tig ist. Dei­ne Wolfs­krie­ger sind be­reit, dich zum Tor in der Fel­sen­fes­te zu brin­gen, wenn sie nicht so­gar froh sind, end­lich et­was für dich tun zu kön­nen! Es bringt ih­nen Eh­re  … und da­für hast du sie doch zu dir ge­ru­fen?«
    Si­vret nick­te, Rag­nar aber schüt­tel­te stur den Kopf. »Für einen glor­rei­chen Kampf!«, sag­te er schwer at­mend. »Du weißt, dass es einen ge­ben wird, nicht wahr, Ha­vald? Jetzt, da der Wett­kampf vor­bei ist, gibt es bald kei­nen Grund für Ar­kin mehr, auf die Kor Rück­sicht zu neh­men. Sie wer­den kom­men und ver­su­chen, uns zu ho­len.«
    »Ein Grund mehr, warum du dann nicht mehr da sein soll­test. Was den Kampf an­geht  …« Ich zwang mich zu ei­nem Lä­cheln. »Was ist eh­ren­haf­ter, als den Tod selbst zu be­sie­gen? Sol­tar kann noch auf dich war­ten!«
    Si­vret nick­te hef­tig. »Wir wer­den da­mit an­ge­ben, dass wir Tag und Nacht ge­lau­fen sind, da­mit du lebst, um in ei­nem an­de­ren Kampf zu sie­gen!«
    Ich sah mei­nen al­ten Freund fra­gend an. »Rag­nar?«
    »Göt­ter, ja«, seufz­te er. »Doch du schul­dest mir et­was da­für.«
    »Da­für, dass ich dir dei­nen Arsch ret­te?«, frag­te ich und zog ei­ne Au­gen­braue hoch; er hin­ge­gen sah nur stur drein.
    »Ge­nau da­für«, sag­te er schwer at­mend. »Ich war­ne dich, mit Bier ist es nicht ge­tan, du musst mir bei mei­nem Weib hel­fen. We­he, du stirbst vor­her!«
    Bei­na­he hät­te ich laut auf­ge­lacht. Rag­nar kann­te kei­ne Angst, er hät­te sich auch ge­gen den Na­men­lo­sen selbst ge­stellt, aber vor sei­nem zier­li­chen Ehe­weib zit­ter­te er in sei­nen Stie­feln. Hät­te er denn wel­che an­ge­habt.
    Es ging schnel­ler, als ich er­war­tet hät­te, es dau­er­te kei­ne hal­be Ker­zen­län­ge, bis vier sei­ner Wolfs­krie­ger Rag­nar und sei­ne Bah­re auf ih­re Schul­tern ho­ben und in der Meu­te der an­de­ren Krie­ger im Lauf­schritt da­von­rann­ten, Rag­nar kam kaum mehr da­zu, sich noch von Se­ra­fi­ne zu ver­ab­schie­den.
    Wir sa­hen ihm und

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