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Die Festung der Titanen

Die Festung der Titanen

Titel: Die Festung der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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er­fuhr, ent­schied er in sei­ner gött­li­chen Weis­heit, dass mei­ne Le­gio­nen nicht von hier wei­chen soll­ten, bis das Grab ge­öff­net wur­de und er den un­s­terb­li­chen Kör­per des Got­tes für sich in Be­sitz ge­nom­men hat.« Er lä­chel­te schmal. »Falls es Euch nicht be­kannt ist, un­ser gött­li­cher Kai­ser ist im­stan­de, sei­nen Kör­per zu wech­seln wie an­de­re die Hem­den.«
    Als wir ihn un­gläu­big an­starr­ten, lach­te er bit­ter.
    »Ja«, nick­te er grim­mig. »So ha­be ich auch drein­ge­schaut. Es ist wahr, nach dem letz­ten Krieg der Göt­ter ha­ben die Göt­ter Oma­gor ir­gend­wo in den Trüm­mern der Fes­tung der Ti­ta­nen zur letz­ten Ru­he ge­bet­tet. Mit al­len sei­nen Be­sitz­tü­mern, nur sein Schwert und sei­ne See­le ha­ben sie ihm nicht ge­las­sen. Un­ser gött­li­cher Kai­ser ist der An­sicht, dass er die Wie­der­ge­burt des to­ten Got­tes ist, und jetzt will er sich das ho­len, was ihm nach sei­ner Mei­nung ge­hört, den Kör­per ei­nes Got­tes.«
    »Ich wuss­te nicht ein­mal, dass die Göt­ter ech­te Kör­per ha­ben«, sag­te ich, be­vor ich mir auf die Zun­ge hät­te bei­ßen kön­nen. »Ich dach­te, sie ma­ni­fes­tie­ren sich nur, wenn sie es so wol­len.« Mei­ne Ge­dan­ken spran­gen hin und her wie Flö­he, als ich ver­such­te, die Trag­wei­te des­sen zu ver­ste­hen, was uns der Kriegs­fürst eben er­öff­net hat­te. Es konn­te al­les ver­än­dern. Ge­lang es Ko­laron Ma­lor­bi­an tat­säch­lich, sich die­sen Kör­per an­zu­eig­nen, war er sei­nem Ziel der Gott­wer­dung deut­lich nä­her ge­kom­men. Ab­ge­se­hen da­von, was sich sonst noch in dem Grab fin­den las­sen moch­te.
    »Doch«, sag­te Hü­te­rin Ale­ahaen­ne grim­mig. »Die Göt­ter be­sit­zen Kör­per. Sie sind wan­del­bar in Form und Art, aber sie brau­chen sie, um di­rekt in die­ser Welt ein­zu­grei­fen. Es heißt so­gar, dass sie im Zeit­al­ter der Men­schen un­er­kannt un­ter ih­nen wan­deln.«
    Et­was, wor­über man seit An­be­ginn der Zei­ten in je­der Tem­pel­schu­le un­abläs­sig stritt. Ich selbst hielt es für mög­lich, manch­mal hat­te ich selbst schon das Ge­fühl ge­habt, zu­min­dest Sol­tar be­geg­net zu sein.
    »Al­so ist es mög­lich?«, frag­te Del­ge­re.
    »Ja«, nick­te El­si­ne. »Nur warum sie ihn hier be­gra­ben ha­ben soll­ten, ent­zieht sich mei­nem Ver­ständ­nis, der Ort die­ser letz­ten Schlacht lag an­geb­lich ir­gend­wo in den Süd­lan­den.«
    »Viel­leicht des­we­gen, weil die­se Ge­gend um die Fes­tung der Ti­ta­nen schon seit je­her ge­mie­den wird«, sag­te die jun­ge Scha­ma­nin nach­denk­lich. »Es er­gibt Sinn, ihn dort zu be­gra­ben, wo nie­mand nach ihm su­chen wird.«
    »Doch es er­gibt erst recht kei­nen Sinn, wenn die Göt­ter sein Grab ver­ste­cken und dann ei­ne Ste­le da­vor auf­stel­len, mit der sie da­vor war­nen, das Grab zu öff­nen!«, mein­te Se­ra­fi­ne ir­ri­tiert. »Warum nicht gleich das Grab mit Hin­weis­schil­dern ver­se­hen?«
    »Das ist die Schuld der El­fen, die hier einst leb­ten«, er­klär­te Ar­kin ge­las­sen. »Sie müs­sen das Grab ge­fun­den ha­ben, als sie et­was an­de­res ver­steck­ten  … und es kam sie teu­er zu ste­hen. Die Ste­le mit der War­nung stammt von ih­nen.«
    Ich spür­te Aley­tes Blick auf mir und schau­te zu ihm hin, er stand ge­nau­so un­be­weg­lich da wie zu­vor, doch jetzt wuss­te ich, wie der Kriegs­fürst den Ver­schlin­ger ge­fun­den hat­te.
    Der Kriegs­fürst muss­te einen Grund ha­ben, uns das al­les zu of­fen­ba­ren. Ich wuss­te jetzt schon, dass es un­se­re Plä­ne ver­än­dern wür­de. Der Wett­streit war ge­won­nen, Ar­kin hat­te be­reits ver­spro­chen, Del­ge­re den Tarn zu über­ge­ben, und wenn es nach mir ge­gan­gen wä­re, wä­re ich noch heu­te ab­ge­reist. Nur glaub­te ich nicht mehr dar­an. Ab­ge­se­hen da­von galt es, auch noch mein Schwert zu­rück­zu­be­kom­men.
    »Was ist jetzt Eu­er Vor­schlag?«, frag­te ich un­ge­hal­ten.
    »Ich brau­che den Nach­schub«, sag­te Ar­kin ernst. »Ich ha­be mei­ne Sol­da­ten hier­her­ge­führt, gut ein Drit­tel von ih­nen auf der Stre­cke ge­gen Seu­chen, Un­ge­heu­er und an­de­res ver­lo­ren, ich

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