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Die Festung der Titanen

Die Festung der Titanen

Titel: Die Festung der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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ist, als wir den­ken.«
    »Viel­leicht«, ge­stand Se­ra­fi­ne. »Doch ver­ges­se nicht, Ase­la sagt, er ist ge­ris­sen. Das hat sich auch ge­zeigt. Für sei­nen ›Vor­schlag‹ mit dem Nach­schub wä­re es nicht nö­tig ge­we­sen, uns von dem Grab des to­ten Got­tes zu be­rich­ten.«
    Die al­te En­ke, die ge­ra­de das Zelt­lei­nen im Ein­gang un­se­res Zel­tes zu­rück­ge­scho­ben hat­te, hielt in der Be­we­gung in­ne und sah zu uns zu­rück. »Er hät­te auch auf den Waf­fen­still­stand ver­zich­ten und uns gleich mit dem Ver­schlin­ger dro­hen kön­nen.«
    »Ja«, sag­te Se­ra­fi­ne ver­är­gert. »Er spielt mit uns wie die Kat­ze mit der Maus. Ich fra­ge mich, was er in Wahr­heit mit die­sem so­ge­nann­ten Fest­mahl bezwe­cken woll­te.«
    »Ihr könnt da drau­ßen ste­hen und grü­beln«, sag­te die al­te En­ke. »Ich den­ke, ich grü­bele bes­ser im Zelt, auf mei­nem Stuhl und mit ei­nem hei­ßen Kaf­je in der Hand.« Sie ging ins Zelt hin­ein, nur um gleich wie­der den Kopf her­aus­zu­stre­cken. »Oh, ich hof­fe, Ihr habt noch Boh­nen, uns ist der Kaf­je aus­ge­gan­gen.«
    Se­ra­fi­ne seufz­te und tat ei­ne zu­stim­men­de Ges­te.
    »Del­ge­re kann et­was Ru­he ge­brau­chen«, mein­te El­si­ne mit Blick auf ih­ren Schütz­ling, die jun­ge Scha­ma­nin hat­te sich of­fen­sicht­lich von ih­rem Schreck, dem Ver­schlin­ger ge­gen­über­zu­ste­hen, noch nicht ganz er­holt. »Au­ßer­dem bin ich be­gie­rig dar­auf, den Tarn zu­sam­men­zu­set­zen.« Sie tat einen Schritt in Rich­tung ih­res Zel­tes, um dann ste­hen zu blei­ben und zu mir zu schau­en. »Seid Ihr si­cher, dass ich den Ver­schlin­ger nicht be­sie­gen kann?«
    Ich tas­te­te mei­ne Ta­schen ab, um mei­ne Pfei­fe zu su­chen, und ver­zog schmerz­lich das Ge­sicht, als ich dar­an er­in­nert wur­de, dass mei­ne lin­ke Hand selbst sol­che leich­ten Be­rüh­run­gen noch nicht wie­der ver­trug. »Aley­te, der ur­sprüng­li­che Elf, der da­mals hin­ge­rich­tet wer­den soll­te, war ein An­ge­hö­ri­ger der re­gie­ren­den Kas­te und ein Mae­stro. Ich ma­ße mir nicht an, zu ur­tei­len, wie macht­voll er ge­we­sen ist, doch wir wis­sen, dass er dem Un­ge­heu­er un­ter­lag. Ich glau­be ihm, wenn er sagt, dass es mit Ma­gie al­lei­ne nicht zu be­zwin­gen ist.«
    »Ser Ha­vald hat recht«, mel­de­te sich über­ra­schend Ale­ahaen­ne zu Wort. »Mei­ne Er­in­ne­run­gen sind ne­bel­haft, zu viel Zeit ist ver­gan­gen, aber ich mei­ne, mich dar­an zu er­in­nern, dass die Ver­schlin­ger kei­ne kör­per­li­che Form ge­habt hät­ten, sie sind We­sen aus rei­ner Ma­gie. Ihn mit Ma­gie an­zu­ge­hen, ist wahr­schein­lich, als ob man einen Fisch im Was­ser er­trän­ken woll­te.« Of­fen­bar fand sie, dass da­mit ge­nug ge­sagt wor­den wä­re, und wand­te sich an Se­ra­fi­ne. »Bringt mir einen Kaf­je in mein Zelt, wenn Ihr ihn auf­ge­brüht habt.« Sie lä­chel­te schwach. »Es ist so ziem­lich das Ein­zi­ge, was das Kai­ser­reich in die Süd­lan­de brach­te, das einen ge­wis­sen Nut­zen be­sitzt.«
    Se­ra­fi­ne sah ihr sprach­los hin­ter­her, um mich dann an­zu­fun­keln, als hät­te ich et­was ver­bro­chen.
    »Wenn du auch einen Kaf­je willst, kannst du ihn dir selbst auf­brü­hen!«, knurr­te sie und stampf­te da­von, be­vor ich auf mei­ne dick ver­bun­de­ne Hand hin­wei­sen konn­te.
    »Ich se­he, die­ses Fest­mahl hat all­ge­mein die Lau­ne ge­ho­ben«, stell­te Va­rosch hin­ter mir fest.
    »Und du hast of­fen­bar ei­ni­ge schlech­ten An­ge­wohn­hei­ten von Zo­ko­ra über­nom­men«, knurr­te ich und ver­such­te, mit ei­ner Hand mei­ne Pfei­fe zu stop­fen. Er lach­te, lehn­te sei­ne Arm­brust ge­gen die Bank und griff nach Pfei­fe und Beu­tel.
    »Lass mich das für dich tun«, bat er und stopf­te sie mit ge­schick­ten Fin­gern. »Hier«, sag­te er und reich­te mir mei­ne Pfei­fe zu­rück, wäh­rend er mir zu der Bank folg­te, die vor dem Zelt stand. »Se­ra­fi­ne mag es noch im­mer nicht, wenn du im Zelt rauchst?«
    »Nein«, ant­wor­te­te ich. »Das ist es nicht. Ich will nur in Ru­he grü­beln.« Ich sah zu Va­rosch hin. »Hast du das Tref­fen ver­folgt?«, frag­te ich ihn.
    Er nick­te. »Al­les. Nach­dem mir

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