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Die Festung der Titanen

Die Festung der Titanen

Titel: Die Festung der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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hin zu mir. Ich wuss­te, was sie über­leg­te, und schüt­tel­te den Kopf. Kam es hier zu ei­nem Kampf, wuss­te nie­mand, ob es nicht doch Ver­lus­te un­ter uns ge­ben wür­de.
    Auch der Kriegs­fürst sah nun zu El­si­ne hin und schi­en zu ah­nen, was sie dach­te. »Wenn Ihr wünscht, könnt Ihr es ger­ne ver­su­chen«, mein­te er mit ei­nem grim­mi­gen Lä­cheln. »Oder aber, Ihr geht auf den Han­del ein, und er­hal­tet mein Wort, dass mei­ne Le­gio­nen und mein Leib­wäch­ter in den nächs­ten drei Mo­na­ten den Waf­fen­still­stand wah­ren wer­den.«
    »Das ist kein Han­del«, be­schwer­te sich El­si­ne. »Das ist Er­pres­sung.«
    »Ja«, lä­chel­te Ar­kin zu­frie­den und lehn­te sich in sei­nem Stuhl zu­rück. »Ei­nes noch: Der Han­del gilt nicht für die Pries­ter­schaft des dunklen Got­tes. Sie ste­hen nicht un­ter mei­ner Be­fehls­ge­walt und wer­den ihr Mög­lichs­tes tun, um das Grab zu öff­nen.«
    »Warum ent­sen­det Ihr nicht Eu­ren Leib­wäch­ter ge­gen die­se Pries­ter«, sag­te die al­te En­ke. »Ihr sagt, sie be­dro­hen Euch, und doch habt Ihr mit dem Ver­schlin­ger ei­ne Waf­fe, ge­gen die sie nicht be­ste­hen kön­nen.«
    »Ei­ne schö­ne Idee.« Ar­kin lä­chel­te grim­mig. »Das Pro­blem da­bei ist der Kai­ser. Dass ich ver­su­che, sei­ne zwei bes­ten Le­gio­nen zu ret­ten, ist et­was, das er mir viel­leicht ver­gibt. Gin­ge ich ge­gen die Pries­ter vor, wür­de ich mich di­rekt ge­gen ihn stel­len, und das wür­de er mir nicht ver­ge­ben.« Er zuck­te mit den Schul­tern. »Das ist mein An­ge­bot: Drei Mon­de Waf­fen­still­stand ge­gen den Nach­schub. Was die Pries­ter an­geht, seid ihr auf euch al­lein ge­stellt.« Sein Lä­cheln wur­de brei­ter. »Ei­ne gu­te Er­pres­sung zeich­net sich da­durch aus, dass man dem an­de­ren et­was gibt, das er will. In die­sem Fall: Drei Mon­de Zeit. Und viel­leicht die Ost­lan­de und die Ost­mark.« Sein Lä­cheln wur­de ei­sig. »Die ich mir dann eben spä­ter ho­len wer­de. Ich er­war­te Eu­re Ant­wort bis mor­gen spä­tes­tens um Mit­ter­nacht.« Er stand auf, gab Aley­te ein Zei­chen, und die­ser brach­te die of­fe­ne Schach­tel mit den Stücken des Tarn zu Del­ge­re. »Hier«, sag­te Ar­kin mit ei­nem schma­len Lä­cheln. »Der Tarn. Nehmt ihn, wir wol­len ja nicht, dass all eu­re Mü­he ganz und gar um­sonst ge­we­sen ist. Geht hin und eint die Kor da­mit. Vor­aus­ge­setzt, na­tür­lich, es ge­lingt euch, die Stücke zu­sam­men­zu­set­zen.« Er tat ei­ne iro­ni­sche Ver­beu­gung. »Ich den­ke, die­ses Fest­mahl ist be­en­det, Schwert­ma­jor Us­mar wird euch hin­aus und wie­der zu­rück zu eu­rem La­ger ge­lei­ten.«
    »Er­laubt mir ei­ne Fra­ge«, bat Se­ra­fi­ne noch, wäh­rend sie den Kriegs­fürs­ten mit ih­ren dunklen Au­gen durch­bohr­te.
    »Ger­ne«, sag­te Ar­kin höf­lich und deu­te­te ei­ne leich­te Ver­beu­gung an. »So fragt.«
    »Bis­lang war je­der Kriegs­fürst, dem wir be­geg­net sind, zu­gleich auch ein See­len­rei­ter«, sag­te Se­ra­fi­ne kühl, wäh­rend Del­ge­re has­tig schluck­te. »Warum hört man von Euch der­glei­chen nicht?«
    Die Lip­pen des Kriegs­fürs­ten ver­zo­gen sich zu ei­nem schma­len, ei­si­gen Lä­cheln.
    »Es ist et­was, mit dem der Kai­ser sei­ne Fürs­ten zu­gleich zu be­loh­nen als auch zu be­herr­schen sucht. Ich bin si­cher, er be­dau­ert es mehr als ich, dass die­ses Ri­tu­al, mit dem er ei­nem die See­len an­de­rer auf­zwin­gen will, bei mir sei­ne Wir­kung ver­fehl­te.«
    »Wenn Ihr kein See­len­rei­ter seid«, brach es über­ra­schend aus Del­ge­re her­aus, »warum dient Ihr die­sem Un­ge­heu­er dann?«
    Ar­kin sah zu der jun­gen Scha­ma­nin hin, und einen Lid­schlag lang sah man mehr von ihm als nur die Mas­ke, die er uns sonst so sorg­sam vor­hielt.
    »Weil ich es muss«, sag­te er lei­se. »Weil ich es muss.« Er zog hart den Atem ein und rich­te­te sich auf. »Geht«, for­der­te er hart. »Das Fest­mahl und die Zeit für Höf­lich­kei­ten sind vor­bei.«
     

10
 
Katz und Maus
     
    »Ich den­ke«, sag­te ich nach­denk­lich, als wir Schwert­ma­jor Us­mar und sei­ner Eh­ren­gar­de nachsa­hen, wie sie zu ih­rem La­ger zu­rück­rit­ten, »dass an Ar­kin mehr dran

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