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Die Festung der Titanen

Die Festung der Titanen

Titel: Die Festung der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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Le­gio­nen hier zu la­gern, bis die Aus­gra­bun­gen ab­ge­schlos­sen sind«, ent­geg­ne­te Ar­kin. »Als es län­ger dau­er­te, als die Pries­ter ur­sprüng­lich ge­dacht ha­ben, und ich ihm die Nach­richt zu­kom­men ließ, dass wir hier ver­hun­gern, wäh­rend sei­ne Pries­ter in al­ten Trüm­mern gra­ben, ließ er mir mit­tei­len, dass es sei­ne Le­gio­nen wä­ren und es ei­ne Eh­re ist, für ihn zu ster­ben.« Er hob sei­nen Kelch an und leer­te ihn lang­sam aus, sah zu, wie der Sand auf sei­nen Tel­ler rie­sel­te. »Nach­dem Ihr mir den Nach­schub ab­ge­schnit­ten habt, so kärg­lich er auch war, ist dies al­les, was wir noch be­sit­zen.« Er fi­xier­te mich mit sei­nem Blick. »Ich hof­fe, Ihr ge­nießt Eu­ren Sieg, Lan­zen­ge­ne­ral, aber wir wol­len ja we­der klein­lich noch un­freund­lich sein  …«
    Er gab ein Zei­chen, und die Re­kru­ten tra­ten vor und nah­men uns Kel­che und Ge­deck vom Tisch, um sie ge­gen an­de­re aus­zut­au­schen. Dies­mal war es Wein, der in die Kel­che floss, und un­ter den Scha­len of­fen­bar­te sich Ha­sen­bra­ten. Dür­rer zwar, aber fet­ter wa­ren auch die Ha­sen nicht, die wir bei uns in den Ein­topf war­fen.
    »Es war schwer ge­nug, die­ses Mahl auf­zu­trei­ben«, sag­te Ar­kin und tat ei­ne ein­la­den­de Hand­be­we­gung. »Greift ru­hig zu, es gibt kein Gift, wenn Ihr es wünscht, kos­te ich ger­ne vor.«
    »Wo­zu dann die­ses Schau­spiel eben?«, frag­te Se­ra­fi­ne, wäh­rend sie sich einen Bis­sen ab­schnitt und nach kur­z­em Zö­gern zum Mund führ­te.
    Ar­kin kau­te fer­tig, er schi­en Mü­he zu ha­ben, nicht all­zu schnell zu schlin­gen, viel­leicht stimm­te das Ge­rücht, dass er sonst auch nur das aß, was die Mann­schaf­ten er­hiel­ten. Dürr ge­nug war er da­für.
    »Wir ste­hen mit dem Rücken zur Wand.« Er wisch­te sich den Mund ab und trank einen tie­fen Schluck, um sich so­gleich nach­schen­ken zu las­sen. »Die­sen Um­stand soll­te es ver­deut­li­chen, da­mit ihr ver­steht, warum ich das tun muss, wes­halb ich euch her­ge­be­ten ha­be. Wenn ihr es wünscht, er­lau­be ich euch, das La­ger zu in­spi­zie­ren, ihr wer­det die Vor­rats­zel­te ge­nau so leer vor­fin­den wie mei­nen Ma­gen.« Er spieß­te einen neu­en Bis­sen auf und hielt ihn auf der Mes­ser­spit­ze in mei­ne Rich­tung. »Ich lud Euch ein, Lan­zen­ge­ne­ral, um Euch zu Eu­rem Sieg zu gra­tu­lie­ren und Euch einen un­ge­wöhn­li­chen Vor­schlag zu un­ter­brei­ten.« Er schau­te kurz zu Del­ge­re hin­über. »Und, na­tür­lich, um Euch wie ver­spro­chen den Tarn zu über­rei­chen, da der letz­te Kon­tra­hent sich zu­rück­ge­zo­gen hat, hat der Lan­zen­ge­ne­ral den Wett­kampf ja für Euch ge­won­nen.«
    »Dann lasst Eu­ren Vor­schlag hö­ren«, sag­te El­si­ne, die sich we­nig Sor­gen dar­über zu ma­chen schi­en, ob der Bra­ten ver­gif­tet war, und herz­haft dem Mahl zu­sprach. Wäh­rend­des­sen hat­te ich Ge­le­gen­heit, den Re­kru­ten hin­ter ihr zu be­ob­ach­ten, der mit glän­zen­den Au­gen zu­sah, wie sie über den ar­men Ha­sen her­fiel. Als sie kau­te, schluck­te er, um ver­le­gen weg­zu­se­hen, als er fest­stell­te, dass mein Blick auf ihm ruh­te.
    Ich kann­te Hun­ger, zu­min­dest die­ser Re­krut spiel­te ihn nicht.
    »Mein ur­sprüng­li­cher Auf­trag lau­te­te, wie ihr euch viel­leicht den­ken könnt, die Ost­lan­de zu neh­men und die Kor da­zu zu be­we­gen, in die Ost­mark ein­zu­fal­len. Es scheint ei­ne ge­wis­se Tra­di­ti­on bei ih­nen zu be­ste­hen, ge­gen eu­re Mau­ern an­zu­ren­nen, bis sie mit blu­ti­gen Köp­fen um­fal­len, nun, es hät­te mir mei­ne Sol­da­ten ge­schont, wä­re es nach Plan ge­gan­gen«, sag­te Ar­kin un­ver­blümt.
    »Die Kor wer­den nicht für Euch kämp­fen«, ließ Del­ge­re ihn über­ra­schend be­stimmt wis­sen.
    Ar­kin nick­te mit ei­nem höf­li­chen Lä­cheln. »Das ha­be ich mitt­ler­wei­le auch ver­stan­den. Ich sag­te ja, dies war der ur­sprüng­li­che Plan. Doch dann stie­ßen die Pries­ter des Gott­kai­sers auf ei­ne halb ver­gra­be­ne Ste­le in ei­ner Höh­le, als sie nach ei­nem Ort such­ten, an dem sie ih­re blu­ti­gen Ri­tua­le durch­füh­ren konn­ten, oh­ne mei­ne

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