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Die Festung der Titanen

Die Festung der Titanen

Titel: Die Festung der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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nur, sie wür­de auch mir ver­trau­en.«
    »Göt­ter!«, mein­te Se­ra­fi­ne ent­nervt. »Hast du die­ses Biest ge­se­hen? Wer weiß, was sonst noch da drau­ßen um­her­streift, wir ken­nen die­sen Ort noch nicht, wir müs­sen ihn erst noch er­kun­den, um die Ge­fah­ren ein­zu­schät­zen  … und das ist es, was Zo­ko­ra am bes­ten kann! Mit Ver­trau­en hat dies nichts zu tun!«
    »Kra­ha!«, gab Kon­rad kräch­zend von sich und schmieg­te sei­nen Kopf an En­kes Haar. »Kra­ha.«
    »Er sagt, dass du kei­ne Flü­gel hast«, er­klär­te die al­te En­ke lei­se. »Und hier die Ha­sen Men­schen fres­sen.«
    »Und da­mit«, mein­te Se­ra­fi­ne grim­mig, »soll­te das ent­schie­den sein!«
    »Vie­le die­ser Un­ge­heu­er wird es hier nicht ge­ben«, sag­te Se­ra­fi­ne nach­denk­lich. Wir stan­den zu­sam­men an der Glas­wand und sa­hen in die Dun­kel­heit hin­aus. Nur der klei­ne­re Mond war be­reits auf­ge­gan­gen, und er war nur ei­ne Si­chel, mehr als schat­ten­haf­te For­men konn­te ich dort drau­ßen nicht er­ken­nen. »Es sind Raub­tie­re«, fuhr sie fort. »Je­des von ih­nen wird ein Re­vier für sich be­an­spru­chen, ob sie nun Pan­zer tra­gen oder nicht, das wird sich nicht ge­än­dert ha­ben. Es gibt nicht ge­nü­gend Platz für sie.«
    »Ei­nes die­ser Vie­cher reicht mir«, mein­te die al­te En­ke, als sie sich zu uns ge­sell­te und je­dem von uns einen Be­cher mit damp­fen­dem Tee hin­hielt. »Ein Kräu­ter­tee«, er­klär­te sie, als ich an dem Be­cher roch. »Er wird un­se­ren Ge­ruch ver­än­dern, ich hof­fe, dass wir dann nicht mehr wie Beu­te rie­chen.«
    Se­ra­fi­ne nahm einen Schluck und hus­te­te. »Bit­ter!«, keuch­te sie und we­del­te mit der Hand, als hät­te sie sich ver­brannt.
    »Ja«, nick­te die He­xe mit ei­nem brei­ten Grin­sen. »Aber es ist bes­ser, als ge­fres­sen zu wer­den. Zu­dem wird er dich auch gut schla­fen las­sen. Ich  … bei den ei­si­gen Höl­len, was ist das?«
    Das war ei­ne dun­kel­ro­te Licht­säu­le, die vor un­se­ren Au­gen vom La­ger der Pries­ter in die Hö­he schoss und die gan­ze Rui­nen­stadt in ein röt­li­ches Licht tauch­te. Für einen Lid­schlag lang sah ich die Pan­zer­kat­ze dort un­ten sit­zen, sie sah zu uns hin­auf, als ob sie über­le­gen wür­de, wie sie zu uns ge­lan­gen konn­te, doch dann ver­schwand der Strahl so plötz­lich, wie er ge­kom­men war.
    Einen Lid­schlag spä­ter folg­te ein Don­ner­schlag, der die glä­ser­nen Wän­de zit­tern ließ, dar­auf ein fer­nes, län­ger an­hal­ten­des Grol­len, das ich durch die Soh­len mei­ner Stie­fel spür­te. Über­all um uns her­um lös­ten sich Trüm­mer von den Rui­nen, um mit lau­tem Ge­tö­se in die Tie­fe zu stür­zen und hart auf­zu­schla­gen, es dau­er­te fast einen Docht lang, bis die Er­de nicht mehr beb­te und all­mäh­lich wie­der Ru­he ein­kehr­te. Ei­nes die­ser Trüm­mer­tei­le war nicht weit von uns ent­fernt zu Bo­den ge­stürzt, selbst im schwa­chen Licht des klei­nen Mon­des sah ich die Staub­wol­ken durch die Stra­ße fe­gen, die von die­sem Auf­schlag stamm­te. Ich frag­te mich, was die Pan­zer­kat­ze da­von hielt, ich moch­te wet­ten, dass auch sie den Staub nicht moch­te.
    »Ich glau­be«, mein­te Se­ra­fi­ne grim­mig, wäh­rend wir uns ge­gen­sei­tig mit wei­ten Au­gen an­sa­hen, »da ha­ben die Pries­ter et­was an­ge­fasst, das sie nicht hät­ten be­rüh­ren sol­len!«
    »Göt­ter«, hauch­te Va­rosch ent­setzt. »Ich hof­fe, es ist ihr nichts ge­sche­hen!«
    »Es wird ihr schon nichts ge­sche­hen sein«, sag­te ich be­ru­hi­gend, doch es wa­ren lee­re Wor­te. Zu sehr war mir un­ser knap­pes Ent­kom­men, als sich un­ter Se­ra­fi­nes Pferd das Loch auf­ge­tan hat­te, in Er­in­ne­rung, und die­ses Be­ben hat­te Stür­ze in der ge­sam­ten Rui­nen­stadt aus­ge­löst, kei­ne Ma­gie oder Kön­nen konn­te un­se­re Freun­din vor so et­was be­schüt­zen, wir konn­ten nur hof­fen, dass das Glück der Göt­ter Zo­ko­ra bei­ge­stan­den hat­te.
    »Kei­ne Sor­ge«, mein­te die al­te En­ke, als sie mein Schrei­ben ent­ge­gen­nahm. »Kon­rad wird es si­cher zu El­si­ne brin­gen. Er ist in sol­chen Din­gen zu­ver­läs­sig.« Sie mus­ter­te

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