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Die Festung der Titanen

Die Festung der Titanen

Titel: Die Festung der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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das klein ge­fal­te­te Pa­py­ri. »Darf ich fra­gen  …«
    »Ich schrieb, dass sie nicht auf uns war­ten und schnellst­mög­lich zur Fes­te Braun­fels auf­bre­chen sol­len«, er­klär­te ich ihr, wäh­rend ich Fe­der und Tin­ten­fäss­chen wie­der sorg­fäl­tig in dem fla­chen Käst­chen ver­stau­te, das mir Orikes mit­ge­ge­ben hat­te, es ge­hör­te zu der Aus­rüs­tung ei­ner Fe­der, ei­nes Schrift­ge­lehr­ten des Kai­ser­reichs, hin­zu und ich hat­te die­se Käst­chen oft ge­nug be­wun­dert. »El­si­ne kann das Ge­heim­nis des Tarn auch an ei­nem an­de­ren Ort lüf­ten, mehr und mehr glau­be ich, dass es ein Feh­ler war, hier­her­zu­kom­men. Tat­säch­lich über­le­ge ich mir, ob wir nicht auch ab­rei­sen soll­ten.«
    »Was ist mit dei­nem Schwert?«, frag­te Se­ra­fi­ne.
    Ich zuck­te mit den Schul­tern. »Bis­her hat es im­mer ei­ne Mög­lich­keit ge­fun­den, zu mir zu­rück­zu­kom­men.«
    »Und das Grab des to­ten Got­tes?«, frag­te Va­rosch.
    »Ich weiß nicht, ob es wahr­haf­tig un­se­re An­ge­le­gen­heit ist«, sag­te ich grim­mig. »Ich bin es leid, hin­ter ih­nen auf­zuräu­men.«
    »Was du da sagst, kommt der Blas­phe­mie recht na­he«, mahn­te Va­rosch.
    »Mag sein«, gab ich un­wirsch Ant­wort. »Nur kommt es mir zu oft so vor.«
    »Was dar­an liegt, dass sie durch uns han­deln«, er­klär­te er ru­hig. »Dass wir uns hier be­fin­den, ist das Werk der Göt­ter. In­so­fern küm­mern sie sich dar­um.«
    »Ja«, knurr­te ich. »Das ist es, was ich mein­te. Wir räu­men auf für sie, und ich bin es leid.«
     

15
 
Unterwegs mit einem  … Freund?
     
    Auch wenn wir es uns nicht ein­ge­ste­hen woll­ten, hielt uns die Sor­ge um Zo­ko­ra bis weit nach Mit­ter­nacht noch wach. Doch ir­gend­wann bet­te­ten wir uns zum Schlaf, nur Va­rosch blieb auf, um ins Feu­er zu star­ren und wort­los für sie zu be­ten.
    Wie so oft in letz­ter Zeit schlief ich un­ru­hig und wur­de in mei­nen Träu­men von dunklen Schat­ten ge­plagt. Als ei­ne lei­se Be­rüh­rung mich weck­te, hoff­te ich, Zo­ko­ras ver­trau­tes Ge­sicht über mir zu se­hen, aber die schlan­ke Ge­stalt, die sich über mich beug­te und einen Zei­ge­fin­ger auf die Lip­pen leg­te, war nie­mand an­de­res als Aley­te, der Ver­schlin­ger.
    Mit ei­ner Ges­te wies er auf Se­ra­fi­ne, die schla­fend in mei­nen Ar­men lag, und be­deu­te­te mir, sie schla­fen zu las­sen. Vor­sich­tig be­frei­te ich mich von ih­rem Bein, un­ter dem sie mich halb be­gra­ben hat­te, und stand auf. Va­rosch saß noch im­mer am Feu­er, das zu ei­ner Glut ge­schrumpft war, so wie sein Kopf her­ab­hing, schi­en er zu schla­fen.
    Schließ­lich stand ich, und Aley­te deu­te­te wort­los auf mei­ne Ho­se und die Stie­fel.
    Ich zog mich lei­se an und folg­te ihm hin­aus in die Hal­le.
    »Ist es so weit?«, frag­te ich ihn rau, wäh­rend ich mir mein Schwert um­schnall­te, nicht, dass es mir ge­gen den Ver­schlin­ger viel hät­te hel­fen kön­nen.
    Er schüt­tel­te den Kopf. »Noch nicht«, gab er mir Ant­wort, was mich er­leich­tert aus­at­men ließ. »Doch wir wis­sen bei­de, dass es so weit kom­men wird. Tat­säch­lich über­legt Ar­kin jetzt schon, ob er die drei Mon­de war­ten soll. Es wür­de ihm die Gunst des Ne­kro­man­ten­kai­sers ein­brin­gen, das Ein­zi­ge, was ihn da­von ab­hält, ist, wie er es er­klä­ren soll.«
    »Al­so weiß der Ne­kro­man­ten­kai­ser nichts von Euch«, stell­te ich fest. So et­was hat­ten wir uns ja schon ge­dacht.
    »Noch nicht«, sag­te Aley­te grim­mig. »Ar­kin ge­nießt die Macht über mich da­für zu sehr. Was der Grund ist, wes­halb ich Euch auf­su­che.«
    Ich sah ihn fra­gend an, wäh­rend ich un­ge­schickt mit ei­ner Hand mei­ne Pfei­fe aus mei­nem Beu­tel fisch­te.
    »Nur zu«, lach­te er. »Zün­det Euch ei­ne Pfei­fe an.«
    »Dan­ke«, sag­te ich, und er sah mich selt­sam an.
    Ich hob fra­gend ei­ne Au­gen­braue.
    Der Ver­schlin­ger schüt­tel­te leicht den Kopf. »Es ist ab­surd, dass wir uns hier so un­ter­hal­ten. Fast, als wä­ret Ihr in Wahr­heit ein Freund.«
    Vor al­lem fand ich es be­dau­er­lich, dass die­ser Freund ver­su­chen wür­de, mich um­zu­brin­gen. Man konn­te ihm zu­gu­te­hal­ten, dass er un­ter

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