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Die Festung der Titanen

Die Festung der Titanen

Titel: Die Festung der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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wie die Flü­gel ei­ner Wy­vern, nur am Bo­den wa­ren sie zu­meist durch ei­ne di­cke Schicht von Staub und Dreck ver­bor­gen.
    Über­all be­fan­den sich Fun­da­men­te von Ein­bau­ten oder Ge­rät­schaf­ten, de­ren Sinn und Zweck sich uns nicht mehr er­schloss, aber es gab vier glä­ser­ne Räu­me, von de­nen sich Zo­ko­ra einen als un­ser Ziel aus­er­ko­ren hat­te.
    »War­tet«, sag­te die al­te En­ke, als wir uns dar­an­ma­ch­ten, die Pfer­de ab­zu­sat­teln, um da­nach un­ser La­ger zu er­rich­ten. »Hier ist mir zu viel Staub.« Sie bat uns mit ei­ner Ges­te zu­rück­zu­tre­ten und klatsch­te in die Hän­de, ei­ne Wind­ho­se ent­stand in dem Raum, den wir uns als La­ger aus­ge­dacht hat­ten, wir­bel­te her­um und sam­mel­te den Staub und Dreck, um dann füg­sam durch die brei­te Tür hin­aus in die Hal­le zu we­hen, die Trep­pe hin­un­ter, bis vor die großen Tü­ren, wo sie in ei­nem Wir­bel aus Staub und Dreck in sich zu­sam­men­fiel.
    »Bes­ser«, nick­te die al­te En­ke zu­frie­den und klopf­te sich die Hän­de ab.
    »Ja«, mein­te Se­ra­fi­ne und be­sah sich kopf­schüt­telnd das Mo­sa­ik zu un­se­ren Fü­ßen, das zwei mys­ti­sche Un­ge­heu­er im Kampf um ei­ne Jung­frau zeig­te. »Viel bes­ser.«
    Mitt­ler­wei­le war es Abend ge­wor­den, und jetzt of­fen­bar­te sich die gan­ze Ma­gie die­ses Or­tes, dort, wo kein Staub auf dem Mo­sa­ik ge­le­gen hat­te, be­gann es jetzt sanft zu leuch­ten und zeig­te so auch un­se­re Fuß­spu­ren im Staub.
    »Es ist fast hell ge­nug, um zu le­sen«, stell­te Se­ra­fi­ne be­ein­druckt fest. »Ist es Ma­gie?«
    Die al­te En­ke schüt­tel­te den Kopf. »Wenn, dann ei­ne Art, die mir nicht be­kannt ist.«
    »Es ist zau­ber­haft«, mein­te Se­ra­fi­ne ent­zückt.
    »Ich will euch den Zau­ber nicht ver­der­ben«, mel­de­te sich Va­rosch zu Wort, der zu­sam­men mit Zo­ko­ra an der Glas­wand stand und dort, wo die Dor­nen­ran­ken die Sicht nicht ver­sperr­ten, Aus­schau hielt. »Aber das hier soll­tet ihr euch an­schau­en.«
    »Des­halb war es mir so wich­tig, die­sen Ort vor Son­nen­un­ter­gang zu er­rei­chen«, teil­te uns Zo­ko­ra mit und wies mit ei­ner nach­läs­si­gen Ges­te auf die Bes­tie, die ge­duckt die mit Trüm­mern über­sä­te brei­te Stra­ße her­auf­kam. »Die meis­ten die­ser Bes­ti­en schei­nen bei Nacht zu ja­gen.«
    »Göt­ter«, ent­fuhr es mir. »Was ist das?«
    »Es sieht aus wie ein Hund«, stell­te Se­ra­fi­ne fest. »Nur dass er Pan­zer­plat­ten trägt, wo ein Fell sein müss­te.«
    »… und er et­was zu groß ge­ra­ten ist  … das Vieh ist nicht viel klei­ner als mein Pferd«, mein­te En­ke. »Ich  …«
    Doch be­vor sie wei­ter­spre­chen konn­te, hör­ten wir durch die di­cke Glas­wand ein Grol­len, das ei­ne na­men­lo­se Angst aus­lös­te, ei­ne Angst vor et­was, das ich selbst nicht kann­te, aber tief in mei­nen Kno­chen saß.
    Der Rie­sen­hund, oder was auch im­mer er sein moch­te, hat­te die Ge­fahr ge­ro­chen, er sprang zur Sei­te weg und wir­bel­te her­um, um sich sei­nem Feind zu stel­len.
    »Sechs Bei­ne und Reiß­zäh­ne wie ei­ne Sand­kat­ze«, stell­te Se­ra­fi­ne atem­los fest. »Nur dass auch die­ses Un­ge­heu­er Pan­zer trägt  …«
    Die Sand­kat­zen Bessar­eins gal­ten den Be­woh­nern des Lan­des als hei­lig, man sag­te den scheu­en We­sen nach, sie wä­ren in­tel­li­gent und wei­ser als ein Mensch, es gab Ge­schich­ten da­von, dass sie Wan­de­rern in Not ge­hol­fen hat­ten, und an­de­re dar­über, dass sie gna­den­lo­se Jä­ger wä­ren, die den bis zu ei­nem En­de jag­ten, der ih­nen Scha­den zu­füg­te. An­de­re sag­ten, es wä­ren Ge­stal­ten­wand­ler, Send­bo­ten al­ter, ver­ges­se­ner Göt­ter, die sich in mensch­li­cher Form un­ter die Sterb­li­chen mi­schen konn­ten, wenn es ih­nen da­nach ver­lang­te.
    Ar­min hat­te mir da­mit in den Oh­ren ge­le­gen, und sei­ne Be­geis­te­rung für die­se We­sen war mehr als deut­lich zu er­ken­nen ge­we­sen.
    Doch der An­blick die­ses We­sens hät­te auch mei­nen tap­fe­ren Freund schrei­end da­von­lau­fen las­sen, nichts Hei­li­ges, Ma­je­stä­ti­sches war an die­sem Un­ge­heu­er, das noch vier Hand­breit

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