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Die Festung der Titanen

Die Festung der Titanen

Titel: Die Festung der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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hö­her in den Schul­tern war als die­ser Hund. Die schwar­zen Pan­zer­plat­ten, die mes­ser­schar­fen, über­lan­gen Reiß­zäh­ne und die Kral­len, die er­schre­cken­de Ge­schwin­dig­keit, all dies diente nur ei­nem Ziel: im Kampf zu be­ste­hen, zu tö­ten und zu fres­sen.
    Es war ein un­glei­cher Kampf, von An­fang an war dem Hund nur dar­an ge­le­gen zu ent­kom­men, nur dass es ihm nicht mehr ge­lang.
    Atem­los ver­folg­ten wir den Kampf die­ser er­schre­cken­den Un­ge­heu­er und wuss­ten auch, dass er nur ein En­de fin­den konn­te.
    Ein Sprun­g­an­griff der Pan­zer­kat­ze be­sie­gel­te das Schick­sal des Hun­des und warf ihn zur Sei­te, wäh­rend schar­fe Kral­len den wei­che­ren Bauch­pan­zer auf­ris­sen, schloss sich das mäch­ti­ge Ge­biss der Kat­ze um den Hals des Hun­des, das Knur­ren und ver­zwei­fel­te Heu­len erstarb, dann hör­ten wir, von ei­nem Lid­schlag auf den an­de­ren, nur noch das Rei­ßen und Bers­ten von Pan­zern und Kno­chen, als die Kat­ze dem Hund ein er­bar­mungs­lo­ses En­de be­rei­te­te.
    Die Kat­ze schlug ih­re Fän­ge in den to­ten Geg­ner und zog ihn rück­wärts hin­ter sich her, zu ih­rem Bau, in ei­ner der Rui­nen uns ge­gen­über. Sie war schon fast in ih­rem Bau ver­schwun­den, ein Loch in die­sem all­ge­gen­wär­ti­gen Dor­nen­ge­strüpp, als das Un­ge­heu­er in­ne­hielt und zu uns her­auf­schau­te, wäh­rend wir re­gungs­los er­starr­ten.
    Einen end­los lan­gen Mo­ment stand es da und mus­ter­te uns mit ei­ner er­schre­cken­den In­tel­li­genz in sei­nen gel­ben Au­gen, dann schlug es sei­ne Zäh­ne er­neut in sei­ne Beu­te und zerr­te sie da­von. Und hör­te man ge­nau hin, konn­te man das fer­ne Bers­ten von Kno­chen noch ver­neh­men.
    »Beim Al­ten Wolf«, mein­te die al­te En­ke mit rau­er Stim­me, die sich als Ers­te wie­der fass­te, und sah hoch zu mir. »Das war be­ein­dru­ckend  … nun, Ha­vald, denkst du, dass dei­ne Rüs­tung auch ge­gen den An­griff solch ei­ner Krea­tur be­steht?«
    Ich konn­te nur un­gläu­big den Kopf schüt­teln, es war ei­ne Wei­le her, dass ich mich der­art klein ge­fühlt hat­te.
    »Dort«, mel­de­te sich Zo­ko­ra zu Wort und wies auf einen ent­fern­ten Licht­schein, der nun, da die Nacht im­mer nä­her kam, zu er­ken­nen war. »Die­ses Licht kommt vom Gra­bungs­ort der Pries­ter. Er liegt kei­ne Mei­le von hier ent­fernt, hin­ter die­ser nied­ri­gen, run­den Rui­ne. Wir müs­sen nur die­ser Stra­ße fol­gen, um ihn zu er­rei­chen.«
    Die Stra­ße, in der ein Un­ge­heu­er sei­nen Bau hat­te, das viel­leicht selbst den Ver­schlin­ger er­schreckt hät­te.
    Sie prüf­te den Sitz ih­res Schwer­tes und ih­rer Dol­che und sah dann hoch zu mir. »Ihr war­tet hier, wäh­rend ich das La­ger er­kun­de.« Sie sah, wie Va­rosch zu sei­nem Pa­cken ge­hen woll­te, wo sei­ne Arm­brust lag. »Auch du, Va­rosch«, sag­te sie über­ra­schend sanft.
    »Ich be­glei­te dich«, wi­der­sprach er, doch sie schüt­tel­te den Kopf.
    »Nein«, er­wi­der­te sie. »Du bleibst hier. Ei­ne der Ga­ben mei­ner Göt­tin ist der spu­ren­lo­se Gang, die­ses Un­ge­heu­er wird mich nicht wit­tern kön­nen. Auch wenn du bes­ser dar­in ge­wor­den bist, dich zu ver­ber­gen, gilt dies nicht für dich.«
    »Da­für gab mir Bo­ron ei­ne an­de­re Ga­be«, mein­te Va­rosch stur und hielt nun sei­ne Arm­brust hoch. »Das Au­ge die­ser Bes­tie ist nicht ge­pan­zert, ein Bol­zen dort wird auch die­ses Un­ge­heu­er si­cher zur Stre­cke brin­gen.«
    »He­be dir die­sen Schuss für ein loh­nen­de­res Ziel auf«, sag­te Zo­ko­ra. »Die­ses Un­ge­heu­er ist letzt­lich nur ein Tier, wir ha­ben an­de­re Fein­de, die weitaus ge­fähr­li­cher sind.« Sie mus­ter­te uns al­le. »Ihr bleibt hier«, be­stimm­te sie, auch wenn von uns kein Wi­der­spruch ge­kom­men war. »Ich wer­de bald zu­rück sein.«
    Oh­ne auf un­se­re Ant­wort zu war­ten, ging sie da­von. Va­rosch schi­en zu zö­gern. »Lass es«, bat ich ihn lei­se. »Du hast es oft ge­nug schon selbst ge­sagt, Zo­ko­ra weiß, was sie tut, und wir soll­ten ihr ver­trau­en.«
    Va­rosch sah ihr nach und schüt­tel­te den Kopf. »Ich ver­traue ihr«, mein­te er dann grim­mig. »Ich wünsch­te

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