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Die Festung der Titanen

Die Festung der Titanen

Titel: Die Festung der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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er­neut.
    »Ich will sie nicht so zu­rück­las­sen«, sag­te Se­ra­fi­ne rau. »Wir müs­sen doch ir­gen­det­was tun kön­nen?«
    »Wir kön­nen sie er­lö­sen«, schlug Va­rosch vor. »Ein Bol­ze ins Au­ge  …«
    Die Kat­ze fauch­te und blies uns da­mit Staub ent­ge­gen, of­fen­bar ver­stand sie uns tat­säch­lich. Jetzt war es Se­ra­fi­ne, die nie­sen muss­te.
    Aley­te schüt­tel­te un­gläu­big den Kopf. »Ihr muss­tet ja dar­auf be­ste­hen, Eu­re Freun­de mit­zu­neh­men«, sag­te er. »Das ha­ben wir jetzt da­von.« Er mus­ter­te den schwe­ren Bro­cken und seufz­te, als wür­de die gan­ze Last der Wel­ten­schei­be auf sei­nen Schul­tern ru­hen. »Wisst Ihr, wie lan­ge es her ist, dass ich das letz­te Mal ei­ne Kat­ze ge­ret­tet ha­be?«, frag­te er dann. »Ich war noch ein klei­ner Jun­ge, und sie saß auf ei­nem Baum. Ein un­dank­ba­res Ge­schöpf«, fuhr er fort. »Ich brach mir ein Bein, und sie ist da­von­ge­lau­fen  … hier wird es wohl kaum an­ders sein.« Er hielt sei­ne Hand in Rich­tung des Bro­ckens, der sich vor un­se­ren un­gläu­bi­gen Au­gen in die Luft er­hob, um un­mit­tel­bar dar­auf zur Sei­te weg­zu­schnel­len und dort mit lau­tem Ge­tö­se und noch mehr Staub auf­zu­schla­gen. Zu­gleich spann­te die Kat­ze ih­re mäch­ti­gen Mus­keln an, schrie und sprang nach vor­ne. Trüm­mer­tei­le flo­gen zur Sei­te weg, Staub stob auf und ver­sperr­te uns die Sicht, und wir hör­ten einen spit­zen Schrei von Se­ra­fi­ne.
    »Se­ra­fi­ne!« Ich zog mein Schwert, so we­nig es mir auch nut­zen wür­de, und stürm­te in die Staub­wol­ke hin­ein.
    »Es ist al­les gut!«, hör­te ich Se­ra­fi­ne hus­ten. »Es ist nur der ver­fluch­te Staub!« Der, als er sich leg­te, uns ein un­ver­ge­ss­li­ches Bild of­fen­bar­te. Die Kat­ze stand ge­duckt über Se­ra­fi­ne, die ge­ra­de un­ter ih­ren Bei­nen her­vor­krab­bel­te, und Zo­ko­ra, die Furcht­bann in die Schei­de schob, um sich dann miss­mu­tig den Staub ab­zu­klop­fen.
    »Es gibt vie­le Din­ge hier, die ich nicht mag«, teil­te sie uns un­wirsch mit. »Doch die­ser Staub steht da­bei an ers­ter Stel­le!«
    »Ich glau­be wahr­haf­tig, dass sie mit den Sand­kat­zen von Bessa­r­ein ver­wandt sind«, mein­te Se­ra­fi­ne spä­ter und sah zu Sey­la zu­rück, die zu­sam­men mit Zo­ko­ra in ei­ni­gem Ab­stand hin­ter uns her­ging. Ich konn­te mich im­mer noch nicht da­mit ab­fin­den, wie groß die­ses Un­ge­heu­er war. »He­lis ist ei­ner die­ser Kat­zen be­geg­net, und sie fühl­te sich für sie ge­nau so an.«
    »Ich hät­te er­war­tet, dass sie uns ver­lässt, jetzt, da sie ih­re Frei­heit wie­der­hat«, mein­te ich. Tat­säch­lich hat­te ich er­war­tet, dass sie sich auf uns stürz­te, doch bis­lang war das nicht ge­sche­hen. Viel­mehr kam es mir vor, als ob sie uns neu­gie­rig be­ob­ach­te­te, als ob sie ver­ste­hen woll­te, wer die­se selt­sa­men klei­nen We­sen wa­ren.
    Se­ra­fi­ne schüt­tel­te den Kopf. »Für den Mo­ment be­glei­tet sie uns, weil sie es will.« Ein Lä­cheln spiel­te um ih­re Lip­pen. »Wir kön­nen sie ja schlecht da­von ab­hal­ten, nicht wahr?«
    »Spä­tes­tens wenn sie hung­rig ist, wird sie auf Jagd ge­hen«, mein­te Va­rosch da­zu. »Wol­len wir hof­fen, dass sie dann nicht uns ja­gen wird.« Er sah zu der Kat­ze zu­rück. »Wie ist es über­haupt mög­lich, dass sie uns ver­steht?«
    »Es ist wie bei den Sand­kat­zen von Bessa­r­ein«, er­klär­te Se­ra­fi­ne. »Sie ver­ste­hen die Ge­dan­ken hin­ter den Wor­ten.«
    »Sie kön­nen Ge­dan­ken le­sen?«
    Sie schüt­tel­te den Kopf. »Nein. So wie ich es ver­ste­he, nur das, was wir auch sa­gen wol­len. Ganz ähn­lich dem, wie Zo­ko­ra auch ihr un­be­kann­te Spra­chen ver­steht.« Sie schau­te zu Zo­ko­ra und der Kat­ze zu­rück. »Sie schei­nen sich gut zu un­ter­hal­ten.«
    »Was mich nicht wun­dert«, mein­te Va­rosch tro­cken. »Zo­ko­ras Stamm sind Kat­zen hei­lig.«
    »Wie lan­ge hat Zo­ko­ra ei­gent­lich in die­sem Loch ge­steckt?«, frag­te ich ihn.
    »Fast die gan­ze Zeit«, sag­te er. »Sie woll­te ihr Schwert nicht auf­ge­ben.«
    »Warum ist sie nicht zu uns zu­rück­ge­kom­men, um uns zu Hil­fe zu ho­len?«, frag­te

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