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Die Festung der Titanen

Die Festung der Titanen

Titel: Die Festung der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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mit. »Ihr müsst uns zu­ge­ste­hen, dass es et­was zu viel ver­langt ist, Euch jetzt ein­fach so zu ver­trau­en. Wer sagt mir, dass Ihr uns nicht in ei­ne Fal­le führt?«
    Er lach­te kurz und grim­mig. »Nie­mand. Doch habt ihr ei­ne an­de­re Wahl?«
    »Nein«, gab ich knur­rend zu.
    »Seht Ihr«, nick­te er. »Warum sich dann den Kopf zer­bre­chen?«
    »Es ist noch so ei­ne al­te An­ge­wohn­heit«, mein­te Va­rosch und sah Aley­te trot­zig an. »Ei­ne, die wir selbst für Euch nicht ab­le­gen wer­den.«
    Aley­te neig­te leicht den Kopf. »Was durch­aus ver­ständ­lich ist. Nur nicht von­nö­ten. We­nigs­tens, so­weit es mich be­trifft. Ich bin nicht eu­er Feind.«
    Die al­te En­ke hat­te wäh­rend­des­sen ihr ma­gi­sches Licht et­was vor­ge­schickt, da­mit wir den Weg zwi­schen den Trüm­mern bes­ser se­hen konn­ten, jetzt zog sie scharf die Luft ein und er­starr­te.
    »Beim Al­ten Wolf«, sag­te sie lei­se und be­en­de­te so das Ge­plän­kel zwi­schen Va­rosch und dem Ver­schlin­ger. »Schaut euch das an  …«
    Es war die Pan­zer­kat­ze, die et­was seit­lich von uns un­ter ei­nem der neue­ren Trüm­mer be­gra­ben lag. Sie leb­te noch und hob den Kopf, als sie das Licht sah, dann, als sie uns er­kann­te, gab sie einen jäm­mer­li­chen Laut von sich, der an ein Maun­zen er­in­ner­te. Ih­re gel­ben Au­gen fi­xier­ten uns, und sie wie­der­hol­te die­sen Laut.
    »Göt­ter«, hauch­te Va­rosch, als er nä­her an das Un­ge­heu­er her­an­trat, um es mit großen Au­gen zu be­trach­ten. Doch es war Se­ra­fi­ne, die uns al­le er­schreck­te, als sie sich an Va­rosch und En­ke vor­bei­dräng­te und zu dem Biest hin­ge­hen woll­te.
    »Fin­na!«, rief ich und hielt sie am Arm zu­rück. »Sie ist nicht tot!«
    »Ge­nau des­halb braucht sie Hil­fe«, sag­te Se­ra­fi­ne. Sie sah zu mir hoch. »Lass mich zu ihr ge­hen, Ha­vald«, bat sie mich. »Sie braucht mich.« Ein leich­tes Lä­cheln husch­te über ih­re Lip­pen. »Glau­be mir, ich weiß, was ich tue.«
    Wi­der­stre­bend ließ ich sie los.
    »Be­rühm­te letz­te Wor­te«, nick­te die al­te En­ke. »Ich ha­be sie schon oft ge­hört, ich bin neu­gie­rig, ob dies­mal Grund zur Zu­ver­sicht be­steht.« Sie lehn­te sich ge­gen ei­nes der Trüm­mer­tei­le, um sich das Schau­spiel in Ru­he an­zu­se­hen.
    »Ist für Euch denn al­les nur ein Spaß?«, frag­te Va­rosch ver­är­gert, der sei­ne Arm­brust be­reits in An­schlag ge­bracht hat­te.
    »Wenn du erst ein­mal so alt bist, wie ich es bin, wirst du se­hen, dass sich das Le­ben nur noch durch die Über­ra­schun­gen lohnt, die es für einen be­reithält«, er­klär­te ihm die al­te En­ke mil­de.
    »Manch­mal mag ich Euch nicht«, gab Va­rosch ver­är­gert zu­rück.
    »Das, mein Jun­ge, ist nun wahr­haf­tig kei­ne Über­ra­schung«, sag­te die al­te En­ke und hol­te einen Ap­fel un­ter ih­rem Um­hang her­vor, um herz­haft hin­ein­zu­bei­ßen.
    Es fiel mir schwer, ste­hen zu blei­ben und Se­ra­fi­ne ge­hen zu las­sen. Ich moch­te ihr ver­trau­en, doch das galt nicht für das Un­ge­heu­er. So ein­ge­klemmt, wie es war, be­saß es den­noch ge­nü­gend Be­we­gungs­frei­heit, um Se­ra­fi­ne mit sei­nen mäch­ti­gen Kie­fern zu zer­rei­ßen. Den­noch kam sie ihm im­mer nä­her.
    »Tre­te zur Sei­te!«, rief Va­rosch und hob sei­ne Arm­brust an. »Du stehst mir im Schuss­feld!«
    »Das ist die Idee«, ant­wor­te­te Se­ra­fi­ne, oh­ne den Blick von der Kat­ze zu wen­den, als sie ihr Schritt für Schritt nä­her kam. »Ich weiß, was ich tue.«
    »Und sie sagt, Ihr wä­ret vom Wahn be­ses­sen«, stell­te Aley­te fest, wäh­rend er das Schau­spiel be­trach­te­te. »Die Kat­ze kann mir nicht scha­den, aber  …« Er zuck­te mit den Schul­tern. »Wenn Ihr es wünscht, kann ich die Kat­ze tö­ten.«
    Ich zö­ger­te, doch Se­ra­fi­ne hat­te Aley­te ge­hört.
    »Nein«, sag­te sie in ei­nem schar­fen Ton­fall. »Das wer­det Ihr nicht.«
    »Wie Ihr wünscht«, ent­geg­ne­te Aley­te höf­lich und wand­te sich an die al­te En­ke. »Habt Ihr noch einen Ap­fel für mich? Es kommt mir vor, als wä­ren Jahr­hun­der­te ver­gan­gen, seit­dem ich das letz­te Mal einen ge­ges­sen ha­be.«
    Wort­los griff die al­te En­ke un­ter

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