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Die Festung der Titanen

Die Festung der Titanen

Titel: Die Festung der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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La­ger, das La­ger der Skla­ven, die dort schutz­los auf dem kal­ten Bo­den schlie­fen. Links hin­ten stan­den grö­ße­re schwar­ze Zel­te, die der Pries­ter. Da­vor gab es ei­ne Art Ri­tu­al­kreis, in des­sen Mit­te sich die Pries­ter aus ei­nem Trüm­mer­stein ei­ne Art Al­tar er­rich­tet hat­ten. Auf die Ent­fer­nung und in der Dun­kel­heit brauch­te ich ei­ne Wei­le, um zu ver­ste­hen, dass die un­för­mi­gen Bro­cken, die in ei­nem Hau­fen et­was hin­ter die­sem Al­tar la­gen, Kör­per­tei­le wa­ren.
    Doch was mei­ne Auf­merk­sam­keit wahr­haf­tig auf sich zog, war ein Ge­bäu­de aus grau­em Stein, das mit sei­nen ab­ge­schräg­ten Sei­ten ei­nem Tra­pez glich. Das Tor, das einst den Ein­gang ver­schlos­sen hat­te, war ver­bo­gen und ver­schmol­zen, ge­ra­de weit ge­nug ge­öff­net, dass man den Wi­der­schein von ma­gi­schen Lich­tern und Fa­ckeln da­hin­ter erah­nen konn­te.
    Aley­te hat­te mei­nen Blick ver­folgt. »Dort führt ei­ne Ram­pe tiefer nach un­ten«, teil­te er mir mit. »Es ist dort wie ein La­by­rinth, vol­ler un­be­kann­ter Ge­fah­ren, doch die Pries­ter sind zu­ver­sicht­lich, dass sich dort das Grab des dunklen Got­tes be­fin­det. Sie müs­sen es auch sein«, füg­te er grim­mig hin­zu. »Der dunkle Herr­scher wird heu­te noch einen von ih­nen als sei­ne Pup­pe neh­men, um sich von den Fort­schrit­ten der Gra­bung be­rich­ten zu las­sen. Es wür­de ihn ver­stim­men, könn­ten sie ihm nicht Fort­schrit­te auf­zei­gen.«
    Es war kei­nes­falls so, dass uns nie­mand Be­ach­tung schenk­te, das Ge­gen­teil war der Fall, je­der schi­en uns an­zu­star­ren, nur um has­tig weg­zu­se­hen, wenn un­ser Blick auf einen der Sol­da­ten oder der Skla­ven fiel.
    Ich weiß nicht, wes­halb ich über­rascht war fest­zu­stel­len, dass die Pries­ter sich ih­re Skla­ven aus den Rei­hen der Kor ge­holt hat­ten, dies war na­he­lie­gend, wenn man ver­gaß, dass Ar­kin die Bar­ba­ren un­ter dem Vor­wand ei­nes Waf­fen­still­stan­des zu dem Wett­kampf ge­la­den hat­te. Es gab Hun­der­te von ih­nen, und in mei­nen Au­gen be­stand kaum mehr ei­ne Ähn­lich­keit zwi­schen ih­nen und Ma’tar und sei­nen stol­zen Kämp­fern. Die­se Men­schen hier wa­ren ge­bro­chen, hat­ten je­de Hoff­nung ver­lo­ren. Sie duck­ten sich oder rann­ten wie Rat­ten da­von, wenn un­ser Blick sie auch nur streif­te.
    Aley­te hat­te wohl mei­ne Ge­dan­ken er­ra­ten. »Je­den Tag wer­den gut zwei Dut­zend von ih­nen ge­op­fert«, er­klär­te er. »Die­se stän­di­ge Dro­hung sorgt schnell da­für, dass sie ler­nen, nicht auf­fäl­lig zu sein.«
    »Sie schei­nen je­den Ge­dan­ken an Flucht oder Ge­gen­wehr ver­lo­ren zu ha­ben«, stell­te ich be­trübt fest, und Aley­te schnaub­te.
    »Wo­hin sol­len sie flie­hen? Au­ßer­halb die­ser Mau­ern war­tet nur der Tod auf sie. Man hat ih­nen ge­sagt, dass man sie ge­hen lässt, so­bald das Grab ge­fun­den ist, und je schnel­ler dies ge­schieht, de­sto mehr von ih­nen wer­den dann noch le­ben. Die­se Skla­ven gra­ben um ihr Le­ben.«
    »Wer­den sie es er­hal­ten?«, frag­te ich, ob­wohl ich mir die Ant­wort den­ken konn­te.
    »Na­tür­lich nicht«, sag­te Aley­te an­ge­wi­dert. »Wenn die Pries­ter das Grab ge­öff­net ha­ben, wer­den sie sie al­le zu Eh­ren des Gott­kai­sers op­fern. Und nun  …« Er blieb vor dem Ein­gang des nied­ri­gen Ge­bäu­des ste­hen. Viel­leicht hat­te es hier einst auch ein­mal ei­ne die­ser glä­ser­nen Tü­ren ge­ge­ben, doch jetzt ver­sperr­te uns nur ei­ne grob ge­zim­mer­te Holz­tür den Weg. »Ihr müsst al­lei­ne wei­ter«, teil­te er mir mit.
    »Warum?«
    »Ihr wer­det es ver­ste­hen, so­bald Ihr es seht.« Er schnaub­te ver­är­gert. »Ab­ge­se­hen da­von muss ich ge­hen. Ar­kin ist so­eben auf­ge­wacht und ver­langt nach sei­nem Tee. Als ob ich sein Leibs­kla­ve wä­re!« Er sah mich ein­dring­lich an. »Es liegt nun al­les an Euch«, sag­te er ein­dring­lich. »Ach­tet dar­auf, dass Ihr die­se Ge­le­gen­heit nicht ver­tut!«
    Wenn Ase­la plötz­lich ver­schwand, gab es im­mer einen dump­fen Knall und einen Luft­stoß, bei Aley­te war es an­ders, er schim­mer­te nur kurz auf und war

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