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Die Festung der Titanen

Die Festung der Titanen

Titel: Die Festung der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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Kopf die Mau­er her­un­ter­pur­zel­te, um hart auf­zu­schla­gen und, mü­he­voll nach Atem rin­gend, Zo­ko­ra über mir ste­hen zu se­hen, die mich wort­los auf die Bei­ne zerr­te, wäh­rend in der Ent­fer­nung er­neut der dump­fe Schlag von Va­roschs Arm­brust zu ver­neh­men war.
    Ein Sol­dat kam hin­ter mir die Mau­er her­ab­ge­rollt und lan­de­te vor mei­nen Fü­ßen, doch mit ei­nem Bol­zen im Au­ge stell­te auch er kei­ne Ge­fahr mehr dar.
    Wir rann­ten, auch wenn sich mein Bein an­fühl­te, als wür­de je­mand mit ei­nem glü­hen­den Ei­sen dar­in her­um­sto­chern, es blieb uns auch nichts an­de­res üb­rig, denn hin­ter uns öff­ne­te sich be­reits das Tor, ei­ne Grup­pe von Sol­da­ten, an­ge­führt von ei­nem er­zürn­ten Pries­ter, der sich noch im Lau­fen einen Bol­zen aus sei­nem Au­ge zog, stürm­te uns hin­ter­her.
    In dem Mo­ment sprang ein dunk­ler Schat­ten mit­ten in die Grup­pe der Sol­da­ten hin­ein, die so­gleich von rie­si­gen Pran­ken um­her­ge­schleu­dert wur­den, als wä­ren sie Pup­pen. Die Kat­ze biss den Pries­ter halb ent­zwei und spuck­te ihn wie­der aus, doch dort, wo er auf­kam, zuck­te er noch, wäh­rend sich be­reits tiefe­re Dun­kel­heit um ihn hüll­te.
    Be­vor er von dunklen Mäch­ten wie­der neu be­lebt wer­den konn­te, sprang Zo­ko­ra in vier wei­ten Sät­zen zu ihm hin und schlug ihm mit Furcht­bann den Kopf ab, duck­te sich un­ter den tan­zen­den Pran­ken der Pan­zer­kat­ze hin­durch und eil­te zu mir zu­rück. Die Kat­ze fing den letz­ten der Sol­da­ten mit ei­ner fast nach­läs­si­gen Be­we­gung ein, nur einen er­stick­ten Schrei konn­te er noch von sich ge­ben, als die un­ter­arm­lan­gen Kral­len sei­ne Le­der­rüs­tung durch­bohr­ten.
    Biest und Dun­kelel­fe stan­den ein­an­der ge­gen­über, fast schi­en es mir, als ob die Kat­ze Zo­ko­ra an­grin­sen wür­de, dann nahm sie den Sol­da­ten ins Maul, als wä­re er ei­ne Maus, und trot­te­te da­von.
    Zo­ko­ra sah zu dem La­ger zu­rück, wo sich nun Sol­da­ten müh­ten, das Tor noch schnel­ler wie­der zu schlie­ßen, als sie es eben auf­ge­ris­sen hat­ten, und da­nach zu mir hoch. »Wir soll­ten wei­ter­ge­hen«, mein­te sie ge­las­sen, als be­fän­den wir uns auf ei­nem Spa­zier­gang. »Auch wenn ich nicht glau­be, dass sie uns fol­gen wer­den.« Sie schüt­tel­te un­gläu­big den Kopf, als sie den Stab in mei­nen Hän­den sah. »Du hast ihn im­mer noch?«
    »Weißt du«, keuch­te ich, als ich ver­such­te, mit ihr Schritt zu hal­ten, wäh­rend mein Bein wie Feu­er brann­te, »er hat sich doch als nütz­lich für mich er­wie­sen!«
     

18
 
Wo ein Hammer ist  …
     
    »Es war schon et­was spitz­fin­dig«, stell­te Va­rosch fest, wäh­rend Zo­ko­ra mir einen Schnitt in der Wan­ge ver­sorg­te, von dem ich gar nicht wuss­te, wie ich ihn mir zu­ge­zo­gen hat­te. Wir be­fan­den uns in ei­nem halb ver­schüt­te­ten Kel­ler an der Ost­sei­te des Plat­zes, fast zwei­hun­dert Schritt von dem Ort ent­fernt, zu dem uns Aley­te ge­führt hat­te. Hier konn­te man auch ei­ne La­ter­ne an­zün­den, oh­ne fürch­ten zu müs­sen, so­gleich ent­deckt zu wer­den. Ich saß auf den Stu­fen ei­ner zu­ge­schüt­te­ten Trep­pe und ver­such­te still­zu­hal­ten, was nicht ein­fach war, wenn ei­nem je­mand mit ei­ner glän­zen­den Na­del so na­he vor dem Au­ge han­tier­te.
    »Ar­kin hat ihm ver­bo­ten, je­man­den zu dem Schä­del­stein zu füh­ren, al­so führt er dich zu den Ar­te­fak­ten?« Er schüt­tel­te den Kopf. »Ir­gend­wie kann ich ihm noch im­mer nicht ver­trau­en. Er mag zwar nicht ge­lo­gen ha­ben, aber wir wis­sen al­le, dass man auch mit der Wahr­heit lü­gen kann.«
    »Hal­te die La­ter­ne an­ders«, wies Zo­ko­ra ihn an. »Sie blen­det mich, die Wun­de ist dem Au­ge zu na­he, ich will se­hen, was ich tue.«
    »Was ist mit den dunklen El­fen?«, frag­te ich sie, wäh­rend sie den Fa­den ein letz­tes Mal durch­zog und dann ab­schnitt. Ich at­me­te er­leich­tert aus, so ge­schickt Zo­ko­ra auch war, war es doch schmerz­haft ge­nug ge­we­sen. »Wa­ren sie dort, wo er sag­te?«
    »Viel­leicht«, mein­te Zo­ko­ra und trat zu­rück, um sich die ge­näh­te Wun­de kri­tisch

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