Die Festung der Titanen
Kopf die Mauer herunterpurzelte, um hart aufzuschlagen und, mühevoll nach Atem ringend, Zokora über mir stehen zu sehen, die mich wortlos auf die Beine zerrte, während in der Entfernung erneut der dumpfe Schlag von Varoschs Armbrust zu vernehmen war.
Ein Soldat kam hinter mir die Mauer herabgerollt und landete vor meinen Füßen, doch mit einem Bolzen im Auge stellte auch er keine Gefahr mehr dar.
Wir rannten, auch wenn sich mein Bein anfühlte, als würde jemand mit einem glühenden Eisen darin herumstochern, es blieb uns auch nichts anderes übrig, denn hinter uns öffnete sich bereits das Tor, eine Gruppe von Soldaten, angeführt von einem erzürnten Priester, der sich noch im Laufen einen Bolzen aus seinem Auge zog, stürmte uns hinterher.
In dem Moment sprang ein dunkler Schatten mitten in die Gruppe der Soldaten hinein, die sogleich von riesigen Pranken umhergeschleudert wurden, als wären sie Puppen. Die Katze biss den Priester halb entzwei und spuckte ihn wieder aus, doch dort, wo er aufkam, zuckte er noch, während sich bereits tiefere Dunkelheit um ihn hüllte.
Bevor er von dunklen Mächten wieder neu belebt werden konnte, sprang Zokora in vier weiten Sätzen zu ihm hin und schlug ihm mit Furchtbann den Kopf ab, duckte sich unter den tanzenden Pranken der Panzerkatze hindurch und eilte zu mir zurück. Die Katze fing den letzten der Soldaten mit einer fast nachlässigen Bewegung ein, nur einen erstickten Schrei konnte er noch von sich geben, als die unterarmlangen Krallen seine Lederrüstung durchbohrten.
Biest und Dunkelelfe standen einander gegenüber, fast schien es mir, als ob die Katze Zokora angrinsen würde, dann nahm sie den Soldaten ins Maul, als wäre er eine Maus, und trottete davon.
Zokora sah zu dem Lager zurück, wo sich nun Soldaten mühten, das Tor noch schneller wieder zu schließen, als sie es eben aufgerissen hatten, und danach zu mir hoch. »Wir sollten weitergehen«, meinte sie gelassen, als befänden wir uns auf einem Spaziergang. »Auch wenn ich nicht glaube, dass sie uns folgen werden.« Sie schüttelte ungläubig den Kopf, als sie den Stab in meinen Händen sah. »Du hast ihn immer noch?«
»Weißt du«, keuchte ich, als ich versuchte, mit ihr Schritt zu halten, während mein Bein wie Feuer brannte, »er hat sich doch als nützlich für mich erwiesen!«
18
Wo ein Hammer ist …
»Es war schon etwas spitzfindig«, stellte Varosch fest, während Zokora mir einen Schnitt in der Wange versorgte, von dem ich gar nicht wusste, wie ich ihn mir zugezogen hatte. Wir befanden uns in einem halb verschütteten Keller an der Ostseite des Platzes, fast zweihundert Schritt von dem Ort entfernt, zu dem uns Aleyte geführt hatte. Hier konnte man auch eine Laterne anzünden, ohne fürchten zu müssen, sogleich entdeckt zu werden. Ich saß auf den Stufen einer zugeschütteten Treppe und versuchte stillzuhalten, was nicht einfach war, wenn einem jemand mit einer glänzenden Nadel so nahe vor dem Auge hantierte.
»Arkin hat ihm verboten, jemanden zu dem Schädelstein zu führen, also führt er dich zu den Artefakten?« Er schüttelte den Kopf. »Irgendwie kann ich ihm noch immer nicht vertrauen. Er mag zwar nicht gelogen haben, aber wir wissen alle, dass man auch mit der Wahrheit lügen kann.«
»Halte die Laterne anders«, wies Zokora ihn an. »Sie blendet mich, die Wunde ist dem Auge zu nahe, ich will sehen, was ich tue.«
»Was ist mit den dunklen Elfen?«, fragte ich sie, während sie den Faden ein letztes Mal durchzog und dann abschnitt. Ich atmete erleichtert aus, so geschickt Zokora auch war, war es doch schmerzhaft genug gewesen. »Waren sie dort, wo er sagte?«
»Vielleicht«, meinte Zokora und trat zurück, um sich die genähte Wunde kritisch
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