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Die Festung der Titanen

Die Festung der Titanen

Titel: Die Festung der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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»Dort drü­ben gra­ben die Pries­ter des Ver­fluch­ten Got­tes nach dem Grab ih­res Got­tes. Wir wis­sen al­le, dass sie ihr Ziel nicht er­rei­chen dür­fen.« Sie schau­te jetzt zu Va­rosch hin. »Nur weiß ich nicht, wie wir es ver­hin­dern sol­len. Du et­wa?«
    Der schüt­tel­te nur leicht den Kopf. En­kes Blick schwenk­te zu Se­ra­fi­ne, die zu Bo­den sah, und auch zu Zo­ko­ra, die ih­rem Blick un­be­wegt stand­hielt. »Du?«
    »Nein«, sag­te Zo­ko­ra. »Doch er weiß es«, füg­te sie hin­zu und schau­te nun mich an.
    »Meinst du?«, mein­te die al­te En­ke skep­tisch. Sie seufz­te und raff­te ih­re Rö­cke, um sich auf einen der Trüm­mer­bro­cken zu set­zen. »Viel­leicht. Mag sein. Nur ist er sich des­sen nicht si­cher. Ich glau­be, dass das ge­nau das Pro­blem ist. Er ist sich sei­ner nicht mehr si­cher!« Sie mus­ter­te mich ein­dring­lich. »Et­was ist mit dir ge­sche­hen, Ro­de­rik von Thur­gau.«
    »Er starb«, er­in­ner­te Se­ra­fi­ne sie, aber dies­mal schüt­tel­ten die al­te En­ke und ich gleich­zei­tig un­se­re Köp­fe.
    »Sie hat recht«, sag­te ich zö­gernd und griff nach mei­nem Bein­pan­zer, um ihn mir wie­der um­zu­schnal­len. »Ich ha­be Zwei­fel.« Ich schau­te hil­fe­su­chend zu Va­rosch hin. »Seit dem Kampf ge­gen die Dä­mo­nin.«
    »Al­so doch«, stell­te Se­ra­fi­ne lei­se fest. »Es ist et­was pas­siert. Was ist in Wahr­heit dort ge­sche­hen?«
    »Ha­vald hat fest­ge­stellt, dass er über Ga­ben ver­fügt, die er nicht nut­zen will«, sag­te Zo­ko­ra ru­hig. »Un­ter an­de­rem auch die der Ne­kro­man­tie. Zu­sam­men mit den Ga­ben und Ta­len­ten, dem Wis­sen und den Er­fah­run­gen al­ler de­rer, die er je­mals mit See­len­rei­ßer er­schla­gen hat. Er fürch­tet, sich zu ver­lie­ren, wenn er zu­lässt, dass die­se Fä­hig­kei­ten, Er­in­ne­run­gen und Ta­len­te zu den sei­nen wer­den.« Zum ers­ten Mal, seit­dem ich sie kann­te, sah ich so et­was wie Mit­leid in ih­ren Au­gen. »Das ist es, vor dem du dich fürch­test.«
    Sie wuss­te da­von? Ich sah Va­rosch fra­gend an, aber er schüt­tel­te fast un­merk­lich den Kopf, er hat­te mich nicht ver­ra­ten. Auf der an­de­ren Sei­te, warum soll­te es mich wun­dern, dass Zo­ko­ra es wuss­te, ihr ent­ging we­nig und sie hat­te da­mals schon Ver­dacht ge­schöpft.
    »Ist das wahr?«, hauch­te Se­ra­fi­ne.
    Ich nick­te zö­gernd. »Zo­ko­ra hat recht. Nur ist es schlim­mer.«
    »Wie kann es noch schlim­mer sein?«, frag­te Se­ra­fi­ne be­stürzt.
    »Ich ha­be Angst, ich könn­te wie der Ver­schlin­ger sein«, gab ich ihr Ant­wort. »Er und ich sind uns zu ähn­lich, auch er hat über die Jah­re See­len ge­sam­melt und sie sich ein­ver­leibt. Er glaubt, er wä­re noch Aley­te, das ist das Schlimms­te dar­an, er sieht nicht, dass er zu dem Un­ge­heu­er ge­wor­den ist, dass er es als ge­ge­ben an­sieht, dass an­de­re ster­ben müs­sen, um den Hun­ger des Un­ge­heu­ers zu stil­len.« Ich hol­te tief Luft. »Wir be­kämp­fen die See­len­rei­ter, doch in Wahr­heit sind sie nicht schlim­mer als ich auch, auch sie rau­ben ih­ren Op­fern die Fä­hig­kei­ten und Ta­len­te. Es  … es ist  … es wä­re so ein­fach«, ver­such­te ich ih­nen zu er­klä­ren. »Ich müss­te nur  … zu­las­sen und schon  …« Ich schüt­tel­te ver­zwei­felt den Kopf. »Ich will nicht so sein wie sie, ich will nicht da­nach hun­gern, was mir See­len­rei­ßer gibt!«
    »Es war Sol­tars Wil­le, dass du das Schwert er­hältst«, er­in­ner­te mich Zo­ko­ra mit har­ter Stim­me. »Er und die an­de­ren Göt­ter ha­ben dich als ih­ren Strei­ter ge­gen Oma­gor aus­ge­wählt und dir die­se Waf­fe ge­ge­ben. Um dich für den Kampf mit die­sem Ne­kro­man­ten vor­zu­be­rei­ten, der nach et­was strebt, das ihm nicht ge­bührt. Sie woll­ten, dass dies ge­schieht, Ha­vald. Sie ha­ben es dir ge­ge­ben. Meinst du nicht, es wird Zeit, es zu be­nut­zen?«
    »Ver­ges­se ei­nes nicht«, sag­te Va­rosch ein­dring­lich. »Du bist kein See­len­rei­ter, du hast die See­len dei­ner Fein­de zu den Göt­tern ge­schickt, sie ha­ben dir nur zu­rück­ge­las­sen, was sie nicht mehr brau­chen.« Er lä­chel­te et­was schief. »Se­he es so, an­dern­falls

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