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Die Festung der Titanen

Die Festung der Titanen

Titel: Die Festung der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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letz­ten Mo­ment zur Sei­te ab­zu­wen­den  … ge­nau in die Flug­bahn des schwe­ren Pan­zer­hand­schuhs hin­ein, den ich gleich dar­auf ge­wor­fen hat­te. Es gab ein zu­frie­den­stel­len­des Ge­räusch, als sei­ne Na­se brach und er mit ei­nem über­rasch­ten Ge­sichts­aus­druck nach hin­ten fiel.
    Ich tat drei lan­ge Schrit­te, griff ihn bei sei­nen lan­gen Haa­ren, zog ihn her­auf zu mir, um ihm dann, als er an­fing, sich wie­der zu be­we­gen und Blut spu­ckend et­was sa­gen woll­te, den dür­ren Hals um­zu­dre­hen.
    So weit, so gut, dach­te ich und ließ den Leich­nam fal­len, um vor­sich­tig durch die Rit­zen der Tür zu spä­hen. Au­ßer den Skla­ven war nie­mand zu se­hen.
    »Das war ein Feh­ler«, rö­chel­te ei­ne Stim­me hin­ter mir, wo der to­te Pries­ter so­eben vom Bo­den auf­stand und sich mit bei­den Hän­den und ei­nem deut­li­chen Knacken den Kopf wie­der an die rech­te Stel­le rück­te.
    Wenn er still ge­blie­ben wä­re, hät­te er mich viel­leicht über­ra­schen kön­nen, ich hat­te in der Tat für den Mo­ment ver­ges­sen, dass die Die­ner des to­ten Got­tes nicht so leicht zu tö­ten wa­ren.
    Oder ich hat­te ihn un­ter­schätzt, da er so viel schwätz­te. Was er ja schon wie­der tat, so­dass er mir die Zeit gab, die ich brauch­te, um mich zur Sei­te zu wer­fen, als ein Strahl aus schwar­zem Rauch auf mich zu­schoss. Der Strahl ver­fehl­te mich, da­für war nun auch ich, wie zu­vor er, in die falsche Rich­tung aus­ge­wi­chen, hin­ein in ein gol­de­nes Netz, das sich so fest um mich wi­ckel­te, dass es mir vor­kam, als wol­le es mir je­den Kno­chen ein­zeln bre­chen.
    »Das war ein­fach«, stell­te er zu­frie­den fest, wäh­rend er sich mit zwei Fin­gern sei­ne ge­bro­che­ne Na­se zu­recht­rück­te. Mit ei­ner Ges­te zog er das Netz und mich an sich. »Ge­nug der Spiel­chen«, mein­te er grim­mig, öff­ne­te sei­nen Mund, und ein Strahl von Dun­kel­heit und Schwär­ze, ge­paart mit ei­nem vio­let­ten Un­ter­ton, schoss mir ent­ge­gen und zerr­te an et­was tief in mir.
    Nur dass es sich nicht so leicht zer­ren ließ.
    »Was  …«, be­gann er, doch jetzt hat­te ich mich von mei­ner Über­ra­schung und dem Schre­cken er­holt und hielt das fes­ter, was wohl mei­ne See­le war, um mir zu­dem vor­zu­stel­len, dass mei­ne Hand in die­sen vio­let­ten Schim­mer griff, ihn fest pack­te und lang­sam in mei­ner Hand zer­drück­te. Und dann kräf­tig dar­an zog.
    Sei­ne Au­gen wei­te­ten sich, er schrie vor Angst und Schre­cken auf, schließ­lich wur­de sein Blick leer, als das, was ich in mei­ner vor­ge­stell­ten Hand zer­rieb, zer­fa­ser­te und wie Rauch ver­schwand, ge­nau wie auch das gol­de­ne Netz, so­dass ich mit ihm zu­sam­men auf den Bo­den stürz­te.
    Nun, dach­te ich, als ich auf­stand und mir den Staub von mei­ner Rüs­tung klopf­te, dies war ein neu­er Trick, Or­dun wä­re stolz auf mich ge­we­sen. Die Er­fah­rung mit der Dä­mo­nin in der Ka­na­li­sa­ti­on von Il­li­an hat­te mir deut­lich ge­zeigt, dass ich mei­ne See­le nicht mit Ne­kro­man­tie be­fle­cken woll­te. So ging es al­so auch. Ich sah hin­ab auf den ho­hen Pries­ter des to­ten Got­tes, der nun sinn­los stam­melnd vor mir auf dem Bo­den lag.
    »Ihr habt recht«, teil­te ich ihm mit. »Das war ein­fach.«
    Und viel­leicht auch schlim­mer, denn wenn ich mich nicht sehr täusch­te, hat­te ich eben die Blas­phe­mie be­gan­gen, ei­ne See­le zu zer­stö­ren.
    Da sie für Oma­gor be­stimmt ge­we­sen war, moch­ten un­se­re Göt­ter es mir viel­leicht ver­zei­hen, doch al­lei­ne bei dem Ge­dan­ken lief mir ein kal­ter Schau­er über den Rücken. Ein­fach moch­te es ge­we­sen sein, aber es war mit Si­cher­heit nicht et­was, das ich wie­der­ho­len woll­te.
    Im­mer wie­der hör­te man da­von, dass die Ver­lo­ckung der dunklen Ga­be zu groß wä­re, um ihr zu wi­der­ste­hen. So lang­sam ver­stand ich auch, was da­mit ge­meint war, lang­sam, aber un­er­bitt­lich ver­wan­del­te mich Or­duns Ga­be, oder eher Fluch, in das, was ich auf die­ser Welt­schei­be am meis­ten ver­ab­scheu­te.
    Viel Zeit, um dar­über zu sin­nie­ren, blieb mir nicht. Der Schrei des Pries­ters klang mir noch im­mer in den Oh­ren, of­fen­bar

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