Die Festung der Titanen
Ausdruck des Schreckens, ewiger Qual und des Entsetzens festgefroren waren.
Schweigend besah ich mir den Kopf dieser gequälten Sera, die vor so langer Zeit über diese Welt geschritten war, dass selbst von ihren Knochen nur noch Staub verblieben war. Also war die Legende von Aleyte doch wahr, und sie hatte all diese endlos lange Zeit in diesem Stein gelitten.
Ehrfürchtig griff ich in den Sarkophag und hob den überraschend schweren Kristallkopf heraus.
»Es tut mir leid, dass du so hast leiden müssen«, teilte ich ihr mit belegter Stimme mit und hob den Kopf an, um ihn auf dem Deckel des Sarkophags zu zerschlagen. »Doch bei den Göttern, das findet jetzt ein Ende!«
Gerade als ich den Schädelstein zerschlagen wollte, wurde er mir aus den Händen gerissen und schoss nach oben, wo er, unerreichbar für mich, unter der Decke verharrte.
»Das ist dreist«, stellte eine kühle Stimme vom Eingang her fest, wo nun einer dieser Priester stand und mich mit kalten, dunklen Augen musterte. Er war nur wenig größer als Zokora, doch es hätte seiner schwarzen Robe mit den goldenen Fäden darin nicht bedurft, um mir zu bedeuten, dass er gefährlich war; es stand in jedem grausamen Zug seines Gesichts geschrieben.
»Ich bin Kortanus«, stellte er sich vor. Er sprach die kaiserliche Handelssprache fast geschliffen sauber, ohne diesen rauen Dialekt, den ich von den Soldaten des Nekromantenkaisers kannte. »Und wer seid Ihr?« Sein Blick schwenkte über meine Rüstung, mein Schwert und dann hin zu dem Stab der Dunkelelfen Maestra, der neben mir an der Wand lehnte. »Schwert und Stab? Eine dieser kaiserlichen Eulen, die uns so viel Ärger bereitet haben?« Offenbar hörte er sich gerne selbst reden und zog es vor, sich auch seine Antworten selbst zu geben. »Ich hörte, ihr Eulen wäret klug. Aber wohl nicht klug genug, um an einem Ort, zu dem nur wir Zutritt haben, keine Fackel anzuzünden, und so jedem zu verraten, dass dort jemand eingedrungen ist.« Er tat eine Geste hin zu seinen Augen und lächelte schmal. »Anders als ihr erbärmlichen Menschen können wir im Dunkeln sehen.«
Bislang hatte ich kein Wort gesagt, es war wohl auch nicht vonnöten. Er tat eine Geste und eine unsichtbare Kraft drückte mich zur Seite hin, näher an meinem Stab heran, während er den Kristallkopf zu sich heranschweben ließ.
»Ich habe mich schon immer gefragt, was Arkin in diesem Sarkophag so Besonderes verwahrt«, meinte Kortanus, besah sich den Kopf von allen Seiten und ließ ihn dann in den Sarkophag zurückschweben, dessen Deckel sich wieder schloss. Deutlich leiser, als ich ihn geöffnet hatte. »Der Mann hat einen seltsamen Geschmack.«
Er richtete sich zu seiner vollen Größe auf und lächelte schmal. »Ich wollte immer schon wissen, wie gut ihr Eulen wirklich seid«, sagte er und tat eine Geste hin zu meinem Stab. »Nur zu, versucht es. Lasst uns schauen, wie sich Eure Magie gegen die Macht des dunklen Gottes schlägt!«
Nun, es war wohl offensichtlich, was er wollte. Auf der anderen Seite war ich ertappt, bestimmt war er nicht alleine gekommen und vor der Tür warteten ein halbes Dutzend seiner wahnsinnigen Brüder. Ergab ich mich, führte dies nur zu Ketten an meinem Hals und dem Schicksal eines Sklaven. Einen Versuch, dachte ich, war es wert, also griff ich nach dem Stab und warf ihn, das schwere Ende vorweg, nach diesem dunklen Priester, der so selbstgefällig schwätzen konnte.
Er war vorbereitet, noch bevor ich den Stab ergriff, ließ seine Geste eine schimmernde Kugel um ihn herum entstehen.
Was auch immer die schimmernde Kugel bewirken sollte, offenbar war sie nicht dazu gedacht, ein Wurfgeschoss aufzuhalten, der Stab durchbrach sie und verfehlte den dunklen Priester nur um Haaresbreite, der es vermocht hatte, sich im
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