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Die Festung der Titanen

Die Festung der Titanen

Titel: Die Festung der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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Aus­druck des Schre­ckens, ewi­ger Qual und des Ent­set­zens fest­ge­fro­ren wa­ren.
    Schwei­gend be­sah ich mir den Kopf die­ser ge­quäl­ten Se­ra, die vor so lan­ger Zeit über die­se Welt ge­schrit­ten war, dass selbst von ih­ren Kno­chen nur noch Staub ver­blie­ben war. Al­so war die Le­gen­de von Aley­te doch wahr, und sie hat­te all die­se end­los lan­ge Zeit in die­sem Stein ge­lit­ten.
    Ehr­fürch­tig griff ich in den Sar­ko­phag und hob den über­ra­schend schwe­ren Kris­tall­kopf her­aus.
    »Es tut mir leid, dass du so hast lei­den müs­sen«, teil­te ich ihr mit be­leg­ter Stim­me mit und hob den Kopf an, um ihn auf dem De­ckel des Sar­ko­phags zu zer­schla­gen. »Doch bei den Göt­tern, das fin­det jetzt ein En­de!«
    Ge­ra­de als ich den Schä­del­stein zer­schla­gen woll­te, wur­de er mir aus den Hän­den ge­ris­sen und schoss nach oben, wo er, un­er­reich­bar für mich, un­ter der De­cke ver­harr­te.
    »Das ist dreist«, stell­te ei­ne küh­le Stim­me vom Ein­gang her fest, wo nun ei­ner die­ser Pries­ter stand und mich mit kal­ten, dunklen Au­gen mus­ter­te. Er war nur we­nig grö­ßer als Zo­ko­ra, doch es hät­te sei­ner schwar­zen Ro­be mit den gol­de­nen Fä­den dar­in nicht be­durft, um mir zu be­deu­ten, dass er ge­fähr­lich war; es stand in je­dem grau­sa­men Zug sei­nes Ge­sichts ge­schrie­ben.
    »Ich bin Kort­a­nus«, stell­te er sich vor. Er sprach die kai­ser­li­che Han­delss­pra­che fast ge­schlif­fen sau­ber, oh­ne die­sen rau­en Dia­lekt, den ich von den Sol­da­ten des Ne­kro­man­ten­kai­sers kann­te. »Und wer seid Ihr?« Sein Blick schwenk­te über mei­ne Rüs­tung, mein Schwert und dann hin zu dem Stab der Dun­kelel­fen Mae­stra, der ne­ben mir an der Wand lehn­te. »Schwert und Stab? Ei­ne die­ser kai­ser­li­chen Eu­len, die uns so viel Är­ger be­rei­tet ha­ben?« Of­fen­bar hör­te er sich ger­ne selbst re­den und zog es vor, sich auch sei­ne Ant­wor­ten selbst zu ge­ben. »Ich hör­te, ihr Eu­len wä­ret klug. Aber wohl nicht klug ge­nug, um an ei­nem Ort, zu dem nur wir Zu­tritt ha­ben, kei­ne Fa­ckel an­zu­zün­den, und so je­dem zu ver­ra­ten, dass dort je­mand ein­ge­drun­gen ist.« Er tat ei­ne Ges­te hin zu sei­nen Au­gen und lä­chel­te schmal. »An­ders als ihr er­bärm­li­chen Men­schen kön­nen wir im Dun­keln se­hen.«
    Bis­lang hat­te ich kein Wort ge­sagt, es war wohl auch nicht von­nö­ten. Er tat ei­ne Ges­te und ei­ne un­sicht­ba­re Kraft drück­te mich zur Sei­te hin, nä­her an mei­nem Stab her­an, wäh­rend er den Kris­tall­kopf zu sich her­an­schwe­ben ließ.
    »Ich ha­be mich schon im­mer ge­fragt, was Ar­kin in die­sem Sar­ko­phag so Be­son­de­res ver­wahrt«, mein­te Kort­a­nus, be­sah sich den Kopf von al­len Sei­ten und ließ ihn dann in den Sar­ko­phag zu­rück­schwe­ben, des­sen De­ckel sich wie­der schloss. Deut­lich lei­ser, als ich ihn ge­öff­net hat­te. »Der Mann hat einen selt­sa­men Ge­schmack.«
    Er rich­te­te sich zu sei­ner vol­len Grö­ße auf und lä­chel­te schmal. »Ich woll­te im­mer schon wis­sen, wie gut ihr Eu­len wirk­lich seid«, sag­te er und tat ei­ne Ges­te hin zu mei­nem Stab. »Nur zu, ver­sucht es. Lasst uns schau­en, wie sich Eu­re Ma­gie ge­gen die Macht des dunklen Got­tes schlägt!«
    Nun, es war wohl of­fen­sicht­lich, was er woll­te. Auf der an­de­ren Sei­te war ich er­tappt, be­stimmt war er nicht al­lei­ne ge­kom­men und vor der Tür war­te­ten ein hal­b­es Dut­zend sei­ner wahn­sin­ni­gen Brü­der. Er­gab ich mich, führ­te dies nur zu Ket­ten an mei­nem Hals und dem Schick­sal ei­nes Skla­ven. Einen Ver­such, dach­te ich, war es wert, al­so griff ich nach dem Stab und warf ihn, das schwe­re En­de vor­weg, nach die­sem dunklen Pries­ter, der so selbst­ge­fäl­lig schwät­zen konn­te.
    Er war vor­be­rei­tet, noch be­vor ich den Stab er­griff, ließ sei­ne Ges­te ei­ne schim­mern­de Ku­gel um ihn her­um ent­ste­hen.
    Was auch im­mer die schim­mern­de Ku­gel be­wir­ken soll­te, of­fen­bar war sie nicht da­zu ge­dacht, ein Wurf­ge­schoss auf­zu­hal­ten, der Stab durch­brach sie und ver­fehl­te den dunklen Pries­ter nur um Haa­res­brei­te, der es ver­mocht hat­te, sich im

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