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Die Festung des Teufels

Die Festung des Teufels

Titel: Die Festung des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gilman
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Schneebesen. Max stemmte sich mit der Schulter gegen eine der vorderen Schaufeln und stellte seine Füße in den Rahmen, in dem die Schaufeln rotierten.
    Das Krokodil schlug mit der Brust auf die Kante und hielt inne. Max’ von Adrenalin überschwemmter Körper sackte erleichtert zusammen.
    Die abgebrochene Rippe des toten Tieres, die Max noch immerfest umklammert hielt, war in diesem Kampf nicht zu gebrauchen. Die Krokodile waren schon blind, also war es sinnlos, ihnen die Augen auszustechen, und wenn er die Rippe als Speer einsetzte, würde sie an der festen Lederhaut abprallen. Jetzt stützte er sich darauf ab, während seine Füße in dem knietiefen Wasser zwischen den Turbinenschaufeln umherrutschten, schlug aber in dem vergeblichen Versuch, sich zu verteidigen, damit immer wieder nach den Schnauzen der Krokodile. Die Rotorblätter drehten sich weiterhin langsam, und Max musste sich schon, als er durch den ersten Propeller stieg, eine Strategie zurechtlegen, wie es mit dem zweiten weitergehen sollte. Es gab hier keinen Platz zum Ausweichen, keine zweite Chance. Hinter der Turbine erstreckte sich, so weit er sehen konnte, ein Überlaufbecken, in dem fast unbewegtes Wasser stand. Unmöglich zu sagen, wie tief es war, oder ob sich unter der Oberfläche irgendwelche Maschinen verbargen – oder, noch schlimmer, womöglich ein Krokodil, das den Weg durch die Propeller gefunden hatte und nun dort in dem düsteren Wasser lauerte.
    Die anderen Biester rückten näher. Wie ein Rudel wilder Hunde hatten diese prähistorischen blinden Raubtiere seine Witterung aufgenommen und krochen gierig übereinander, um an ihn heranzukommen. Und wenn sie das schafften, würden sie mit ihren Krallen genügend Halt finden, um sich ohne Weiteres zwischen den Schaufeln hindurchzuschieben.
    Zwischen den beiden Propellern war gerade so viel Platz, dass Max dort stehen konnte – mit dem Rücken zum einen, dem Gesicht zum anderen. Er stand da, wie an eine Wand gepresst, nur dass diese Wand ihn in Stücke hacken konnte, wenn sie sich zu drehen begann. Ihm blieb nur eine Möglichkeit. Das Wasser brodelte, die Krokodile waren sich in ihrer Blutgier gegenseitigim Weg, und Max spürte, dass das Wasser anstieg. Er musste diesem Horror ein Ende bereiten, sich zu dem zweiten Propeller umdrehen und den richtigen Augenblick abpassen, um hindurchzuspringen. Dreh dich um! Mach schon! Umdrehen!, schrie es in ihm. Aber dann verdrängte eine andere Frage seine verzweifelte Angst. Warum stieg das Wasser? Warum drehten sich die Schaufeln jetzt ein wenig schneller? Zisch, zisch . Sie teilten Luft und Wasser. Max starrte in die Dunkelheit. Er spürte den Luftzug im Gesicht. Der nächste Ausbruch kam! Die nächste Flut rollte heran und würde diese Krokodile auf ihn werfen, oder aber die Klingen rasten los und machten Hackfleisch aus ihm.
    Er rammte den Knochen in die Fuge zwischen zwei Propellerblättern und wandte seinen Angreifern den Rücken zu. Er hörte ein grässliches Splittern und Knirschen. Der Knochen hatte den Ventilator nur für eine Sekunde verlangsamen können, aber Max hatte diese Zeit genutzt, um einen Schritt nach vorn zu machen und die Arme seitlich auszubreiten. Das zischende Geräusch der Klingen wurde lauter, Wasser klatschte ihm in die Kniekehlen. Die große Welle rauschte heran! Wenn er jetzt nicht durchkam, würde ihn die Wucht des Wassers in die Rotoren schleudern.
    Noch mal ein reißendes, malmendes Knirschen, und schon wand sich neben ihm ein in zwei Teile zerhacktes Krokodil, dessen Maul weiterhin immer auf- und zuschnappte. Es verspritzte Blut nach allen Seiten. Unwillkürlich schreckte Max vor dem Anblick zurück und spürte, wie die hintere Klinge sein Haar streifte. Sein Kopf zuckte nach vorn und geriet beinahe in die immer schneller werdende Rotation des vorderen Propellers. Er musste springen. Keine Zeit für logische Berechnungen. Alles war jetzt reine Glückssache.
    Max hatte nicht mal mehr Zeit, eine Entscheidung zu treffen. Die Wasserwand traf die Turbinenschaufeln hinter ihm, und als diese in Fahrt gerieten, warfen ihn Luftdruck und Wasser nach vorn.
    Er stürzte kopfüber in die Klingen.
    Sein Schrei erstickte in rasendem Metall und Wasser, aber die Lücke, in die er taumelte, war groß genug, um seinen Körper hindurchzuschieben. Er stürzte in das trübe Wasser und ruderte verzweifelt mit den Armen, um irgendetwas zu fassen zu bekommen, woran er sich festhalten und aufs Trockene ziehen konnte.
    Seine Finger schlugen

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