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Die Festung des Teufels

Die Festung des Teufels

Titel: Die Festung des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gilman
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weg!
    Max fiel in ein tiefes Loch. Bis zum Boden des Hangars waren es ungefähr zwanzig Meter. Dann ein Ruck. Sein Fuß hatte sich in einem Kabel verfangen. Instinktiv presste er sein Kinn auf die Brust und hielt sich schützend die Arme über den Kopf. Als er mit dem Rücken an die Felswand krachte, blieb ihm die Luft weg. Ein stechender Schmerz durchfuhr seinen ganzen Körper, und ihm schwanden fast die Sinne, als er kopfüber mit ausgebreiteten Armen an der Wand hing.
    Auf der anderen Seite des Hangars hatte sich ein halbes Dutzend Männer versammelt, mit dem Rücken zu ihm gewandt. Sie stießen mit heiseren Stimmen Freudenschreie aus, aber Max konnte nicht erkennen, was da ihre Aufmerksamkeit erregte.
    Er musste hier weg. Früher oder später würde einer der Männer sich umdrehen und ihn hilflos herumschwanken sehen. Max beugte die Knie und spannte die Bauchmuskeln an.Er bewegte seinen Oberkörper nach oben und schnappte verzweifelt nach dem Kabel. Daneben! Max schwang zurück. Sein Rücken schmerzte. Er unterdrückte ein Stöhnen. Wenn er sich zu heftig bewegte, würde man ihn entdecken.
    Er wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht, trocknete seine Hände am Hemd ab und versuchte, sich trotz des pochenden Blutes in seinem Schädel zu konzentrieren. Er holte tief Luft, atmete aus und warf seinen Körper in die Höhe. Seine Finger erwischten das Kabel. Er packte mit aller Kraft zu. Und zog sich dann Hand über Hand wieder nach oben. Außer Sicht, blieb er erst einmal liegen und wartete, bis sein Atem sich beruhigt hatte.
    Hatte seine Fantasie den Schakal hergezaubert? Hatte das Tier ihm den Weg nach draußen zeigen wollen und dann versucht, ihn mithilfe des Kabels vor dem Sturz zu bewahren? Was für eine Dummheit, die Hand auszustrecken, um es zu streicheln!
    Keine Spur mehr von dem Schakal, genau wie bei den anderen Malen, als er ihn nur flüchtig hatte auftauchen sehen. Aber diesmal war es doch anders. Er hatte ihn beinahe berührt – wie unheimlich. Na und? Für ihn existierte dieser Schakal wirklich. Max lernte allmählich, nicht alles, was geschah, an den Gesetzen der Logik zu messen.
    Mit einem stummen Dank an wen auch immer machte er sich auf den Rückweg zu seinem Vater.
     
    Wenig später hatte Max seinen Vater und sich selbst mit langen Kabelstücken gesichert. Er wies ihn leise auf die Männer im Hangar hin und fragte: »Meinst du, du schaffst es da runter?« Sein Vater nickte.
    Der Spalt war so eng, dass sie nur nacheinander hindurchkletternkonnten. Max ging als Erster und wartete dann, die Füße fest gegen den Fels gestemmt, dass sein Vater nachkam. Tom Gordon folgte seinem Sohn mit großer Anstrengung, und dann stiegen sie an ihren Kabeln rückwärts die Wand hinunter. Vier Meter über dem Boden hörten sie Stimmen unter sich. Sie erstarrten. Zwei Männer in Overalls wuchteten eine große Werkzeugkiste herum. Wie lange würden sie da bleiben? Würden sie die Kabel bemerken? Er sah seinen Vater an, der sich genauso reglos verhielt wie er, es aber bestimmt nicht mehr lange aushalten konnte. Max bewunderte die Willenskraft, mit der sein Dad es überhaupt bis hierher geschafft hatte.
    Die Männer schleppten die Werkzeugkiste weg. Max wartete, bis sie auf der anderen Seite des Hangars waren, und glitt dann lautlos hinunter. Er packte das lose Ende des Kabels, an dem sein Vater hing und griff nach oben, um ihn abzufangen. Er sah immer wieder über die Schulter, aber die Männer waren jetzt außer Sicht, und Max und sein Vater konnten hinter den Hummer in Deckung gehen.
    Tom Gordon zitterte vor Anstrengung und brauchte Zeit, um sich zu erholen. Max schlich nach vorn und erspähte durchs Türfenster eines der Fahrzeuge. Es war offen, und in dem Plastikhalter zwischen den Armlehnen stand eine kleine Flasche. Als er hineingriff, sah er durch die Windschutzscheibe, dass die Männer auf der anderen Seite einen großen Fernsehschirm beobachteten, der an der Wand des Hangars befestigt war. Ihrem Geschrei nach zu urteilen, verfolgten sie offenbar ein äußerst spannendes Fußballspiel.
    Dann kauerte Max sich neben seinen Vater an die Wand und gab ihm zu trinken. Die Kabel, an denen sie hinuntergeklettert waren, hingen noch aus dem Spalt, aber Max hatte sie am Boden festgebunden, sodass sie für einen nicht allzu aufmerksamenBeobachter wie die anderen Stromkabel aussahen, die hier überall verlegt waren.
    »Dad, ich muss dich leider mal kurz allein lassen. Ich muss nach einer Möglichkeit suchen, wie ich den

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