Die Festung des Teufels
Betrieb hier stören kann.
Sein Vater sah ihn zweifelnd an. »Warum?« Und dann kam ein Teil seiner zerstörten Erinnerung zurück. »Ach ja. Mein Gott, Max, das ist verrückt! Du hättest gar nicht erst hierherkommen dürfen. Ich weiß überhaupt nicht, wie du das alles geschafft hast.«
»Dad, erinnerst du dich nicht? Die Nachricht, die du mir geschickt hast?«
»Nachricht. Aber ja. Ich habe jemanden zu Sayid geschickt. Um dich zu warnen. Ich dachte, die würden versuchen, dich umzubringen, weil sie glauben, ich hätte dir das Beweismaterial gegeben.«
»Das haben sie auch versucht. Deswegen bin ich hier. Das ist eine lange Geschichte, es ist sehr viel passiert. Und ich habe einen sehr guten Freund gefunden; er ist der Sohn des Buschmanns, der deine Aufzeichnungen genommen hat. Er ist großartig. Aber das erzähle ich dir alles, wenn wir wieder zu Hause sind.«
»Max, der unverbesserliche Optimist.«
»Wir schaffen das, Dad!«
»Und ob wir das schaffen«, sagte sein Vater und lächelte tapfer. »Aber ich möchte, dass du allein von hier verschwindest. Da stehen deine Chancen viel besser.«
Max schüttelte den Kopf. »Niemals! Nicht, nachdem das alles passiert ist. Du hast nach mir geschickt, du hast mir alle diese Nachrichten in der Höhle hinterlassen. Ich bin hier, um zu helfen.«
»Und das hast du auch getan. Ich bin unendlich stolz auf dich. Aber du musst von hier weg. Bitte.«
»Nein. Jetzt trink dein Wasser und tu, was man dir sagt!«
Sie lächelten sich an, und Max fand es wunderbar, seinem Vater so nahe zu sein – ein Augenblick gemeinsamen Glücks inmitten der Gefahr. In den Fahrzeugen steckten keine Schlüssel, und er hatte immer noch keine Idee, wie er Shaka Chang davon abhalten konnte, die Schleusentore des Staudamms zu öffnen.
»Was für eine Höhle?«, fragte sein Vater.
»Wie? « Max war verwirrt. Was hatten die Medikamente mit dem Gehirn seines Vaters gemacht?
»Du hast gesagt, ich habe in einer Höhle Nachrichten hinterlassen. In letzter Zeit bin ich in keiner Höhle gewesen.«
»Doch, ganz bestimmt. Der heilige Berg der Buschmänner. Und an den Höhlenwänden waren Zeichnungen. Bilder von mir, das Logo deines Flugzeugs, die Taube …«
»Du hast das Flugzeug gefunden?«
»Ja. Dank der Zeichnungen. Na ja, zum Teil jedenfalls … du hast ein Bild gemalt, auf dem zu sehen ist, dass du verwundet bist. Das versteckte Flugzeug, ich, die Buschmänner. Das hab ich alles selbst gesehen.«
»Max, hör mir zu. Mein Gedächtnis ist zurzeit ziemlich ramponiert, aber ich kann dir hundertprozentig versichern, dass ich niemals in dieser Höhle gewesen bin. Anton Leopold und ich haben uns in der Wüste getroffen. Wir haben seinen Landrover stehen lassen, und ich habe ihn nach Walvis Bay geflogen – inzwischen hatten wir eine ziemlich gute Vorstellung davon, was sich da abspielt. Ich habe ihm einen handschriftlichen Brief an dich mitgegeben, bin zurückgeflogen, wurde verwundet, habe das Flugzeug versteckt und mit dem Landrover dasWeite gesucht. Ich wusste, dass sie mich irgendwann schnappen würden – es waren einfach zu viele von ihnen. Und da habe ich meine Aufzeichnungen an Angelo Farentino geschickt, ungeordnet und ohne Zusammenhang, sodass kein Mensch etwas damit anfangen konnte. Ich nahm an, auf die Weise könnte ich Zeit gewinnen. Aber ich war überhaupt nicht in der Lage, auf irgendwelche Berge zu klettern und Bilder an Höhlenwände zu malen.«
Die Luft im Hangar schien plötzlich drückend schwül, doch Max lief eine Gänsehaut über den Rücken. »Die Prophezeiung«, murmelte er.
Max sah seinen Vater an und hatte ein ganz seltsames Gefühl, als sei in einem dunklen Zimmer eine Tür zu einer anderen Welt aufgestoßen worden. Er durchlebte noch einmal das Kaleidoskop seiner Abenteuer – seine Begegnung mit dem Tod, sein Flugerlebnis, die Dunkelheit, den Angriff des Raubvogels, die Sache mit dem Schakal. Bakoko. Die Buschmänner hatten ihm die Legende erzählt, wie der Bakoko in ihr Land kommen und ihnen helfen würde, aber davon konnte erst die Rede sein, wenn Shaka Chang das Handwerk gelegt war. Und eins hatten sie in ihrer Prophezeiung nicht erwähnt: wie er seinen Dad retten konnte.
Die Frage seines Vaters holte ihn in die Gegenwart zurück: »Von was für einer Prophezeiung redest du?«
Max schüttelte den Kopf. »Das spielt jetzt keine Rolle. Aber das alles ist schon ziemlich verrückt. Dad, du bleibst hier. Ich seh mich mal um, ob ich was finde, wie wir den Laden hier
Weitere Kostenlose Bücher