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Die Festung des Teufels

Die Festung des Teufels

Titel: Die Festung des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gilman
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Kilometern Entfernung zu sehen gewesen.
    Das Flugzeug drehte noch einmal bei und näherte sich diesmal aus östlicher Richtung. Max rührte sich nicht, und bald schon wurde das Motorengeräusch wieder leiser. Ein Flugzeug konnte hier unmöglich landen, das war klar. Vielleicht hielten sie ja Ausschau nach irgendwelchen Trupps, die sie am Boden unterstützten. Ja, so musste es sein!
    Als das Flugzeug nur noch ein Punkt am Horizont war, schnappte sich Max das Fernglas, kletterte auf den Landrover und stellte sich auf die stählernen Dachstreben. So konnte er den größten Teil der Landschaft überblicken. Das Flugzeug hatte noch nicht wieder kehrtgemacht. Hielt der Pilot Ausschau nach einem Landeplatz? Max suchte den Horizont ab. Nichts. Ein paar Kilometer entfernt weidete eine kleine Herde Giraffen. Sie rollten ihre dicken Zungen aus, um die dornigen Zweige der höheren Bäume abzurupfen.
    Ein kleiner Staubwirbel geriet in seinen Blick. War das ein Rhinozeros, das sich da durch den Busch und das Gras schob? Schweiß brannte Max in den Augen. Er kniff sie zum Schutz zusammen.
    Mit einem Mal drehte eine Giraffe ihren Hals und begann, in ihrem eigentümlichen Gang loszugaloppieren. Die anderen Tiere der Herde folgten ihr. Es war aber nicht das Rhinozeros, das sie aufgeschreckt hatte. Ein Pick-up-Truck mit einem halbenDutzend Männer auf der Ladefläche fuhr holpernd durch das unwegsame Gelände. Die Männer waren bewaffnet.
    Max duckte sich unwillkürlich. Aber als ihm aufging, dass das Flugzeug sie nicht gesichtet haben konnte – denn ansonsten hätte der Pick-up wohl direkt auf sie zugehalten –, schaute er wieder durchs Fernglas. Der Pick-up war noch einige Kilometer entfernt und bewegte sich diagonal zu ihrer eigenen Route. Max rutschte vom Wagendach herunter und sah auf die Karte. Die Staubwolke, die sie aufgewirbelt hatten, hatte dem Piloten vermutlich gezeigt, in welche Richtung sie fuhren. Blieben sie jetzt auf ihrer geplanten Route, könnten ihnen die bewaffneten Männer ohne Weiteres den Weg abschneiden. Er musste einen anderen Weg suchen.
    Während er die Karte studierte, saß ! Koga auf der Erde, scharrte mit einem Stock im Staub und legte Steine und Zweige aus. Er zerrieb trockene Blätter in der Faust und ließ sie so herausrieseln, dass die Krümel auf einem Häufchen landeten.
    »Max!«, sagte !Koga leise. Es war das erste Mal, dass er sprach. Seinen Namen zu hören vermittelte Max plötzlich ein Gefühl von Kameradschaft. Er hockte sich neben den Buschmann, der auf das Modell zeigte, das er eben gebaut hatte.
    »Hier«, sagte ! Koga und zeigte auf ein paar kleine Steine, die er ausgelegt hatte. Das sollte ihren ersten Anlaufpunkt darstellen. Danach zeigte er der Reihe nach auf die zerbröselten Blätter, die aufrecht hingestellten Steine und die gewundene Linie im Staub. Und jedes Mal, wenn er auf eine Stelle wies, hob er einen Finger. Vier Finger für vier Ziele, die sie in genau dieser Reihenfolge ansteuern sollten.
    Max verstand auf Anhieb, schlug eine neue Seite der Karte auf und suchte nach den Stellen, die ! Koga versucht hatte, auf dem Boden darzustellen. Am Fuß der Berge lagen große Felsblöcke,die Berge selbst gingen in ein grasbewachsenes Plateau über. Er folgte den Konturen auf der Karte, bis sein Blick an einem Fluss hängen blieb. Max lächelte und legte dem Jungen die Hand auf die Schulter. Sie saßen beide im selben Boot, und !Koga war der beste Gefährte, den er sich wünschen konnte. Max hätte jubeln können. Mit seinem neu gefundenen Freund würde er sich hier draußen nicht verirren können. Er fühlte sich unglaublich zuversichtlich. Noch drei Stunden bis zum Einbruch der Dunkelheit, und sie konnten ihr Nachtlager am Fuß der Berge aufschlagen.
    Und dann machte er den zweiten Fehler dieses Tages. Er unterschätzte seine Widersacher, und das hätte sie beide beinahe das Leben gekostet.
    Max fuhr durch das hohe Gras, den Blick auf die Berge gerichtet, die sich in der Ferne erhoben. Er wollte auf die Piste zurück, noch zwei oder drei Kilometer weiterfahren und dann einen Zugang zum Berghang suchen. Ab da würde es durch unebenes Gelände gehen. Max richtete seine volle Aufmerksamkeit auf die Fahrt, damit ihnen vor Erreichen der Straße nicht noch etwas Dummes passierte, und bemerkte so nicht die Staubwolke, die hinter ihnen aufstieg. Nur noch wenige Meter und sie würden das Bodendickicht und Gestrüpp am Ende der Anhöhe durchqueren, und dann wieder auf die eigentliche Piste

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