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Die Festung des Teufels

Die Festung des Teufels

Titel: Die Festung des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gilman
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Sonnenstrahlen. Er reckte sich und spürte, dass er sich großartig fühlte. Und dass er Hunger hatte wie ein Wolf! Er roch Kaffee und frisches Brot. Es war noch frühmorgendlich kühl, darum zog er einen leichten Pullover über, bevor er in die Küche ging.
    Die alte Frau nickte ihm zu, ohne dabei zu lächeln, und sagte etwas, was er nicht verstand, und so erwiderte er das Nicken. Kurz darauf wurde ein heißes Blech aus dem alten, mit Holz befeuerten Herd gezogen. Pfannkuchen aus Maismehl und Würstchen wurden auf einen angewärmten Teller gelegt. Dann war das Brutzeln von Eiern in der Pfanne zu hören. Es verging keine Minute, da stand der Teller auch schon vor ihm. Nicht gerade das gesunde Frühstück, an das er gewöhnt war, aber hier draußen aß man wohl alles, was man vorgesetzt bekam.
    Als er seinen abgewaschenen Teller trocknete, tanzten bereits helle Sonnenstrahlen über die Fenster. Kallie kam herein und goss sich Kaffee in einen Blechbecher. »Wie sieht’s aus: Bist du bereit?«
    Er nickte, auch wenn er nicht so recht wusste, was das Mädchen meinte.
    »Ich würde dich ja hinfliegen, aber ich kann nicht. Ich muss zu meinem Vater. Er braucht neue Vorräte. Mein Dad verlängert seine Safari.« Kallie nahm ihren Becher und ging hinaus, eine stumme Aufforderung an ihn, ihr zu folgen.
    Ein ausrangiertes Armeefahrzeug, ein Landrover, stand vor dem Farmhaus bereit. An der Karosserie sah man noch verblasste Reste der alten Tarnlackierung. Zwei Schaufeln waren an der Frontschürze befestigt, ein Segeltuchdach war über den Rahmen des Fahrzeugs gespannt, ein Dutzend Benzinkanister standen festgebunden auf der Ladefläche und zwei weiteresteckten in speziellen Halterungen seitlich neben den Scheinwerfern. Die knapp drei Meter lange Funkantenne zitterte in der kaum merklichen Brise.
    »Die meisten Kinder hier können mit zehn oder elf schon auf den Farmen herumfahren, wie steht’s mit dir?«
    Max nickte. Sein Vater hatte es ihm während einer ihrer gemeinsamen Urlaube beigebracht, allerdings mit einem kleinen, klapprigen Auto. Dieses Allrad-Ungetüm überstieg vielleicht seine Fähigkeiten. »Klar«, sagte er, »aber in der Wüste bin ich noch nie gefahren.«
    »Es ist überwiegend Buschland. Wenn du in weichen Sand gerätst, fährst du langsam; wenn du stecken bleibst, lässt du ein bisschen Luft aus den Reifen. Und das hier sind die niedrigen Gänge, die brauchst du, wenn’s wirklich holprig wird.« Sie beugte sich über den Landrover und erklärte Max die Ausstattung. »Da sind ein Blasebalg, Schaufeln und hier sind die Sandkufen. « Sie tätschelte zwei Metallschienen, etwa zwei Meter lang und einen halben Meter breit, die an der Seite des Wagens festgezurrt waren. »Ich schätze, ihr werdet in Richtung Weideland fahren und dann vielleicht rauf in die Berge. Dieses Ding bringt dich überallhin. Achte bloß darauf, dass du es nicht mehr als dreißig Grad neigst, sonst kippt das Teil um. In diesen Kanistern hier ist Wasser, und da ist Diesel drin.«
    Max nickte. Ihm war mulmig zumute, aber er war fest entschlossen, sich nichts anmerken zu lassen. ! Koga wartete in zwanzig Metern Entfernung. Er hockte auf den Fersen und schaute zu ihnen herüber.
    »Ich hab euch einen kleinen Vorrat an getrockneten Lebensmitteln eingepackt«, sagte Kallie, »aber ihr werdet schon nicht verhungern.« Sie blickte zu ! Koga hinüber. »Nicht, wenn er dabei ist.«
    Kallie sah Max wieder auf diese eigenartige Weise an. Sie schaute ihm tief in die Augen, doch diesmal wurde er nicht rot. Er wollte stark und selbstbewusst wirken. Aber im Grunde war es sinnlos, sich selbst oder irgendjemandem sonst etwas vorzumachen, dachte er, vor allem hier draußen.
    »Kalli, ich hab dich angelogen, als ich gesagt hab, ich sei fast siebzehn. Bin ich nicht. Ich bin fünfzehn.«
    »Ich weiß. Ich hab in deinem Pass nachgesehen, während du geschlafen hast. Entschuldige bitte, aber ich wollte mich vergewissern, dass du wirklich der bist, für den du dich ausgibst. Du bist verrückt, und das weißt du auch, nicht wahr?«
    Er nickte.
    »Aber ich an deiner Stelle … Ich würde es genauso machen.« Sie lächelte. Und das wärmte Max mehr als die Sonne, die mittlerweile hoch am Himmel stand.
    »Höchste Zeit aufzubrechen«, sagte Kallie.
     
    Max kämpfte mit dem Lenkrad. In den vergangenen Stunden hatte er dem Motor schwer zugesetzt, die Justierung des Allradantriebs in Mitleidenschaft gezogen, sie wieder auf Vordermann gebracht und dem Getriebe einiges

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