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Die Festung des Teufels

Die Festung des Teufels

Titel: Die Festung des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gilman
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Erinnerung blitzte noch einmal vor seinen Augen auf. Der Adler in seinem Geist hatte sich in die Lüfte geschwungen und die versteckte Taube gefunden. Max wusste , dass er auf dem richtigen Weg war.

14
    D ie plötzliche Attacke traf Max vollkommen unvorbereitet.
    Sie waren den ganzen Tag unterwegs gewesen und nach kurzer Nachtruhe schon vor dem Morgengrauen wieder aufgebrochen. ! Koga konzentrierte sich auf den Boden und bestätigte Max alle paar Stunden, dass die Fahrzeugspuren zweifellos in Richtung der Berge führten. Sie erreichten den Rand des ansteigenden Geländes noch bei Tageslicht. Durch ein trockenes Flussbett gelangten sie in die Ausläufer des Gebirges. Max sah vereinzelte Bäume in der Ferne, aber ! Koga wies ihn immer wieder warnend auf die Wolke hin, die den Gipfel des Berges verhüllte. Sie war pechschwarz und grollte wie ein Bär, und schon prasselten die ersten Regentropfen auf sie nieder. Ein eiskalter Sturm brauste die Bergflanke hinunter, als sollten die Eindringlinge verjagt werden. Der Wind traf sie mit voller Wucht, sie konnten sich kaum auf den Beinen halten, und dem Wind folgte Wasser, das ihnen knöcheltief über die ganze Breite des Flussbetts entgegenschoss.
    »Wir müssen zu den Felsen da, falls das zu einer Sturzflut wird!«, schrie Max durch das wütende Heulen des Sturms. Als er durch das seichte Wasser watete, sah Max genau, wo sie hinmussten – zu einer Felszunge, die wie ein mächtiges Sprungbrett über den Fluss ragte. Nach wenigen Minuten hatten sie den breiten Rücken erreicht. Max sah sich um. Wo er eben noch hindurchgegangen war, stand das Wasser jetzt schon kniehoch.Während sie weiter hinaufstiegen, schwoll der Pegel bis zur Hüfthöhe an, und dann schoss ein gewaltiger Schwall um die Biegung, krachte in das gegenüberliegende Ufer und wurde von den Felsen dort direkt auf ihn und !Koga zurückgeworfen. Max erkannte sofort, was geschehen würde. Das Wasser war schon mehr als mannshoch, und in der Biegung strudelte es und türmte sich zu einer Wand, die bis an ihr Ufer zurückschwappen und über die flache Felstafel, auf der sie jetzt standen, hinwegrauschen würde.
    Er schrie !Koga gegen den aufbrausenden Sturm zu, er solle rennen, aber der Junge konnte ihn nicht hören. ! Koga wollte sich bereits auf dem Felsrücken aufrichten und stützte sich halb gebückt mit einer Hand am Boden ab. Das Wasser tobte, und mit dem immer heftiger werdenden Sturm vereinigte es sich zu einem reißenden Strudel aus peitschendem Regen, der mit dem Wind und dem Fluss darum wetteiferte, wer sie wohl als Erstes vernichten würde.
    Max rannte die Felsfläche nach oben, die Verzweiflung gab seinen Beinen neue Kraft. Er kam gerade noch rechtzeitig bei !Koga an, um zu sehen, was sich in der Rinne abspielte, die jenseits des Felsens, auf dem sie standen, das Wasser den Berg hinunterleitete. Die immer noch anschwellenden Wassermassen spülten Schlamm und Geröll mit nach unten. Der Engpass am Fuß des Berges, wo die schäumenden Strudel an der Biegung an das gegenüberliegende Ufer brandeten, verstärkte den Druck des Wassers noch weiter. Wenn das Wasser ihre Uferseite erreichte, würde es den Weg des geringsten Widerstands nehmen und sie gnadenlos mit sich reißen.
    Max packte ! Kogas Arm und wollte ihn fortziehen, aber der Junge sträubte sich. »Wir müssen weiter nach oben!«, schrie Max.
    Max erlebte hier zum ersten Mal, dass ! Koga in Panik geriet. Der Junge hatte die Augen weit aufgerissen und atmete in kurzen heftigen Stößen. Gelähmt vor Angst starrte er in die Wassermassen. Wenn sie sich in Sicherheit bringen und trockenes Land erreichen wollten, mussten sie hinunterspringen und knapp zehn Meter weit durch mindestens hüfthohes Wasser waten. Und wenn sie jetzt nicht sprangen, würde sich diese Strecke in kürzester Zeit verdreifachen.
    !Koga schüttelte den Kopf. »Kein Wasser!«
    »Komm schon!« Max war stärker als sein Freund und zog ihn mit festem Griff über die Kante – vor ihnen erhob sich eine schlammige, schäumende Woge, die über ihnen zusammenzuschlagen drohte.
    »Ich kann nicht schwimmen!«, schrie !Koga.
    Max zögerte keine Sekunde. »Das brauchst du auch nicht!«, schrie er und riss !Koga mit sich. Sie flogen durch die Luft und landeten dort, wo eben noch das trockene Flussbett gewesen war und jetzt brusthohes Wasser strömte. Max hielt ! Koga fest am Handgelenk gepackt und staunte selbst über seine Kraft. Als sie in die wirbelnde Strömung klatschten, wurden sie hin und

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